Hendrik Jackson

Die Gedichte Hendrik Jacksons (*1971 Düsseldorf) zeichnen die Spuren scheinbar unmerklicher Vorgänge nach. Sie machen sichtbar, was vielleicht nur hinter geschlossenen Augen geschieht, in Traum, Erinnerung und Vorstellung. Neben seiner Arbeit als Lyriker, Essayist und Übersetzer vor allem aus dem Russischen ist Jackson Herausgeber des Internetportals www.lyrikkritik.de. Er ist außerdem Mitveranstalter der Literaturreihe Parlandopark, in der Autoren wie Marte Huke, Monika Rinck, Christian Filips, Steffen Popp auftreten.

Hendrik Jackson wuchs in Münster (Westfalen) auf und studierte Filmwissenschaft, Slawistik und Philosophie in Berlin, wo er als freier Autor und Übersetzer lebt. Er wurde u.a. mit dem Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis (2005) und dem Förderpreis zum Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg (2008) ausgezeichnet.

Veröffentlichungen (Auswahl):

Im Innern der zerbrechenden Schale. Poetik und Pastichen (kookbooks 2007)
Dunkelströme. Gedichte (kookbooks 2006)
Im Licht der Prophezeiungen (kookbooks 2012)

Jyrki Kiiskinen

Foto: Raisa Karjalainen

Jyrki Kiiskinen, born in Helsinki, Finland, in 1963, is one of the central figures in Finnish literature and is active on many fronts: Kiiskinen is a poet, author of children’s books and translator of, among others, Haruki Murakami, Octavio Paz and Isaac Asimov. He was a co-founder of the “Living Poets’ Club” and teaches Creative Writing. His poems deal with current political themes. His debut as a poet came in 1989, and since then he has published six collections of poetry and three novels. He has received many prizes, including the Eino Leino Prize and the Tanssiva Karhu Prize for Poetry. His texts have been translated into some twenty languages.

Publications (a selection):

Runoilija vaaran rinteellä (Poet on the slope of danger) (Art House 1989) 
Sillä ei ole nimeä (That has no name) (Art House 1990) 
Suomies (Marsh man) (Tammi 1994)
Kaamos (Polar night) (Tammi 1997) 
Jänis ja Vanki (Hare and prisoner) (Tammi 2000)
Menopaluu (There and back) (Tammi 2006)

Norbert Lange

Norbert Lange (*1978 Gdingen, Polen) kam in den 80er Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland und wuchs im Rheinland auf. Er studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Judaistik in Berlin, dann Literatur am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. In seinen Gedichten sucht er "den intensiven Austausch mit den Stimmen der poetischen Tradition, mit den poetischen Energien der lyrischen Vorfahren. Daraus entsteht eine gewaltige poetische Reibungshitze.“ (Michael Braun)

Seit 2008 lebt Norbert Lange in Berlin. Er ist Gründungsmitglied der Lyrikknappschaft Schöneberg und war Redakteur der dreisprachigen Literaturzeitschrift »radar«. 2009 und 2010 leitete er den Poetry-Chat von eMulitpoetry, einem europäischen Projekt zum kollektiven Gedichteschreiben.

Veröffentlichungen (Auswahl):

Rauhfasern. Gedichte (Lyrikedition 2000)
Das Geschriebene mit der Schreibhand. Aufsätze (Reinecke & Voß 2010)    
Das Schiefe, das Harte und das Gemalene. Gedichte (luxbooks 2012)

Teemu Manninen

Foto: Leena Lahti

Teemu Manninen (*1977 Espoo, Finnland) mischt mit Vorliebe Vergangenheit und Zukunft – in seinen Gedichten finden sich nicht nur Drachen, Elfen und Superhelden, er verfasst seine Lyrik auch gern in Sonettform. Seit 2004 sind fünf Gedichtbände von ihm erschienen, darüber hinaus schreibt er Beiträge für finnische und schwedische Literaturzeitschriften. Derzeit arbeitet er u.a. als Lektor beim Poesia Verlag und tritt mit dem Soundkunstkollektiv Linnunlaulupuu (”Vogelgesangbaum”) auf. Manninen bezeichnet sich selbst als literarischen Aktivisten.

