Künstler 2012 – renshi.eu

Jean-Baptiste Cabaud

Jean-Baptiste Cabaud (*1970 Chambéry, Frankreich) war zehn Jahre lang als Graphiker tätig, bevor er sich ganz der Dichtung widmete. Sein erster Gedichtband „Les Mécaniques“ erschien 2008. Regelmäßig performt er seine Verse auf der Bühne, entweder allein oder mit der elektronischen Band „Saint Octobre“. Zusammen mit der Videokunst von „Derviches Associés“ wird die poetische Musik der Gruppe zum Inhalt von Kurzfilmen, die auf internationalen Poesiefilmfestivals gezeigt werden. 2007 veröffentlichte Jean-Baptiste Cabaud ein Kinderbuch und er gibt regelmäßig Schreibworkshops in Schulen und Bibliotheken.
Veröffentlichungen:
Le Petit Inconnu au Ballon (Éditions Le Baron Perché 2007)
Les Mécaniques (À Plus d’un Titre éditions 2008)
Le Coeur du Monde Extraordinaire (poetic writing workshop with 600 children from Saint-Étienne, France) (Saint-Étienne 2011)

Svetlana Cârstean

Svetlana Cârstean (*1969 Botosani, Rumänien) studierte rumänische und französische Literatur und gehörte dem Kreis um Mircea Cărtărescu, einem der bedeutendsten Vertreter des rumänischen Postmodernismus, an. Sie selbst gründete den Literaturzirkel „Central“. Als freie Journalistin arbeitete sie für Presse und Fernsehen und gab diverse Magazine und Anthologien heraus. Ihre hochemotionale und spielerische Lyrik verschaffte ihr nationale wie internationale Aufmerksamkeit, sie erhielt Preise und Stipendien. So gewann sie für ihre erste Buchveröffentlichung Floarea de menghină [Die Schraubstockblüte], die im Juni 2008 auf der Bukarester Buchmesse Bookfest vorgestellt wurde, den Debütpreis (Lyrik) des rumänischen Schriftstellerverbandes, den "Mihai-Eminescu-Nationalpreis", den Debütpreis der Zeitschrift "România literară" und den Lyrikpreis von Radio Rumänien Kultur. Svetlana Cârstean lebt und arbeitet in Bukarest. Dort unterrichtet sie auch Französisch und schreibt im Moment an drei Langpoemen.
Veröffentlichungen:
Tablou de familie (Ed. Leka-Brîncus1995)
Floarea de menghina (Ed. Cartea Româneasca 2008)

Claudia Gauci

Nach ihrem Französischstudium war Claudia Gauci (*1976 Tas-Sliema, Malta) zunächst einige Jahre als Sprachlehrerin tätig. 2008 zog sie nach Luxemburg, um für die Europäische Kommission zu arbeiten. Inzwischen lebt sie als Übersetzerin und Lektorin wieder in ihrer Heimat Malta. Sie schreibt Poesie und Prosa und wird 2012 ihren ersten Lyrikband herausbringen. Bisher erschienen ihre Texte in verschiedenen maltesischen Anthologien. Eine Auswahl ihrer Gedichte ist in englischer Übersetzung in der Onlineausgabe von „The Drunken Boat“ (http://www.thedrunkenboat.com/gauci.html) zu finden. Seit 2002 ist sie Mitglied der NGO „Inizjamed“, für die sie zusammen mit nationalen und internationalen Autoren Workshops organisiert.

Georgi Gospodinov

Georgi Gospodinov (*1968 Jambol, Bulgarien) ist einer der meistübersetzten bulgarischen Autoren nach 1989. Er lebt und arbeitet in Sofia, schreibt regelmäßig Kolumnen für die bulgarische Tageszeitung Dnevnik und ist als Redakteur einer Literaturzeitschrift tätig. Bisher veröffentlichte er vier Lyrikbände und erhielt dafür nationale Auszeichnungen. Eine Auswahl seiner Gedichte wurde in dem Band „Kleines morgendliches Verbrechen“ auch in Deutschland publiziert. International bekannt wurde Gospodinov vor allem 1999 mit seinem ersten, eigenwilligen und experimentellen Roman „Estestven roman“ (Natürlicher Roman), der 2007 auf Deutsch erschien. 2008 und 2009 war Gospodinov Gastautor im Berliner DAAD-Künstlerprogramm. Er schreibt nicht nur Lyrik und Prosa, sondern auch erfolgreich Drehbücher und Theaterstücke.
 
