Montag 4. Juni

Wald 2.0 – Naturlyrik im 21. Jahrhundert – Workshop für die Klassenstufen 8-10

9:30-13:00
Akademie der Künste, Hanseatenweg, Konferenzraum
Eintritt: € 3,00 pro Schüler
Anmeldung erforderlich unter kulturellebildung@literaturwerkstatt.org

Mit Julia Reiner (Doktorandin der Deutschen Literatur, Berlin)

Flirrende Bäume (Ulrike Almut Sandig), Geräumte Parks (Daniel Falb), Herbstinfarkte (Tina Gintrowski), Plastiniertes Gelände (Tobias Falberg) – Natur und Naturerlebnis sind seit Jahrhunderten tradierte Themen in der Lyrik, doch die Naturgedichte des 21. Jahrhunderts haben nur noch wenig gemein mit den betulichen Landschaftsmeditationen vergangener Epochen. Geprägt durch die zunehmende Medialisierung unseres Alltags und durch die Einflüsse der Großstadt hat sich die Art und Weise der Betrachtung und Darstellung der Natur in der Lyrik verändert. Da kann es schon mal passieren, dass das klingelnde Mobiltelefon mit Vogelgezwitscher verwechselt wird oder der Waldspaziergang eher Horrorfilmstimmung hervorruft als beruhigend und erholsam zu sein. Der Schülerworkshop zeigt, wie junge Autoren Natur wahrnehmen und in ihren Texten darstellen und bietet Schülern die Möglichkeit über ihre eigenen Erfahrungen und Wahrnehmungen Gedichte zu schreiben.

Mit freundlicher Unterstützung durch:
RITTER SPORT

Poesiegespräch: Poetische Fluten – Kenia & Tansania

Und als der Krieg zu Ende war..?

Mo 4.6. 18:30 Uhr
Akademie der Künste, Hanseatenweg, Clubraum, Eintritt € 5 / 3

Mit Fatima Naoot Dichterin, Übersetzerin, Ägypten Hama Tuma Dichter, Äthiopien / Frankreich  Moderation Maureen Maisha Eggers Professorin für Kindheit und Differenz: Diversity Studies, Hochschule Magdeburg-Stendal

Der Nil durchfließt Regionen, die geprägt sind von Diktatur, Krieg, Intoleranz und Unterdrückung. Autoren aus seinen Anrainerstaaten sprechen über die Situation dort und die Rolle, die die Poesie bei der Bewältigung der Probleme spielt.
Wegen seines Einsatzes für Menschenrechte musste der Dichter und Jurist Hama Tuma ins Exil. »Seit der Revolution lächeln Äthiopier nicht mehr«, resümiert der Autor, nachdem eine Frau für kriminelle Gedanken verurteilt wurde, weil man sie beim Lächeln erwischt hatte.

Fatima Naoot hat die Poesie als Ausdrucksform gewählt, um Menschen aufzurütteln und ihnen Wahrheiten zu vermitteln, die Themen, die Würde, gegenseitigen Respekt unabhängig von Herkunft, Glauben oder Religion zum Zentrum haben.
Die Dichter sprechen über die Situation in Ostafrika, ihren Kampf und die Rolle, die die Poesie darin spielt.

Gefördert durch: Auswärtiges Amt
Mit freundlicher Unterstützung durch: AfricAvenir International e.V., Bischöfliches Hilfswerk
MISEREOR
Projektleitung: Isabel Ferrin-Aguirre

Klangkörper Nil

Mo 4.6. 20:00 Uhr
Akademie der Künste, Hanseatenweg, Studiofoyer, Eintritt € 8 / 5

Mit Euphrase Kezilahabi Dichter, Philosoph, Tansania Ngwatilo Mawiyoo Dichterin, Schauspielerin, Musikerin, Kenia Fatima Naoot Dichterin, Übersetzerin, Ägypten, Hama Tuma Dichter, Äthiopien / Frankreich  Moderation Laura López Castro Musikerin, Berlin

»Klangkörper Nil« stellt den Farbreichtum der poetischen Landschaften am Nil vor – in Klang, Form und Format, von klassischer Lesung bis Spoken Word-Performance. Sechs Dichter stellen in den Sprachen Amharisch, Englisch, Arabisch und Swahili ihre eigene klangvolle Rebellion gegen Unterdrückung, Gewalt und Terror vor.

Euphrase Kezilahabi erneuert in seinen Gedichten die Swahili-Sprache, bereichert sie mit neuen, flexibleren Ausdrucksformen und Themen, die sich nicht an den Traditionen orientieren, sondern an den alltäglichen Überlebenskampf anknüpfen. Drei äthiopische Regierungen verwiesen Hama Tuma des Landes. Mit Satire und geschärfter Feder führt er den Kampf gegen die Kriege in seinem Land von Frankreich aus fort. Die Performance-Dichterinnen Ngwatilo Mawiyoo und Fatima Naoot reißen das Publikum mit in die Tiefen einer Revolution, die gelebt wurde und wird. Die Spoken Word Dichterin Ngwatilo Mawiyoo, auch bezeichnet als »priest of the art of performed poetry«, thematisiert das Leben und den Alltag diverser kenianischer Communities in ihren Texten und stellt sie melodisch vor. Fatima Naoot verfolgt in ihren Gedichten Tag für Tag neugierig die Veränderungen in ihrem Land, führt den Leser dabei an der Hand und blickt mit offenen Augen und feinen Worten auf Themen wie religiösen Fundamentalismus, die Entwicklungen der Gesellschaft sowie die Poesie des Nil.

Gefördert durch: Auswärtiges Amt
Mit freundlicher Unterstützung durch: AfricAvenir International e.V., Bischöfliches Hilfswerk
MISEREOR,, Seminar für Afrikawissenschaften, Humboldt Universität Berlin
Projektleitung: Isabel Ferrin-Aguirre

Biografien zu den Autoren