Veröffentlichungen (Auswahl):

Paha äiti (Die böse Mutter) (Poesia 2012) 
Säkeitä (Verse) (ntamo 2010) 
Futurama (poEsia 2010)
Lohikäärmeen poika (Der Sohn des Drachens) (Tammi 2007)
Turistina täällä (Hier als Tourist) (Tammi 2004)

Kerstin Preiwuß

foto: gezett.de

Kerstin Preiwuß (*1980 Lübz) gelinge es, so Philip Kovce in der Süddeutschen Zeitung, die Sprache „zu ihren Geburts- und Todespunkten zwischen Laut und Stille, Klang und Schweigen zu führen“. Die Lyrikerin Monika Rinck bescheinigt ihren Gedichten eine „Komplexität in Leichtgesagtem, wobei das Leichte wie in einer Kür dasjenige ist, das am schwersten zu erringen ist.“

Kerstin Preiwuß studierte zunächst Germanistik, Philosophie und Psychologie, später bis 2009 am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, wo sie auch lebt und die Literaturzeitschrift „Edit“ mitherausgibt. Sie erhielt u.a. das Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds (2010) und den Mondseer Lyrikpreis (2012). 

Veröffentlichungen (Auswahl):

Nachricht von neuen Sternen (Connewitzer Verlagsbuchhandlung 2006)
Rede (Suhrkamp 2012)

Thomas Rosenlöcher

Thomas Rosenlöcher Foto: gezett.de

Thomas Rosenlöcher (*1947 Dresden) ist Autor zahlreicher Gedichtbände, Essays, Reisebeschreibungen und Kinderbücher. Mit feinem Sinn für Ironie hat er die sächsische Seele und die Umbrüche im Osten Deutschlands beschrieben. Rosenlöchers Lyrik ist geprägt von der Beobachtung der Natur und der Andacht zum Kleinen.  "Seine poetische Bildkraft, die von Ironie wie Heiterkeit und nachfragender Ernsthaftigkeit beeinflusst ist, lässt auch im Idyll keine Behaglichkeit aufkommen", schreibt die FAZ.

Rosenlöcher studierte zunächst Betriebswirtschaft und arbeitete als Arbeitsökonom. Von 1976 bis 1979 studierte er am Literaturinstitut in Leipzig. Rosenlöcher wurde u.a. mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Tübingen (1999) und dem Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden (2002) ausgezeichnet. 2005 war er Gast der Villa Massimo in Rom.

 

Veröffentlichungen (Auswahl):

Ich sitze in Sachsen und schau in den Schnee. 77 Gedichte. Suhrkamp, Frankfurt 1998
Liebst Du mich, ich liebe Dich. Geschichten zum Vorlesen. Insel-Verlag, Frankfurt/Leipzig 2002
Wie ich in Ludwig Richters Brautzug verschwand. Zwei Dresdner Erzählungen. Insel-Verlag, Frankfurt/Leipzig 2005
Das Flockenkarussell. Blüten-Engel-Schnee-Gedichte. Insel-Verlag, Frankfurt/Leipzig 2007,
Der Mann, der noch an den Klapperstorch glaubte. Mit Bildern von Maja Bohn. Hinstorff, Rostock 2007,
Der Mann, der lieber tot sein wollte. Illustriert von Jacky Gleich. Hinstorff, Rostock 2010

 

Andre Rudolph

Foto: Peter Löffelholz

Über Andre Rudolph (*1975 Warschau, Polen) sagte die Jury des Lyrikpreis Meran, den er 2010 erhielt: „Eine lyrische Stimme voll abgründiger Leichtigkeit und selbstironischer Verzweiflung. Sie fängt präzise Echos unserer Gegenwart auf, spielt mit ihren technischen Verschaltungen und erzeugt ein ganz und gar heutiges Klangbild. Mit melancholischem Humor und Aberwitz schlagen die Texte den Leser in ihren Bann.“

Rudolph, in Warschau geboren und in Leipzig aufgewachsen, studierte Germanistik, Philosophie und Slawistik. Neben seinen eigenen Texten ist er mit Übersetzungen polnischer Lyrik hervorgetreten, etwa der von Krzysztof Siwczyk (Edition Erata 2007), Tadeusz Dabrowski (Luxbooks 2010) und Adam Wiedemann (Poesiefestival Berlin 2009). Er erhielt u.a. den Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis des Literarischen März Darmstadt (2011). 