Veröffentlichungen (Auswahl):
Лапидариум (Lapidarium) (Modus Stojanov
1992)
Чарешата на един народ/Čerešata na edin narod (Der Kirschbaum eines Volkes) (Svobodno poetichesko obshtestvo 1996)
Естествен роман/ Estestven roman (Natürlicher Roman) (Izd. Kasta Zanet-45 1999)
И други истории/I drugi istorii (Und andere Geschichten) (Izd. Kasta Zanet-45 2001)
Писма до Гаустин/Pisma do Gaustin (Briefe an Gaustin) (Izd. Kasta Zanet-45 2003)
Балади и разпади/Baladi i razpadi (Balladen und Maladien) (Izd. Kasta Zanet-45 2007)
In deutscher Übersetzung erschienen:
Gaustin oder der Mensch mit den vielen Namen (Wieser 2004)
Natürlicher Roman (Literaturverlag Droschl 2007)
Kleines morgendliches Verbrechen (Literaturverlag Droschl 2010)

Jen Hadfield

Jen Hadfield (*1978 Cheshire, England) ist die bisher jüngste Preisträgerin des  T.S. Eliot Preises, den sie 2008, im Alter von nur 30 Jahren, für ihren zweiten Lyrikband „Nigh-No-Place“ erhielt. In ihren Gedichten befasst sie sich vorrangig mit Raum, Heimat und Umwelt. Ihre Leidenschaft für die Kultur der Shetlandinseln beeinflusst ihr Werk entsprechend. Das scheint naheliegend, wenn man sich dafür entscheidet, im einsamen und abgelegenen Shetland zu leben. Trotzdem bleibt Jen Hadfield offen für neue Einflüsse und textet auch als Bloggerin auf http://rogueseeds.blogspot.com. Im Moment schreibt sie ihren ersten Roman und setzt sich außerdem im Bereich der Lese- und Schreibförderung für den kreativen Nachwuchs ein.
Veröffentlichungen:  
Almanacs (Bloodaxe 2005)
The Printer's Devil & The Little Bear (Redlake Press/Rogue Seeds 2006)
Nigh-No-Place (Bloodaxe 2008)

Jonáš Hájek

Jonáš Hájek (*1984 Prag, Tschechien) veröffentlicht regelmäßig Gedichte in Lyrikmagazinen und Literaturzeitschriften, z.B. Lichtungen, Hebenon and Odra. Bisher hat er zwei Gedichtbände herausgebracht und wurde für sein Debüt „Sut`“ im Jahr 2007 mit dem „ Jiří Orten“ Preis ausgezeichnet. Dieser wird von der Stadt Prag und dem Verlag „Mladá Fronta“ an herausragende Schriftsteller und Dichter unter 30 Jahren vergeben. Jonáš Hájek ist auch als Übersetzer tätig und übersetzte die Nachkriegs-Lyriksammlung „Abgelegene Gehöfte“ von Günter Eich ins Tschechische. Neben der Dichtung widmet er sich der Musik – er hat ein Studium der Musikwissenschaft in Prag absolviert, spielt Cello und arbeitet als Musiker.
Veröffentlichungen:
Suť (Debris) (Fra 2007)
Vlastivěda (Homeland Study) (Fra 2010)

