Künstler 2015: Komische Lyrik - Lyrische Komik

F. W. Bernstein

F.W. Bernstein (c) Verlag Antje Kunstmann

F. W. Bernstein, geboren 1938 als Fritz Weigle in Göppingen, lebt in Berlin. Er ist Zeichner, Lyriker, (Kurz-)Prosaist und emeritierter Professor für Karikatur und Bildgeschichte an der Berliner Universität der Künste. Gemeinsam mit Robert Gernhardt, Eckhard Henscheid, Friedrich Karl Waechter, Pit Knorr, Chlodwig Poth und Hans Traxler ist er Gründungsmitglied und Großmeister der Neuen Frankfurter Schule. Er ist langjähriger Mitarbeiter der Satirezeitschrift Pardon und Träger u. a. des Göttinger Elchs, des Kasseler Literaturpreises für grotesken Humor sowie des Wilhelm-Busch-Preises. Schöpfer des legendären Zweizeilers: „Die schärfsten Kritiker der Elche / waren früher selber welche“, der den Elch zum Wappentier der Neuen Frankfurter Schule promovierte. Peter Köhler sagte über den Autor: „Bernsteins Produktion ist durchaus inkalkulabel, ja inkommensurabel.“

Buchempfehlungen: Richard Wagners Fahrt ins Glück. Sein Leben in Bildern und Versen, Berlin: Fest 2002; Die Gedichte. München: Kunstmann 2003; Die Superfusseldüse. 19 Dramen in unordentlichem Zustand. München: Antje Kunstmann Verlag 2006; Meister der komischen Kunst: F.W. Bernstein. München: Antje Kunstmann 2012

Thomas Gsella

Thomas Gsella (c) Thomas Hintner

Thomas Gsella, geboren 1958 in Essen, lebt als freier Autor in Aschaffenburg. Er ist der produktivste komische Lyriker der jüngeren Generation und erhielt durch den Ringelnatz-Nachwuchspreis den Ritterschlag Robert Gernhardts. Er ist Träger des Frankfurter Robert-Gernhardt-Preises und ehemaliger Chefredakteur der Satirezeitschrift Titanic, für die er auch weiterhin schreibt – sowie für den stern, Spiegel-Online, die taz, den WDR u. v. a. Er tourt mit Martin Sonneborn und Oliver Maria Schmitt unter dem Namen „Titanic Boy Group“, aber auch mit den Biermösl Blosn oder solo. In Aschaffenburg veranstaltet er die Reihe „Gsella lässt lesen“; als Gäste empfing er u. a. Wiglaf Droste, Fritz Eckenga, Konstantin Wecker und Hans Zippert. Persönlich ein durchaus umgänglicher, ja freundlicher Mensch, beleidigt Gsella in seinen Gedichten gerne ganze Berufsgruppen (Der kleine Berufsberater, Frankfurt a.M.: Eichborn 2007) oder gar Städte (Reiner Schönheit Glanz und Licht – Ihre Stadt! im Schmähgedicht, Frankfurt a. M.: Eichborn 2011).

Buchempfehlungen: Nennt mich Gott. Schönste Gedichte aus 50 Jahren, Frankfurt a. M.: Fischer 2008; Viecher in Versen. Gedichte zu Tierzeichnungen von Greser & Lenz, München: C. Bertelsmann 2012; Achtung, Achtung, hier spricht der Weihnachtsmann! München: carl’s books 2014

Steffen Jacobs

Steffen Jacobs (c) Theresia Jacobs

Steffen Jacobs, geboren 1968 in Düsseldorf, lebt als freier Autor in Berlin. Er ist Lyriker, Essayist, Übersetzer sowie Herausgeber repräsentativer Lyrikanthologien (Die komischen Deutschen, Frankfurt a. M.: Zweitausendeins 2004; Die liebenden Deutschen, Frankfurt a.M.: Zweitausendeins 2006) und unter dem Pseudonym Jakob Stephan auch Lyrikkritiker (Lyrische Visite oder Das nächste Gedicht, bitte! Zürich: Haffmans 2000). Er ist Träger u. a. des Hugo-Ball-Förderpreises der Stadt Pirmasens und des New-York-Stipendiums des Kranichsteiner Literaturpreises und Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur und des PEN-Zentrums Deutschland. Martin Mosebach über den Autor: „Jacobs schreibt schlanke, elegante Verse. Er kennt nicht nur keine Metaphernseligkeit, er braucht überhaupt keine Metaphern, die nach allgemeiner Erwartung doch geradezu als Abzeichen des Lyrischen gelten. [...] Seine Verse haben kein Fett, keinen Zucker. Sie sind flüssig und zivilisiert.“

Buchempfehlungen: Angebot freundlicher Übernahme. Gedichte, Frankfurt a.M.: Haffmans bei Zweitausendeins 2002; Der Lyrik-TÜV. Ein Jahrhundert deutscher Dichtung wird geprüft. Essays, Frankfurt am Main: Eichborn 2007 (Die Andere Bibliothek); Die Liebe im September. Gedichte, Göttingen: Wallstein 2010