Veröffentlichungen (Auswahl):

fluglärm über den palästen unsrer restinnerlichkeit (luxbooks 2009)
confessional poetry (luxbooks 2012)

 

Aki Salmela

Foto: Pertti Nisonen

Aki Salmela (*1976 Vantaa, Finnland) spielt lustvoll und gekonnt das postmoderne Formenspiel: Souverän verbindet er Tradition und Neues, seine Gedichte schreibt er auf Finnisch, Englisch und einer Mischung aus beiden. In „Word in Progress“ experimentiert er mit “Xinglish”:

”Funny no one paid sidewalkany attentacrossthion, I thong. lt consoliugh me, it fel me good.”

Als Übersetzer hat Aki Salmela u.a. Werke von John Ashbery, Charles Simic und Gertrude Stein ins Finnische übertragen. Für seine Lyrik wurde er mit dem Kalevi-Jäntti-Preis und dem Tanssiva-Karhu-Preis ausgezeichnet.

Veröffentlichungen (Auswahl):

Sanomattomia lehtiä (Zeitlose Schriften) (Tammi, 2004)
Leikitään kotia (Zuhause spielen) (Tammi, 2005)  Word in Progress (ntamo, 2007)
Tyhjyyden ympärillä (Um das Leere) (Tammi, 2008)
Yhtä ja samaa (Ein und dasselbe) (Tammi, 2009)
Vanitas (Tammi, 2012) 

Kathrin Schmidt

Foto: Wolfgang Gebhardt

Kathrin Schmidts (*1958 Gotha, Deutschland) Gedichte zeichnen sich durch strenge Metrik, eine kraftvolle, sinnliche Sprache und viele Wortspiele aus. Auch ihre Romane zeigen sie als sprachmächtige Autorin mit überbordender Fantasie, die von der Kritik mit dem frühen Günter Grass und Irmtraud Morgner verglichen wird.

Schmidt arbeitete zuerst als Kinderpsychologin in Ost-Berlin. 1986 belegte sie einen Sonderkurs am Literaturinstitut Leipzig und veröffentlichte wenig später – nach einem schmalen Band in der renommierten Lyrikreihe „Poesiealbum“ – ihre erste Gedichtsammlung „Ein Engel fliegt durch die Tapetenfabrik“. Bekannt wurde sie insbesondere durch ihren vierten, autobiografisch gefärbten Roman »Du stirbst nicht«, für den sie 2009 den Deutschen Buchpreis verliehen bekam. Daneben erhielt sie zahlreiche andere Preise wie den Anna-Seghers-Preis (1988), den Leonce-und-Lena-Preis (1993), den Lyrikpreis Meran (1994) und den Deutschen Kritikerpreis (2010).

Veröffentlichungen (Auswahl):

Flußbild mit Engel. Gedichte (Suhrkamp 1995)
Die Gunnar-Lennefsen-Expedition (Kiepenheuer & Witsch 1998)
Go-In der Belladonnen. Gedichte (Kiepenheuer & Witsch 2000)
Koenigs Kinder (Kiepenheuer & Witsch 2002)
Seebachs schwarze Katzen (Kiepenheuer & Witsch 2005)
Du stirbst nicht (Kiepenheuer & Witsch 2009)
Finito. Schwamm drüber. Erzählungen (Kiepenheuer & Witsch 2011) 