Maarja Kangro

Maarja Kangro (*1973 Tallinn, Estland) arbeitet als  Autorin, Übersetzerin und Literaturkritikerin in ihrem Geburtstort Tallinn. Bislang veröffentlichte sie unter anderem vier Gedichtbände, Kurzgeschichten, ein  Kinderbuch, schrieb Opernlibretti und Texte für Kantaten. 2009 erhielt sie den „Estonian Cultural Endowment`s Literary Award“ für Lyrik, 2011 den für Prosa und ist damit die jüngste Preisträgerin, die in beiden Kategorien gewinnen konnte. Ihre Lyrik ist ironisch und überraschend, sie vermag es, ein perfektes Bild zu zeichnen und damit bizarre Phänomene unerwartet vertraut erscheinen zu lassen. Maarja Kangro übersetzt außerdem Gedichte (Ernst Jandl, Bertolt Brecht, Hans Magnus Enzensberger), philosophische Texte (Umberto Eco) und Prosa. Für die Übersetzung italienischer Lyrik hat sie 2003 den ersten Preis im „Società Dante Alighieri“ Wettbewerb gewonnen.
Veröffentlichungen (Auswahl):
Kurat õrnal lumel (A Devil on Tender Snow) (Verb 2006)
Tule mu koopasse, mateeria (Come into My Cave, Matter) (Eesti Keele Sihtasutus 2007)
Heureka (Eureka) (Eesti Keele Sihtasutus 2008)
La farfalla dell’irreversibilità (The Butterfly of No Return) (Gattomerlino/Superstripes 2011)

Gabrielė Labanauskaitė

Gabrielė Labanauskaitė (*1980 Klaipeda, Litauen) arbeitet als Schriftstellerin, Buchkritikerin und als Dozentin im Fachbereich „Dramatik“ an der „Lithuanian Music and Theatre Academy“.  Ihre Bühnenstücke „The One that hurts the most“, „Circus“ und „In-fucked“ wurden mehrfach ausgezeichnet und in Finnland, Schweden und Großbritannien aufgeführt. Die Kunst Gabrielė Labanauskaitės umfasst Poesie, Gesang und Performance. Mit dem Kollektiv „A Vaspo“, das ihre Texte in einen atmosphärischen Klangteppich verwandelt, hat sie bereits mehrere CDs und DVDs veröffentlicht. Hierbei vereint die Band Elemente aus dem elektronischen und dem experimentell–akustischen Bereich. Seit 2006 organisiert Gabrielė Labanauskaitė jährlich Litauens einziges audiovisuelles Poesiefestival, das „Tarpfest“.
Veröffentlichungen:
Apelsinai aikštėj apgriuvusioj (Oranges on a Wretched Square) (2004)
Poetry, music and video collaboration Avaspo (Audiovisual Asp of Poetry) (2009)

Filipa Leal

Filipa Leal (*1979 Porto, Portugal) hat Journalismus in London sowie brasilianische und portugiesische Literatur in Porto studiert. Seither arbeitet sie als Dichterin und Journalistin in Portugal. Zwischen 2004 und 2009 wurden vier Gedichtbände von ihr veröffentlicht. Ihre Gedichte sind ungekünstelt, sie beschreiben scheinbar alltägliche Dinge wie Bäume, Häuser, Bücher und Wörter, Licht und Schatten, Tage und Nächte. „Sorgfältig wie Spinnweben bastelt Filipa Leal ihre Gedichte, und ihre Leser fallen wie die Fliegen hinein“, so der portugiesische Dichter Jorge Sousa Braga über die Verse seiner Kollegin.
Veröffentlichungen:
Talvez os Lírios Compreendam (Perhaps the Lilies Understand) (Fundação Ciência e Desenvolvimento 2004)
A Cicade líquida e Outras Texturas (The Liquid City and Other Textures) (Deriva Editores 2006)
O Problema de ser Norte (The Problem of Being North) ( Deriva Editores 2008)
A Inexistência de Eva (The Non-Existence of Eve) (Deriva Editores 2009)

Luigi Nacci

Luigi Nacci (*1978 Triest, Italien) ist Poet und Performer und hat in den letzten Jahren fünf Lyrikbände veröffentlicht. Er arbeitet als Journalist, tritt bei Poetryslams und Lesungen auf und veranstaltet selbst verschiedene Festivals. So engagiert er sich für kulturelle Veranstaltungen in seiner Heimat Triest, organisiert das jährlich stattfindende „Absolute Poetry Festival“ in Monfalcone und ist Mitveranstalter des „Viandanza Festival“ in der Toskana. Unter dem Titel „Poetry, walks and other little things“ schreibt er auf seinem Blog www.nacciluigi.wordpress.com über seine Vorliebe für Spaziergänge, über Events und Erlebtes und veröffentlicht Kostproben seiner Gedichte – manche auch in englischer und deutscher Übersetzung.
Veröffentlichungen:
Il poema marino di Eszter (Battello 2005)
Poema disumano (Ed. Michelangelo 2006)
Inter nos/SS (Ed. Galleria Mazzoli 2007)
Madrigale Odessa (D’If 2008)

