Künstler 2009 – Weltklang - Nacht der Poesie

Rita Dove

Rita Dove (*1952 Akron, Ohio, USA) lebt in Charlottesville, Virginia, wo sie auch als Professorin für Kreatives Schreiben tätig ist. 1987 erhielt Dove den Pulitzer Preis für ihren Gedichtzyklus „Thomas and Beulah“ (Carnegie Mellon University Press, 1986). In diesem wie in anderen Werken setzt Dove die scheinbar unwichtigen Momente, die das Leben ihrer Figuren ausmachen, in Bezug zu historischen und politischen Entwicklungen.
Von 1993 bis 1995 war Rita Dove Poet Laureate der Vereinigten Staaten. Sie war die erste Person afroamerikanischer Herkunft und zugleich die jüngste, der diese Ehre zukam. In dieser Funktion versuchte Dove vor allem zu vermitteln, dass Lyrik nicht einer Elite vorbehalten ist, sondern Platz im alltäglichen Leben haben sollte. So trat sie auch in der Sesamstraße auf, um Kinder für Gedichte und Literatur zu begeistern.
Rita Dove und ihr Werk haben zahlreiche Auszeichnungen erfahren - neben Stipendien und Preisen mehr als zwanzig Ehrendoktorwürden. Unter den Ehrungen der letzten Jahre befinden sich der John Heinz-Preis (1996), die höchstdotierte Auszeichnung für amerikanische Künstler, die vom US-Präsidenten vergebene „National Humanities Medal“ (ebenfalls 1996), die Bücherlöwenmedaille der New York Public Library (2000), der „Duke Ellington Lifetime Achievement Award“ (2001) und der „Common Wealth Award“ (2006).
Veröffentlichungen (Auswahl):
On the Bus with Rosa Parks (W W Norton&Co 1999)
American Smooth (W W Norton&Co 2004)
Sonata Mulattica (W W Norton&Co 2009)
In deutscher Übersetzung erschienen:
Die morgenländische Tänzerin (Rowohlt Verlag 1988, 1999)
Die gläserne Stirn (Heiderhoff Verlag 1989)

Rita Dove reading in Medellin, Colombia

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Adolf Endler

Adolf Endler (*1930 Düsseldorf, Deutschland) siedelte 1955 in die DDR über und war in mehreren Berufen tätig, unter anderem als Kranführer und Transportarbeiter. Von 1955 bis 1957 studierte er am Leipziger Literaturinstitut und ist seitdem Lyriker, Kritiker, Prosaautor und Essayist. 1979 wurde er aus dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen. Gemeinsam mit Brigitte Schreier-Endler leitete er in den Jahren 1991 bis 1998 die legendären Lesungen „Orplid&Co.“ im Café Clara in Berlin Mitte. Adolf Endler gilt als „Vaterfigur für das Künstlerbiotop am Prenzlauer Berg“, als „großer alter DDR-Eulenspiegel“ oder auch, wie er über sich selbst sagt „eine der verwachsensten Gurken der neuen Poesie“. Auf jeden Fall ist er einer der wildesten und sinnlichsten Dichter Deutschlands. 
Er erhielt zahlreiche Literaturpreise, darunter den Bremer Literaturpreis, den Peter-Huchel-Preis, den Kritikerpreis der SWR-Bestenliste, den Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau und die Ehrengabe der Schiller-Stiftung. 2008 wurde ihm der Rainer-Malkowski-Preis verliehen.
Veröffentlichungen (Auswahl):
Tarzan am Prenzlauer Berg (Reclam Verlag 1994)
Nebbich (Wallstein Verlag 2005)
akte endler (Reclam Verlag 1981, 1988)
Der Pudding der Apokalypse (Suhrkamp Verlag 1999)
Krähenüberkrächzte Rolltreppe (Wallstein Verlag 2005)

Julián Herbert

Julián Herbert (geb. 1971, Acapulco) ist Lyriker und Prosa-Autor, Komponist und Sänger der Rockband Madrastras. Er lebt in Saltillo, Mexiko, und schreibt bevorzugt in der Wüste. In seinen Lesungen arbeitet Herbert mit Videos, Sounds und Installationen, er transportiert die Poesie in das Visuelle. Sprache und Bilder treibt er weit über das Bekannte hinaus. Julián Herbert gehört zu den jüngsten Mitgliedern des Sistema Nacional de Creadores de Arte und arbeitet mit der Künstlergruppe El Taller de la Caballeriza zusammen.