Helena Sinervo

Foto: Katja Tolvanen

Helena Sinervo (*1961 Tampere, Finnland) studierte Musik und verdiente ihren Lebensunterhalt als Klavierlehrerin, bevor sie sich der Literatur zuwandte – zuerst als Studentin der Literaturwissenschaft in Helsinki und in Paris, später als Lyrikerin und Romanautorin. Ihr erster Roman, eine fiktionalisierte Biografie über die finnische Dichterin Eeva-Liisa Manner, gewann den renommierten Finlandia-Preis. Ihre Lyrik ist inspiriert und beeinflusst u.a. von der Naturwissenschaft/naturwissenschaftlichen Beobachtungen, klassischen Mythen und der Beziehung von dem Menschen und der Natur. Vielseitige Stimmen mischen sich in ihrer Dichtung; eine traditionelle, von dem finnischen Nationalepos Kalevala geprägte Stimme folgt einer des beschäftigten Stadtmenschens. Sinervo ist außerdem als Übersetzerin aus dem Englischen und Französischen (u.a. von Elizabeth Bishop und Stéphane Mallarmé) tätig.

Veröffentlichungen (Auswahl):

Sininen Anglia (Das blaue Anglia) (WSOY 1994)
Ihmisen kaltainen (Menschenähnlich) (WSOY 2000)
Runoilijan talossa (Im Haus der Dichterin) (WSOY 2004)
Tykistönkadun päiväperho (Der Schmetterling der Artilleriestraße) (WSOY 2009)
Väärän lajin laulut (Lieder falscher Art) (WSOY 2010)  

Olli Sinivaara

Foto: Heini Lehvaeslaiho

Olli Sinivaara (*1980 Tampere, Finnland) verbindet in seiner Lyrik finnischen Modernismus mit den Traditionen französischer Poesie und schafft ausdrucksstarke Bilder der nordischen Natur. Sein Stil wurde von Kritikern als „visueller Lärm“ und „reiner Barock“ bezeichnet. Für seine zweite Gedichtsammlung “Palava maa” wurde er mit dem renommierten Kalevi-Jäntti-Preis für junge Autoren ausgezeichnet.

Sinivaara hat u.a. René Girard und Jean Baudrillard ins Finnische übersetzt. Er schreibt Kolumnen und Rezensionen, 2008-2009 war er zudem Chefredakteur der Literaturzeitschrift „Nuori Voima“.

Veröffentlichungen (Auswahl):

Hiililiekki (Kohleflamme) (Teos 2005) 
Palava maa (Das brennende Land) (Teos 2007)
Valonhetki (Moment des Lichts) (Teos 2009) 
Lokakuun päivä (Ein Tag im Oktober) (Teos 2012) 

Henriikka Tavi

Foto: Leena Lahti

Henriikka Tavis (*1978 Vehkalahti, Finnland) erster Gedichtband „Esim. Esa“ (2007) bekam den Helsingin-Sanomat-Preis für das beste literarische Debüt des Jahres und wurde als “spielerische Texthauerei” von der Jury gelobt. Für “Toivo” („Die Hoffnung“, 2011) enthielt sie den Kalevi-Jäntti-Preis und den Tanssiva-Karhu-Preis für Poesie. Tavi experimentiert auf allen Ebenen: 2012 versuchte sie, als Dichterin nicht unter die staatliche Armutsgrenze von 1000 Euro pro Monat zu fallen – dafür musste sie in einem Jahr zwölf Gedichtbände veröffentlichen.  Als Ausgangspunkt für ihre Dichtung benutzt Henriikka Tavi sehr unterschiedliche Themen. Sie schreibt Gedichte, die sowohl von Kinderreimen als auch von der finnischen Geschichte inspiriert sind. Sie wiederholt, spielt mit der Typografie, benutzt halbe Wörter und beherrscht den schnellen Rhythmus in beneidenswerter Weise.

Tavi hat in Helsinki Philosophie, Literaturwissenschaft und Ästhetik studiert und arbeitet heute als Redakteurin bei der Zeitschrift „Tuli&Savu“ (”Feuer&Rauch”).

Veröffentlichungen (Auswahl):

Esim. Esa (Teos 2007)
Sanakirja (Wörterbuch) (Poesia 2010)
Toivo (Die Hoffnung) (Teos 2011)
12 (Poesia 2012-2013)