Edward O'Dwyer

Edward O'Dwyer (*1984 Limerick, Irland) ist Dichter und studiert Kommunikationswissenschaft. Seine Lyrik wurde bisher vor allem in Literaturzeitschriften und Anthologien in Irland, Großbritannien, Nordamerika und Australien veröffentlicht. 2007 erschien sein erster Gedichtband „Oboe“. In diesem Jahr wird mit „A Love Poem Mostly For You“ der zweite folgen. Mit seinem Gedicht „Only by Chance“ ist er für den “Hennessy Literary Award“ 2012 nominiert.
Veröffentlichungen:
Oboe (Revival Press 2007)

Josep Pedrals

Josep Pedrals (*1970 Barcelona, Katalonien/Spanien) ist Dichter und Musiker. Bevor er 1997 begann, seine Gedichte auf die Bühne zu bringen, arbeitete er als Buchhändler. Seinen ersten Auftrag hatte der Lautpoet beim Radio, wo er als Pausenfüller auf Kommando charmanten Nonsens dichtete. Josep Pedrals schreibt humorvolle Poesie, die ständig zwischen ruhigen, sinnlichen und dann wieder expressiven Passagen wechselt. Seine Performances bewegen sich irgendwo zwischen Dada und Jam-Session. 2009 siegte er beim „Osaka Poetry Slam“, einem Dichterwettstreit, der vom Goethe-Institut Osaka veranstaltet wurde. Als Keyboarder war er bis 2004 Teil der Band „Explosion Bikini“. Im Moment ist er Bandleader der ironischen Popgruppe „Els Nens Eutròfics“, in der er singt, Songs schreibt und Klarinette spielt. Darüber hinaus verfasst er auch Bühnendramen und gibt Lyrikkurse für Erwachsene und Kinder.
Veröffentlichungen (Auswahl):
Els buits enutjosos (Assoc. Cult. Container 1999)
Eclosions (labreu edicions 2005)
En l’Ai, adéu! (Cafè Central 2006)
El romanço d’Anna Tirant  (labreu edicions 2012)

Ester Naomi Perquin

Aufgewachsen ist Ester Naomi Perquin (*1980 Utrecht, Niederlande) in der niederländischen Provinz Zeeland. Zur Finanzierung ihres Studiums in Amsterdam hat sie als Gefängnisaufseherin gearbeitet. Seit zehn Jahren lebt sie als Schriftstellerin in Rotterdam. Hier hat sie für das Jahr 2012 das Amt des Stadtschreibers inne. Für ihre Gedichte hat sie in den letzten Jahren zahlreiche nationale Auszeichnungen erhalten, unter anderem den „Liegend Konijn“ Preis 2007 für das beste Debüt, den „Anna Blaman“ Preis 2010 und den „J.C. Bloem“ Poesiepreis im Jahr 2011. Anlässlich einer Auszeichnung wurde eines ihrer Gedichte in die 23 offiziellen Amtssprachen der Europäischen Union übersetzt.
Veröffentlichungen:
Servetten halfstok, (Oorschot B.V. 2007)
Namens de ander (Oorschot B.V. 2009)
Celinspecties (Oorschot B.V 2012)

Gregor Podlogar

Gregor Podlogar (*1974 Ljubljana, Slowenien) hat Philosophie studiert und bisher zwei Gedichtbände veröffentlicht. 2003 kreierte er, gemeinsam mit einem Maler und einem Dichter, ein experimentelles Buch über New York City. Gregor Podlogar lebt in seiner Geburtstadt Ljubljana, moderiert Kultursendungen im Radio und tritt gelegentlich als DJ auf. Er übersetzt außerdem zeitgenössische amerikanische Lyrik (C. Hawkey, L. Solomon, P. Killebrew, A. Berrigan) und ist Herausgeber der slowenischen Ausgabe von lyrikline.org. 
Veröffentlichungen:
Naselitve (States) (Aleph Press 1997)
Vrtoglavica zanosa (Joy in Vertigo)  (Aleph Press 2002)
Milijon sekund blize (A Million Seconds closer) (Sherpa Press 2006)
Vesela nova ušesa (Happy New Ears) (Sherpa Press 2010)

