Haus für Poesie

Ausstellung

Martin Luther hat für seine Bibelübersetzung »dem Volk aufs Maul geschaut« – und leistete damit einen entscheidenden schöpferischen und emanzipatorischen Beitrag für die deutsche Sprache. Der Bilderreichtum seiner Sprachgebung ist noch immer präsent. Viele seiner Wörter und Redewendungen sind, ohne dass uns die Autorschaft bewusst wäre, in unseren täglichen Sprachgebrauch übergegangen und auch nach knapp 500 Jahren noch präsent.
Acht luthersche Redewendungen inszeniert die Ausstellung »Aufs Maul geschaut«. Sie zeigt die vielfältigen Dimensionen, die Aktualität seiner Sprache, ihr Hier und Heute. Die Ausstellung leitet den Besucher zu den zentralen Begriffen dieser Redewendungen und macht sie fühlbar, hörbar, sehbar, lesbar und erfahrbar: So erzählt eine Wand aus Rinde die Geschichte des Wortes »Buch«, ein mechanisches Orchester seziert Redewendungen in ihre Laute und arrangiert sie neu, das Wort »Zeit« bildet sich aus einem überdimensionalen Abreißkalender, und iPads formieren die Geschichte des Begriffs »Hand« – nachdem der Besucher selber »Hand angelegt« hat.

Da Martin Luther auch das »tägliche Brot« sprachlich prägte, findet für alle Festival- und Ausstellungsbesucherinnen und -besucher täglich die Performance »Brotzeit« statt, bei der sie sich an frisch gebackenem Brot und speziell dazu konzipierter Sprachkunst laben können:

»Brotzeit« – eine brotbrechende Performance
Sa 20.6. & So 21.6. 16:30 , Mo 22.6.–Fr 26.6. 17:00,  Sa 27.6. 16:00, 18:00, 20:00

Bas Böttcher performte zur Ausstellungseröffnung am 19.6. 2015 in der Akademie der Künste „Martin Luther – Whistleblower 1.0 – Slam Poem“. Zum Nachhören finden Sie hier die Aufnahme: http://www.basboettcher.de/whistleblower_1_0.mp3.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Mit freundlicher Unterstützung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Idee und Gesamtleitung: Thomas Wohlfahrt. Kuration: Friedrich Block, Stiftung Brückner-Kühner, Kassel, und Nauka Kirschner, doppelpunkt Kommunikationsdesign, Berlin. Philologische Betreuung: Julia Schinköthe und Prof. Dr. Uta Seewald-Heeg, Neue Fruchtbringende Gesellschaft, Köthen. Konzept und Umsetzung: Studio TheGreenEyl

Projektkoordination: Heide Schürmeier


 

Ort:
Akademie der Künste

Hanseatenweg 10, 10557 Berlin

Öffnungszeiten
Sa 20.6.– Fr 26.6. 14:00–22:00 , Sa 27.6. 15:00–21:00

Eintritt:
5/3€

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