Künstler 2015: Gegen die Strömun - Neue Lyrik aus Polen

Katarzyna Fetlińska

Katarzyna Fetlińska (c) Jakub Golis

Katarzyna Fetlińska, geboren 1991 in Ciechanów, Polen, ist Dichterin und studiert Anglistik an der Universität Warschau. 2011 wurde sie im Rahmen des Projekts „Połów“ (Fang) ausgezeichnet. 2012 erschien ihr erster Gedichtband „Glossolailia“ im Biuro Literackie. Fetlińska lebt in Warschau. In ihren Gedichten entwirft sie poetische Bilder, die auf den ersten Blick klar und deutlich wirken, um sie dann an unerwarteten Stellen durch einen Hauch Surrealismus zu brechen und subtil zu kippen. Sie spielt mit barocken Motiven, die in der Verbindung mit dem modernen digitalen Leben eine unheimliche, fast mystische Stimmung generieren.   

Marta Podgórnik

Marta Podgórnik (c) Wojciech Swierdzewski

Marta Podgórnik, geboren 1979 in Sosnowiec, Polen, lebt in Gliwice und ist Dichterin, Literaturkritikerin und Redakteurin. Das lyrische Ich in Podgórniks Gedichten ist nicht naiv und lässt sich von nichts überraschen. Mit großer Distanz zu sich selbst, zu den eigenen Problemen und zum eigenen Schreiben, geht es nüchtern und kritisch mit der Realität um und hat keine Scheu, sich über sie aufzuregen. Podgórnik schafft es, über Trauer, Enttäuschung oder Liebeskummer auf eine Art zu schreiben, die traurig-bissig und humoristisch zugleich ist. Die Figuren in ihren Gedichten werden oft auf die Probe gestellt und finden Stärke in harter Ironie.  
Sie ist Preisträgerin im Jacek-Bierezin-Wettbewerb (1996) und Stipendiatin des polnischen Kulturministeriums und war nominiert für den Preis „Paszport Polityki“ (2001). Ihr Gedichtband „Rezydencja surykatek“ (Erdmännchenresidenz) wurde mit dem Literaturpreis der Stadt Gdynia ausgezeichnet.
 
Veröffentlichungen (Auswahl): Próby negocjacji (SPP Łódź 1996), Długi maj (Biuro Literackie 2004), Opium i Lament (Biuro Literackie 2005), Dwa do jeden (Biuro Literackie 2006), Pięć opakowań (Biuro Literackie 2008), Rezydencja surykatek (Biuro Literackie 2011), Zawsze (Biuro Literackie 2015)

Dariusz Sośnicki

Dariusz Sośnicki (c) Jakub Golis

Dariusz Sośnicki, geboren 1969 in Kalisz, Polen,  lebt in Poznań und ist Dichter und Redakteur. Sośnickis Lyrik ist eine genau beobachtete Lebensreise durch ein Land, die Provinz und teils kuriose Landschaften, die immer weiter fortgesetzt wird, um nur kurz zwischendurch nach Hause zurückzukehren. Durch die Freiheit der Bewegung in Raum und Zeit erlangt das durch und durch vernünftige lyrische Ich ein Gegengewicht, das auf unberechenbare Gefühle trifft und sich durch eine Sprache treiben lässt, die immer wieder plötzlich unvorhersehbar wird.
1994 wurde Sośnicki für sein Werk mit dem Preis „Czas Kultury” (Zeit für Kultur) ausgezeichnet, und 2002 war er nominiert für den Preis „Paszport Polityki“. Zwischen 1994 und 1996 war er Redakteur der Literaturzeitschrift „Nowy Nurt“. In den Jahren 2005 bis 2013 leitete er die Abteilung mit polnischer Prosa im Verlag W.A.B. (Warschau).
 
Veröffentlichungen (Auswahl): Marlewo (Pracownia 1994), Ikarus, (Pomona 1998), Symetria (Biuro Literackie 2002), Skandynawskie lato (Biuro Literackie 2005), Państwo P. (Biuro Literackie 2009), Spóźniony owoc radiofonizacji (Biuro Literackie 2014)