Marko Pogačar

Marko Pogačar (*1984 Split, Kroatien) studierte Geschichte und vergleichende Literaturwissenschaft in Zagreb. Er übersetzt aus dem Englischen und Amerikanischen und ist Chefredakteur der Zeitschrift für Literatur „Ka/Os“. Seit 2005 erschienen drei Gedichtbände von ihm: „Pijavice nad Santa Cruzom“, „Poslanice obicnim ljudima“ und „Predmeti“. In Alida Bremers deutscher Übersetzung erschien 2010 der Band „An die verlorenen Hälften“. Seine Texte pendeln gezielt zwischen der Aufforderung, mit überkommenen Werten und Vorstellungen zu brechen und dem Zweifel, inwieweit Veränderung überhaupt möglich ist. Marko Pogačar erhielt ein Stipendium der Stiftung „Brandenburger Tor“ im „Literarischen Tandem“ mit der Berliner Autorin und Verlegerin Daniela Seel.
 
In deutscher Übersetzung erschienen:
An die verlorenen Hälften (Edition Korrespondenzen 2010)

Olga Ravn

Olga Ravn (*1986 Kopenhagen, Dänemark) arbeitet als Dichterin und Literaturkritikerin in Kopenhagen. Anfang 2012 brachte sie ihren ersten, viel gelobten Gedichtband mit dem Titel: „Jeg æder mig selv som lyng“ („I devour myself like heather“ / „Ich verschlinge mich wie Heidekraut“) heraus. Dieser Band beschäftigt sich an erster Stelle mit dem Erwachsenwerden – dem damit verbundenen Körpergefühl, den Erwartungen der Umgebung, mit rastloser Liebe, Sex und Verbotenem. Diese Themen werden in sorgfältig gebauten Formen rau und dennoch sensibel umkreist. Olga Ravn ist außerdem als Illustratorin tätig.
Veröffentlichungen:
Jeg æder mig selv som lyng (Gyldendal 2012)
http://olga-ravn.blogspot.de/

Tom Reisen

Tom Reisen (* 1971 Luxemburg, Luxemburg) studierte Romanistik an der Universität Caen, wo er im Jahr 2001, nach einem Forschungsaufenthalt in Paris, auch promovierte. Zwischen 2004 und 2008 war er Redakteur des „Tageblatt“ (der zweitgrößten luxemburgischen Tageszeitung, die auf Deutsch und Französisch erscheint), seit September 2006 stellvertretender Chefredakteur. Inzwischen arbeitet er im luxemburgischen Außenministerium. Tom Reisens erster Lyrikband, „Dialogue des limbes“, enthält Gedichte aus den Jahren 1987 bis 1992. 2000 erhielt er dafür den Sonderpreis der Jury der „Concours Littéraire National“. In seiner Lyrik verarbeitet er Kindheitserinnerungen sowie literarische Motive der französischen Moderne. Deutsche Teilübersetzungen seiner Gedichte erschienen in der Literaturzeitschrift „Das Gedicht. Zeitschrift für Lyrik, Essay und Kritik“. Reisen veröffentlicht außerdem literaturwissenschaftliche Artikel sowie Beiträge zur französischen Literatur und zum Luxemburger Kulturleben. Sein Forschungsgebiet umfasst André Gide und den Schriftstellerkreis der Nouvelle revue française.
Veröffentlichungen:
Dialogue des limbes. Poèmes (Editions PHI/Editpress 2001)
Comme une Promesse (Verlag 2004)
Été (Verlag 2011)