Veröffentlichungen:
Jesus liebt dich nicht/Cristo no te ama. Verlagshaus Johannes CS Frank, heute Verlagshaus Berlin 2014
Bisel. Impronta Casa Editora 2014
Cocaína. Almuzara 2006
Kubla Khan. Era 2005
Un mundo infiel. Joaquín Mortiz 2004
Autorretrato a los 27. Eloísa Cartonera 2003
La resistencia. Filodecaballos 2003

Auszeichnungen:
Premio de Novela Elena Poniatowska 2012
Premio Jaén de Novela Inédita 2011
Premio Nacional de Cuento Juan José Arreola 2006
Premio Nacional de Literatura Gilberto Owen 2003

Barbara Köhler

Barbara Köhler (*1959 Burgstädt) arbeitete nach dem Abitur als Facharbeiterin für textile Flächenherstellung in Plauen, später in der Altenpflege und als Beleuchterin am Städtischen Theater Karl- Marx- Stadt. 1985-88 studiert sie am Institut für Literatur Johannes R. Becher in Leipzig. Seit 1988 freischaffend, zog sie 1994 nach Duisburg, wo sie auch heute noch lebt: als freie Übersetzerin (Samuel Beckett, Gertrude Stein) und Autorin, auch von Textinstallationen und Multiples, temporären und ständigen Arbeiten für den öffentlichen Raum und private Gärten.
Sie erhielt u.a. 1996 den Clemens-Brentano-Preis und 2008 den Joachim-Ringelnatz-Preis. Außerdem war sie 1995 Stadtschreiberin zu Rheinsberg und 1997 „writer in residence“ an der University of Warwick. 2012 hat Köhler die Thomas-Kling-Poetikdozentur der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn inne.
Veröffentlichungen (Auswahl):
Deutsches Roulette. Gedichte 1984-1989. Suhrkamp-Verlag 1991.
Wittgensteins Nichte. Vermischte Schriften, Mixed Media. Suhrkamp 1999.
Niemands Frau. Gesänge zur Odyssee. Suhrkamp 2007.

Barbara Köhler: Nausikaa | Rapport (aus: Niemands Frau)

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Kgafeal ao Magogodi

Kgafela oa Magogodi (*1968 Johannesburg, Südafrika) studierte Musik, afrikanische Literatur und Film und lehrt heute an der University of the Witwatersrand in Johannesburg. Mit seiner unverfälschten und zum Teil schockierenden sprachlichen Bildlichkeit wurde er zum Star der jungen, südafrikanischen Spoken Word-Szene. Sein Werk kombiniert Rap-Lyrik mit Gesellschaftsbeobachtung und politischen Kommentaren. Zahlreiche Auftritte auf internationalen Bühnen haben ihn auch in Europa und den USA bekannt gemacht. Aus seiner Performance „I Mike What I Like“ entstand 2006 der gleichnamige Film, der weltweit auf Festivals gezeigt wurde. Neben Lyrik schreibt er Erzählungen und Drehbücher und ist zudem als Jazzmusiker und Theaterregisseur aktiv.
2004 war Kgafela oa Magogodi Stipendiat am Literarischen Colloquium Berlin.
Veröffentlichungen:
Thy Condom Come (New Leaf 2000)
outspoken (Laugh-it-off 2004)
I Mike What I Like (Laugh-it-off, 2004 (CD) und Film Resource Unit 2006 (DVD))

Bomb Bridges with Red Visions

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Bernard Noël

Für Bernard Noëls (*1930 Aveyron, Frankreich) ist Dichtung Widerstand gegen die geläufige Sprache, vor allem gegen die Sprache der Medien, „die nichts als Aktualität bedeutet, eine Zeitspanne, auf die die Dichtung pfeift“. Er wurde sowohl von historischen Ereignissen wie dem Algerienkrieg als auch von Schriftstellern wie Camus und Sartre beeinflusst. Bekannt wurde er vor allem durch das 1958 erschiene Gedichtband „Extraits du corps“.
Bernard Noël schreibt neben Gedichten auch Romane, Essays, Theaterstücke und Kunstkritiken, was ihn zu einem der produktivsten und wandlungsfähigsten Autoren Frankreichs macht.  Sein Gesamtwerk wurde 1992 mit dem Prix National de Poésie ausgezeichnet und umfasst heute mehr als sechzig Titel aus den unterschiedlichsten Sparten.
Veröffentlichungen  (Auswahl):
Extraits du corps (Unes 1958, 1988) 
Le Château de Cène (Gallimard 1969,1990) 
La Castration mentale (P.O.L. 1997) 
La Langue d’Anna (P.O.L. 1998)
La Peau et les mots (P.O.L. 2002) 
Sonnets de la mort (Fissile 2007)

El jardín de tinta (Bernard Noël, Francia)

