Künstler 2015: Poetry goes public

Crispin Best

Crispin Best (c) privat

Crispin Best, geboren 1983 in London, United Kingdom, ist ein Dichter des Internets. Er lebt und wirkt in London. Für sein künstlerisches Schaffen greift er auf diverse Portale und Netzwerke des Internets zurück und spielt mit den digitalen Möglichkeiten. Seine Texte und Videos platziert er im Web, von youtube bis instagram, um sie „für so viele Menschen wie möglich zugänglich zu machen“. Er trat u. a. in The Active Space und Microscope Gallery, New York, RMIT First Site Gallery, Melbourne, und Serpentine Gallery, London, auf. Veröffentlicht wurden seine Gedichte in Zeitschriften wie „Galavant” (Singapur), „Gustaf” (Norwegen) und „Dazed” (London). Best ist Herausgeber der Online-Zeitschrift „For every year”.

Matilde Campilho

Matilde Campilho (c) privat

Matilde Campilho, geboren 1982 in Lissabon, Portugal, ist vor allem durch ihre Videogedichte im Internet bekannt geworden. Nachrichtenbilder, Landschaftsaufnahmen, Klänge und Musik fließen in ihrer textbasierten Videokunst zusammen. Von 2010 bis 2013 lebte sie in Rio de Janeiro, Brasilien, wohin es sie weiterhin, nun zurück in Lissabon, mehrmals im Jahr zieht. Ihre Gedichte sind in zahlreichen brasilianischen Zeitschriften und Zeitungen wie „Folha de São Paulo“, „O Globo“, „Suplemento Pernambuco“ und „Modo de Usar & Co.“ erschienen, des Weiteren in „New Observations“ (USA) und „Público“ (Portugal). Campilho war bereits auf Poesiefestivals wie Zeitkunst – International Festival for Contemporary Music and Literature (Berlin/Rio de Janeiro 2013) und Artes Vertentes Festival (Tiradentes, Brasilien 2014) zu erleben. Jóquei ist ihr erstes Buch, erschienen im April 2014 in Portugal.

Veröffentlichung: Jóquei (Tinta da China, 2014)

Annika Henderson

Annika Henderson (c) Yess Huerta

Annika Henderson, geboren 1987 in Woking, United Kingdom, ist eine hybride Künstlerin. Die ehemalige Journalistin hat sich vor allem als „Anika“ mit ihren experimentellen Soundcollagen in der Szene elektronischer Musik einen Namen gemacht. Niemand Geringeres als Geoff Barrow der Band Portishead nahm sich ihrer an. Als Sängerin begleitet Anika sein Bandprojekt „BEAK>“. 2010 produzierte Barrow ihr erstes Album „Anika“, was ihr den Durchbruch verschaffte. Seither hat sie mit Musikern wie Michael Rotter, Jandek, Yann Tiersen und Kreidler zusammengearbeitet. Henderson tritt als Dichterin, Musikerin, DJ, Fotografin, Radiomoderatorin und Filmemacherin – zuletzt gemeinsam mit dem aufstrebenden mexikanischen Regisseur Txema Novelo – in Erscheinung. Souverän bewegt sie sich zwischen den Disziplinen, was sich auch in ihrer Dichtkunst niederschlägt. In ihre Sprechtexte lässt sie elektronische Klangelemente einfließen und verbindet sie zu multidimensionalen Performances.

Veröffentlichungen/Websiten:
http://anikainvada.tumblr.com/
http://facebook.com/anikainvada
http://anika.bandcamp.com

Karl Holmqvist

Karl Holmqvist, geboren 1964 in Västerås, Schweden, visueller Künstler, ist bekannt für seine textbasierten Arbeiten. Nach vielen Jahren in New York lebt er heute in Berlin. Seine Arbeiten seit den frühen 1990er-Jahren drehen sich um Text, veröffentlicht in verschiedenster Form: auf Plakaten, als Wandzeichnungen, in Installationen, Videos oder Lesungen. Holmqvist kreuzt Textmaterial beliebter Songs, politische Phrasen, literarische Zitate, kunstgeschichtliche Verweise und einzelne Buchstaben des Alphabets. Er ist ein Meister der Mehrdeutigkeit von Wörtern und Sätzen, die er verschiebt und neu verknüpft. Präsentiert wurde seine Kunst unter anderem in Gavin Brown’s Enterprise, New York (2015), im Nasjionalmuseet Oslo (2014), The Living Art Museum, Reykjavik (2008), Manifesta 7 – Comitato Manifesta 7, Bolzano (2008) und auf der PERFORMA 05, New York (2005).

Veröffentlichungen: Hymn To Pan, Vinyl record, Apparent Extent, München 2011; Peep – Hole Sheet, Issue 8, Mailand 2011; Karl Holmqvist Readings, CD, Neu Records, Berlin 2010; WHAT ́S MY NAME, Book Works, London 2009;  CONTENTS, Artist's Xerox book, Living Art Museum, Reykjavik 2008; FACEHUG, Photographic Collage and Concrete Poem, Facehug, Berlin 2007

Hanne Lippard

Hanne Lippard (c) Renata Šifrar

Hanne Lippard, geboren 1984 in Milton Keynes, United Kingdom, aufgewachsen in Norwegen und in Berlin angekommen, versteht es, in ihrer künstlerischen Arbeit unterschiedliche Disziplinen miteinander zu verweben. Ihre Texte sind zeitorientierte Arbeiten, unter anderem Kurzfilme, Klangstücke und Performances. Dabei setzt sie meist ihre Erzählstimme als Bindeglied zwischen den verschiedenen Ebenen aus Klang, Bild und Text ein. In Berlin war sie bereits zur Transmediale, den Berliner Festspielen, in der Thomas Fischer Galerie und im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien zu erleben. Weitere internationale Auftritte und Ausstellungen hatte sie in der Kunsthalle Wien (Österreich), im UKS (Oslo), der Meat Factory (Prag), im Marres (Maastricht) und auf dem Festival Poesia en Voz (Mexico City).