Harry Salmenniemi

Harry Salmenniemi (*1983 Jyväskylä, Finnland) wird in Finnland als vielversprechender Dichter der jungen Generation gehandelt. Zu seinen bisherigen Veröffentlichungen zählen zwei Gedichtbände und ein Roman. Sein Interesse gilt vor allem der experimentellen Dichtung. So zählt er die „Flarf-Poesie“ und den Autorenkreis „Oulipo“, deren Ziel die Spracherweiterung durch formale Zwänge ist, zu seinen Haupteinflüssen.  In den letzten Jahren arbeitete Harry Salmenniemi außerdem als Herausgeber für das größte nationale Poesiemagazin „Tuli & Savu“ und realisierte verschiedene kreative Projekte mit bildenden Künstlern, Musikern und Zirkusartisten. Seit er für längere Zeit in Rom und Melbourne gelebt hat, hat er eine Abneigung gegen den finnischen Winter und hofft, bald wieder nach Italien zurückkehren zu können.
Veröffentlichungen:
Virrata että (To stream that) (Otava 2008)
Texas, sakset (Texas, scissors) (Otava 2010)
Runojä (Poems) (Otava 2011)

Katharina Schultens

Katharina Schultens

2013 wurde Katharina Schultens (*1980 Kirchen/Sieg) der Leonce-und-Lena-Preis für die „mutige und innovative Weise“ verliehen, in der sie „ein Kernstück der zeitgenössischen Welt in Blick und Sprache nimmt: das unter das System der Wirtschaft gekippte Subjekt“. Immer wieder durchdringen Schultens‘ Gedichte Fachsprachen, die sie in neuer Komplexität vernetzt und darstellt. So beschäftigt sich die Lyrikerin mit Biologie oder Finanzwirtschaft und Spekulation und geht z.B. in ihrem letzten Gedichtband „gorgos portfolio“ über die Medusenfigur der griechischen Mythologie auf gegenwärtige weibliche Arbeitsbedingungen ein.

Schultens, die seit 2006 an der Humboldt Universität arbeitet und dort 2012 Geschäftsführerin der School of Analytical Sciences Adlershof wurde, studierte Kulturwissenschaften in Hildesheim, St Louis und Bologna. Seit 1998 erscheint ihre Lyrik und Poesie in Zeitschriften und Anthologien. Zuletzt wurde sie zweite Preisträgerin des lauter niemand-Preis für politische Lyrik IV 2014.

Veröffentlichungen

Aufbrüche. Gedichte, Rhein-Mosel-Verlag 2004
gierstabil. Gedichte, Luxbooks 2011
gorgos portfolio. Gedichte, kookbooks 2014

 

Martin Solotruk

Martin Solotruk (*1970 Bratislava, Slowakei) hat insgesamt vier Lyrikbände veröffentlicht und seine Gedichte erschienen in verschiedenen Anthologien (darunter „New European Poets“ und „Poesie in Europa“). 1997 gewann er mit seinem Debüt „Tiché vojny“ („Silent Wars“) den „Slovak Literary Fund Award“. Solotruk ist der Dichter des Alltäglichen, des Konventionellen und Unscheinbaren. Gerade in den Mikrostrukturen spiegeln sich schwer fassbare und unzugängliche Wahrheiten. Der promovierte Übersetzungswissenschaftler arbeitete vorher in der Werbung und beim Fernsehen, heute lehrt an der Universität in Bratislava. Er übersetzt Lyrik und Dramen von Samuel Beckett,  Charles Simic,  John Ashbery und Ted Hughes. Für seine Übersetzung von Ted Hughes „Crow“ erhielt er im Jahr 2007 den Preis für die beste künstlerische Übersetzung. 
Veröffentlichungen (Auswahl):
Tiché vojny (Silent Wars) (Drewo a srd 1997)
Mletie (Wind-milling) (Drewo a srd 2001)
Lovestory: Agens apaciens (Ars Poetica 2007)

