Mi 6.6. 20:00 Uhr
Akademie der Künste, Hanseatenweg, Kleines Parkett, Eintritt € 6 / 4
Mit Horácio Costa Brasilien / Gerhard Falkner Deutschland; Marcos Siscar Brasilien / Jan Wagner Deutschland; Érica Zíngano Brasilien / Ann Cotten Deutschland Moderation Aurélie Maurin Literaturübersetzerin, Berlin und Thomas Wohlfahrt Leiter der Literaturwerkstatt Berlin
Die zweite Lesung des deutsch-brasilianischen Übersetzungsworkshops.
Die Ergebnisse des VERSschmuggels erscheinen zur Frankfurter Buchmesse 2013 auch als zweisprachige Anthologie mit CD in Koproduktion mit dem Verlag Das Wunderhorn (Heidelberg) und 7Letras (Rio de Janeiro).
Horácio Costa (*1954 São Paulo) dichtet zwischen Lyrik und Prosa und antwortet auf die Frage nach der Gattung mit Ironie. Dem Literaturprofessor und Übersetzer (Octavio Paz) erscheint die portugiesische Sprache als besonders raffiniertes Instrument für sein poetisches Schreiben geeignet. 2004 wurde eine Anthologie seiner Gedichte von Haroldo de Campos herausgegeben. Gerhard Falkner (*1951 Schwabach) gehört unbestritten zu den bedeutensten und stilprägensten Dichtern der Gegenwart. Er lebt als Lyriker, Dramatiker, Essayist und Übersetzer in Berlin und Bayern. In ihrer Begründung für den Peter-Huchel Preis 2009, den er für den Gedichtband »Hölderlin Reparatur« erhielt, würdigte die Jury Falkners »Möglichkeiten sublimen Sprechens in einer Zeit beschädigter Sprachwelten«
Marcos Siscar (*1964 Borborema, São Paulo) hat sich als Poet, Essayist und Literaturwissenschaftler der französischen Tradition von Baudelaire bis Derrida verschrieben. In seinen Gedichten befühlt er die Übergänge zwischen Konkretem und Reflexivem, banaler Referenz und lyrischer Formulierung, Zeitungsbericht und metaphysischer Fragestellung. Als großer Erzähler der kleinen Form verbindet Jan Wagner (*1971 Hamburg) virtuos das Alltägliche mit dem Mythischen, klassische Lyrikformen mit freien Improvisationen. Er lebt in Berlin als freier Lyriker, Literaturkritiker, Herausgeber und Übersetzer (Matthew Sweeney, Simon Armitage).
Érica Zíngano (*1980 Fortaleza) reflektiert in der Bibliothek, zu Hause und auf dem Bürgersteig mit Humor über das eigene poetische Schaffen. In ihren Gedichten und Video-Arbeiten unterstreicht sie das Alltägliche mit einer betonten Rhythmik. Sie benutzt scheinbar banale Bilder, um Spannungen innerhalb der Sprache aufzudecken. Als Ann Cottens (*1982 Iowa, USA) »Fremdwörterbuchsonette« 2007 bei Suhrkamp erschienen, wurde sie als Wunderkind und kühnste Stimme der jungen deutschsprachigen Lyrik gefeiert – als das »großartig-amerikanisch-österreichische Landei aus Iowa«. In »Florida Räume«, 2010 bei Suhrkamp erschienen, geht es um nichts Geringeres als eine »industrielle Revolution der Literatur, losgelöst von der Idee des Künstlerischen«.
Gefördert durch: Auswärtiges Amt
Mit freundlicher Unterstützung durch: Deutsch-Brasilianische Gesellschaft e.V.
Projektleitung: Aurélie Maurin, Assistenz: Isabel von Holt