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Maja Ratkje

Maja Ratkje (*1973 Trondheim, Norwegen) ist Komponistin, Soundpoetin, Performerin, Vokalakrobatin und eine der erstaunlichsten Vertreterinnen der elektronischen Avantgarde. Die zahllosen Variationen und Modulationen der Stimme bleiben dabei ihr wichtigstes Instrument, in dieser Stimme lebt die Poesie und erforscht immer neue Klangsprachen.
Für ihre Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem International Rostrum of Composers in Paris für Komponisten unter 30 Jahre und zweimal mit dem Norwegian Edvard Prize. 2001 erhielt Maja Ratkje als erste Komponistin überhaupt den Arne Nordheim Distinction Award und für ihr Solo-Album „Voice“, zwei Jahre später den Prix Ars Electronica. 2008 war sie “composer in residence” beim Nordland Music Festival in North Norway. Maja Ratkje komponiert für Filme, Theaterstücke, Opern und Installationen. Neben ihrer Solokarriere arbeitet Ratkje mit dem Ensemble SPUNK und dem Lautpoeten Jaap Blonk zusammen.
Veröffentlichungen:
Maja Ratkje & Jazzkammer: Voice (Rune Grammofon/ECM 2003)
Maja Ratkje & Jaap Blonk: post-human identities (Kontrans 2005)
Maja Ratkje & John Hegre: Ballads (Dekorder/A-Musik 2006)
Maja Solveig Kjelstrup Ratkje: Majaap (Kontrans 2004)
Maja Solveig Kjelstrup Ratkje: River Mouth Echoes (Tzadik Records/Sunny Moon 2008) 

MAJA RATKJE

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Olga Sedakova

Olga Sedakova (*1949 Moskau, Russland) lehrt an der Moskauer Universität Literaturtheorie. Bis 1990 wurden in der Sowjetunion keine Gedichte von ihr gedruckt, verbreiteten sich aber über Lesungen und inoffizielle Veröffentlichungen, so dass Olga Sedakova trotzdem schon früh einem großen Leserkreis bekannt war. In Paris erschien 1986 ihr Gedichtband „Wrata, okna, arki“. 1994 wurde in Moskau ihre umfassende Lyriksammlung „Stichi“ veröffentlicht. Bisher hat sie über zwanzig Prosa- und Lyrikbände verfasst, sowie zwei Kinderbücher. Mit ihren Gedichten, in denen eine moderne Metaphernsprache mit klassischen Bildern und Mythologien verbunden wird, und die eine sehr persönliche Sicht offenbaren, galt sie lange Zeit als Außenseiterin der sowjetischen Literatur. Erst nach der Wende kam sie zu nationalen und internationalen Ehren.
Olga Sedakova wurde in den letzten Jahren mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Andrej-Belyi-Preis, dem Paris-Preis für russische Dichter und dem Europäischen Poesie-Preis 1996. Ihre Texte wurden in fast zwanzig Sprachen übersetzt. Auf Deutsch erschienen ihre  Gedichte in den Anthologien „Moderne russische Poesie“, herausgegeben von Walter Thümler, Oberbaum Verlag, Berlin 1990, im „Atlas der neuen Poesie“, herausgegeben von Joachim Sartorius, Rowohlt Verlag, Reinbek 1995 und in „Poesie der Nachbarn“, Wunderhorn Verlag, 2004. Ihr Erzählband „Reise nach Brjansk“ wurde 2000 im Folio Verlag, Wien veröffentlicht.
Olga Sedakova ist Mitglied im russischen PEN-Club und zählt zu den wichtigsten Lyrikerinnen der russischen Gegenwart.
Veröffentlichungen (Auswahl):
Ворота, Окна, Арки (Wrata, okna, arki) (YMCA-press1986)
Китайское путешествие,  Стелы и надписи,  Старые песни (Kitajskoje putjeschjestwije, Stjely i nadpisi, Staryje pjesni) (Carte blanche 1991)
Стихи (Stichi) (Carte Blanche 1994)
The Wild Rose (Aproach Publishers 1997 (Bilingual))
Музыка. Стихи и проза (Musyka. Stihi i prosa) (Russkij mir 2006)

Olga Sedakova

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Adam Wiedemann

Adam Wiedemann (*1967 Krotoszyn, Polen) ist Dichter, Schriftsteller und Übersetzer slowenischer Poesie sowie Literatur- und Musikkritiker. Er ist einer der bekanntesten polnischen Dichter der jüngeren Generation. Wiedemann verfasst sehr humorvolle, sprachlich genau gearbeitete Alltags-Poesie. Die Gedichte sind komplexe, ironische Kompositionen mit unerwarteten Wendepunkten und voller Verwirrungen. „Die Freude am Lesen ist bei den Gedichten von Wiedemann so besonders, weil man das Gefühl hat, nicht nur in das Mitempfinden sondern auch in die Sinnschöpfung miteinbezogen zu sein.“ (Prof. Andrzej Skrendo)Er wurde u.a. mit dem Preis der Polnischen Gesellschaft der Buchverläger (1998), dem Koscielski Stiftung Preis (1999) und dem „Gdnyia“ Literaturpreis ausgezeichnet (2009).
Veröffentlichungen:
Rozrusznik (WL 1998)
Konwalia (Biuro Literackie 2001)
Kalipso (Prószyński i S-ka 2004)
Pensum (Wojewódzka Biblioteka Publiczna i Centrum Animacji Kultury 2007) Filtry (Staromiejski Dom Kultury 2008)

pora poezji Adam Wiedemann Wrocław 2009

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