Sotos Stavrakis

Sotos Stavrakis (*1973 Nicosia, Zypern) ist ausgebildeter Schauspieler und absolvierte 2012 ein Theaterregiestudium in London. Seitdem wirkt er an verschiedenen Theater- und Filmproduktionen in Zypern und Griechenland mit. Gemeinsam mit seiner Frau, der Malerin Lia Boyatzi, eröffnete er in Nicosia den Kunstraum „Kat`oikon“. Dort finden regelmäßig Ausstellungen, Performances und andere Kulturveranstaltungen statt. Sein erster Gedichtband „Anaporeia“ erschien 2003. Sotos Stavrakis hat darüber hinaus das Drama „Blackbird“ von David Harrower ins Griechische übersetzt und den Einakter im Jahr 2010 in seiner Heimat inszeniert. Außerdem arbeitet Stavrakis als Synchronsprecher fürs Fernsehen.
Veröffentlichungen:
Anaporeia (Verlag 2003)

Yannis Stiggas

 (*1977 Athen, Griechenland) hat bereits drei Lyrikbände veröffentlicht, zudem erschienen seine Gedichte in zahlreichen Magazinen und Anthologien. 2007 nahm er als Performer an der „Karaoke Poetry Bar“ in Athen teil, einem Projekt von „intothepill“. Seine Gedichte überzeugen durch die Kraft ihrer sprachlichen Bilder. In der Gegenüberstellung von Innen- und Außensicht, von abstrakten und sinnlichen Betrachtungen, bewegen sich seine Texte immer wieder an den Rändern der Wahrnehmung.
Veröffentlichungen: The Way to the Kiosk (Mikri Arktos 2012), Gedichtband mit deutschen Übersetzungen: Edition Poesiefestival Berlin (hochroth Verlag 2010) (leider vergriffen)

Christoph Szalay

Auf sich aufmerksam machte Christoph Szalay (*1987 Graz, Österreich) zunächst als Profisportler im Team der Nordischen Kombinierer in Österreich. 2007 tauschte er die Skikarriere gegen ein Studium der Germanistik in Graz. Dort und in Haus im Ennstal lebt und schreibt der 25-Jährige. Öffentliche Aufmerksamkeit als Lyriker erregte er mit seinem ersten Gedichtband „stadt / land / fluss“, der im Jahr 2009 bei Leykam erschien. Darin gelingt Christoph Szalay der Spagat zwischen reflektierten Stadt- und Naturgedichten auf der einen, verspielt-ironischen Verfahrensweisen auf der anderen Seite. Ausgezeichnet wurde er dafür mit dem Literaturförderpreis der Stadt Graz  und 2011 mit einem START-Stipendium des österreichischen Kulturministeriums.
Veröffentlichungen:
stadt / land / fluss. Gedichte (Leykam 2009)
flimmern. Gedichte (Leykam 2012)

Gwenaëlle Stubbe

Gwenaëlle Stubbe (*1972 Brüssel, Belgien) ist Dichterin und Performerin. Sie wirkt bei verschiedenen Radioprogrammen mit, hält ihre Lesungen sowohl auf Französisch als auch auf Flämisch. Ihre Gedichte erinnern an kleine Erzählungen, die im Alltäglichen beginnen, aber schnell in den Bereich des Surrealen abdriften. Sie selbst bezeichnet ihre Texte, in denen es oft um Männer geht, als „kleine Rache an der einen Hälfte der Menschheit“. Auf der Bühne ist sie eine lebhafte Performerin, deren Stimme, Haltung und Gestik die Musik ihrer Sprache akzentuieren. Seit 2002 lebt Gwenaëlle Stubbe in Frankreich.
Veröffentlichungen:
Un surpent de fumée (éditions la Pierre d’Alun 1999)
Le héros et sa créature (le Cormier 2002)
Salut salut Marxus (éditions Al Dante 2006)
Ma Tante Sidonie (POL 2010)

Zoltán Tolvaj

Zoltán Tolvaj (*1978 Budapest, Ungarn) verbrachte die ersten Jahre seiner Kindheit in Brasilien, wuchs in Transsylvanien und Ungarn auf. Seit 1998 schreibt er Gedichte, Essays und Kurzgeschichten, die in zahlreichen ungarischen Literaturzeitschriften veröffentlicht wurden. Bisher hat er zwei Gedichtbände herausgebracht. Zoltán Tolvaj studierte Astrologie, ungarische sowie portugiesische Sprach- und Literaturwissenschaft, jobbte in Hostels und als Barmusiker und war zwischen 2003 und 2008 als Onlineredakteur eines ungarischen Literaturportals tätig. 2010 erhielt er das „Móricz Zsigmond“ Stipendium für junge ungarische Schriftsteller. Er arbeitet außerdem als Übersetzer für die Sprachen Brasilianisch, Portugiesisch und Galicisch und hat für seine Übersetzungen verschiedene Literaturpreise, zum Beispiel den „Junior Parnassus Prize of the city of Eger“, gewonnen.

Jenny Tunedal

Jenny Tunedal (*1973 Malmö, Schweden) lebt außerhalb von Stockholm auf dem Land und arbeitet als Dichterin und Literaturkritikerin. Sie studierte Englisch und Vergleichende  Literaturwissenschaft in Lund und besuchte Journalismuskurse in Dublin. Seit 2007 ist sie Literaturredakteurin der schwedischen Tageszeitung „Aftonbladet“. Zwischen 2004 und 2006 war sie Chefredakteurin von „Lyrikvännen“, der ältesten schwedischen Poesiezeitschrift. Für ihre Arbeit als Poetin, Kritikerin und Redakteurin gewann sie 2005 den „Prins Eugens“ Kulturpreis. Ihr Interesse gilt der internationalen, vor allem der amerikanischen Dichtung. Sie hat Gedichte von Emily Dickinson, Sylvia Plath und Claudia Rankine übersetzt.
Veröffentlichungen:
Hejdade, hejdade sken (Wahlström & Widstrand 2003)
Kapitel Ett (Wahlström & Widstrand 2008)
Handflata: Du ska också ha det bra (Eolit förlag, 2009)
Mitt krig, sviter (Wahlström & Widstrand 2011)
Ariel by Sylvia Plath (Übersetzung, Ellerströms förlag 2012)

Arvis Viguls

Arvis Viguls (*1987 Lettland) studiert an der Lettischen Kunstakademie und arbeitet als Dichter, Übersetzer und als Autor für eine literarische Radiosendung. Für seinen ersten Gedichtband „Istaba“ erhielt er den „Poetry Days Prize“ und den „Latvian Writers Union’s Annual Award“ für das Debüt des Jahres. Im letzten Jahr gewann er für das Manuskript seines zweiten Bandes „5 am“, der 2012 erscheint, den „Anna Dagda’s Preis“. Arvis Viguls übersetzt Lyrik aus dem Englischen (Walt Whitman), dem Spanischen (Frederico García Lorca) und dem Russischen (Joseph Brodsky). 2010 hat er mit seinem Gedicht „Durvis“ („Die Türen“) am internationalen Projekt Transpoesie in Brüssel teilgenommen.
 
Veröffentlichungen:
Istaba (Satori 2009)

Agnieszka Wolny-Hamkało

Agnieszka Wolny-Hamkało (*1979 Wroclaw, Polen) hat zwei Bücher mit Kurzgeschichten und sechs Lyrikbände veröffentlicht. Sie ist als Journalistin beim Fernsehen tätig, wo sie eine Kultursendung moderiert, in der aktuelle Bücher vorgestellt werden. Bei der Präsentation ihrer eigenen Texte wird Wolny-Hamkało nicht selten zur Performance-Künstlerin. Sie setzt ihren ganzen Körper ein, um den Ausdruck ihrer Gedichte zu stärken oder spielt zur Anreicherung ihrer Verse Vibraphon. Wenn sie nicht auf der Bühne steht, lehrt sie kreatives Schreiben und verfasst Kinderbücher. Agnieszka Wolny-Hamkało ist studierte Kulturwissenschaftlerin und gilt als Expertin für multimediale und feministische Kunst.
Veröffentlichungen (Auswahl):
Mocno poszukiwana (Most wanted) (ATUT 1999)
Lonty (Fuses) (na zlec. Stowarzyszenia Pisarzy Polskich 2001)
Gospel (Biuro Literackie 2004)
Ani mi się śni (No way, I will) (Biuro Literackie 2006)
Spamy miłosne (Spams of love) (Wydawn a5 K.Krynicha 2007)
Nikon i Leica (Wydawnictwo Wojewódzkiej Biblioteki Publicznej i Centrum Animacji Kultury 2010)