Künstler 2009 – Afrika-Tag

Jackson Kaujeua

Jackson Kaujeua (* 1953 Keetmanshoop, Namibia) ist namibischer Liedermacher, Komponist und Gospel-Sänger. Er verbrachte 18 Jahre seines Lebens im politischen Exil und setzte sich in seinem musikalischen Schaffen für die Unabhängigkeit Namibias und für die Gleichberechtigung der Menschen ein. Durch Erfolge wie "Winds of Change" und "Gnubu Nubus" erlangte Kaujeua internationale Aufmerksamkeit und wurde zur Symbolfigur des namibischen Freiheitskampfes. Namibia erlangte 1990 seine Unabhängigkeit von der südafrikanischen Besatzung, die seit dem 1. Weltkrieg bestand. Kaujeua wuchs in dem kleinen südnamibischen Dorf Huns bei Keetmanshoop auf. Auf der Missionsschule Otjimbingwe entdeckte Kaujeua seine Leidenschaft für Gospelmusik wie jene von Mahalia Jackson und brach daraufhin seine Ausbildung zum Pastor ab: „In den Texten war die Rede von Menschenrechten. Das hat mir einfach eingeleuchtet: Ich wollte Protestmusik machen.“ Er schreibt und singt auf San, Xhosa, Otjiherero und Englisch.
Veröffentlichungen:
Tears over the deserts, Autobiography (1994)
CDs: Ombura (2008)
A Hand Full Of Namibians (Sampler, 2004)
Preise: 
Nominiert für verschiedene Kategorien des Namibian Sanlam Music Awards (2008)

Keorapetse Kgositsile

Keorapetse Kgositsile (*1938 Johannesburg, Südafrika) ist nicht nur Dichter, Südafrikas National Poet Laureate und politischer Aktivist, sondern war in den 60er und 70er Jahren einer der ersten Mitglieder des African Nacional Congress (ANC). Von 1962 bis 1975 lebte er im Exil in den USA. In den 70er Jahren wurde er zu einer der zentralen Figuren der afro-amerikanischen Poeten und lenkte die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf Afrika und auf die Poesie als Performancekunst. Kgositsile genießt international hohes Ansehen und ist einer der meist veröffentlichten Dichter Südafrikas. Derzeit ist er Berater des südafrikanischen Kulturministers, Dr. Z.P. Jordan.
Mit seiner einzigartigen, eindringlichen Stimme reißt er den Zuhörer in den Bann. Seine Poesie reicht von klaren politischen Äußerungen hin zum Lyrischen, Vertraulichen, immer wieder stellt er Beziehungen zum Jazz her.
Veröffentlichungen:
If I could sing (2002)
This Way I Salute you (2004)
Preise:
National Endowment for the Arts Poetry Award (1970), Gwendolyn Brooks Award for Poetry (2000), Herman Charles Bosman Prize for English Literature (2005), New York Council of the Arts, Harlem Cultural Council and Rockefeller Foundation Awards, National Order of Ikhamanga Silver (2008) 

Kgafela oa Magogodi

Kgafela oa Magogodi (*1968 Johannesburg, Südafrika) studierte Musik, afrikanische Literatur und Film und lehrt heute an der University of the Witwatersrand in Johannesburg. Er ist einer der wichtigsten Lyriker und bekanntesten Spoken Word Poeten Südafrikas, außerdem Jazzmusiker und Theaterregisseur. Zahlreiche Auftritte auf internationalen Bühnen haben ihn auch in Europa und den USA bekannt gemacht. Sein Werk kombiniert Rap-Lyrik mit Gesellschaftsbeobachtung und politischen Kommentaren. Mit seiner unverfälschten und zum Teil schockierenden sprachlichen Bildlichkeit fordert er heraus und provoziert. Aus seiner Performance „I Mike What I Like“ entstand 2006 der gleichnamige Film, der weltweit auf Festivals gezeigt wurde. Neben Lyrik schreibt er Erzählungen und Drehbücher. 2004 war Kgafela oa Magogodi Stipendiat am Literarischen Colloquium Berlin.
Veröffentlichungen:
Thy Condom Come (New Leaf 2000)
outspoken (Laugh-it-off 2004)
CD: I Mike What I Like (Laugh-it-off 2004 und Film Resource Unit, 2006 (DVD))

Jack Mapanje

Als Lyriker debütierte Jack Mapanje (*1944 Malawi) 1981 mit seinem Werk „Of Chameleons and Gods“, das bereits 1985 in Malawi als „ungeeignetes Lehrmittel“ verboten wurde. 1987 wurde er, kurz bevor er sein Stipendium als Writer in Residence in Simbabwe antreten konnte, verhaftet und blieb ohne Gerichtsverfahren vier Jahre lang in Malawi inhaftiert. Nach seiner Freilassung ging er mit seiner Familie nach England ins Exil, wo er bis heute lebt und doziert. Erst 2003 kehrte er zu Besuch in seine Heimat zurück und hielt dort seine erste Lesung. Mapanje thematisiert in seiner Lyrik seine Erfahrungen mit der Gefangenschaft in Malawi, mit politischen Regimen, mit den Heucheleien und Vorurteilen rassistischen Denkens und religiöser Verfolgung. Mapanjes Stimme ist voll heiterer Ironie, sein Ton voller Zorn, eine hypnotisierende Poesie kühner Narrativität.
Veröffentlichungen:
Of Chameleons and Gods (1981)
Oral Poetry from Africa (1983)
The Chattering Wagtails of Mikuyu Prison (1993)
Skipping Without Ropes  (1998)
Gathering Seaweed: African Prison Writing (2002)
An African Thunderstorm & Other Poems (2004)
Beasts of Nalunga (2007)
Auf Deutsch erschienen: Und Gott ward zum Chamäleon (2008)
Preise:
Internationaler Lyrikpreis Rotterdam für “Of Chameleons and Gods” (1988). Wole Soyinka nahm den Preis für den Inhaftierten entgegen. African Literature Association Fonlon-Nichols Award (2002)

Acerca del poema de David Constantine (Jack Mapanje, Malawi)

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Chiwoniso Maraire

Chiwoniso Maraire (*1976 Olympia/USA) ist bekannt für die Verknüpfung traditioneller Klänge und Instrumente mit rockigen Elementen. Ihr eigenständiger Sound macht sie zu einer der erstaunlichsten Künstlerpersönlichkeiten des Südlichen Afrika und zur bekanntesten Sängerin Simbabwes. Aufgewachsen in den USA und Simbabwe hat Chiwoniso ihre Wurzeln in der Tradition der Shona, geprägt durch die Rhythmen des Daumenklaviers Mbira. Sie schöpft ihre Inspiration aber auch aus der urbanen Musikkultur der Vereinigten Staaten, von Soul bis HipHop. Unermüdlich engagiert sie sich für Afrika, die Rechte der Frauen und Kinder und kämpft mutig gegen den derzeitigen Raubbau der simbabwischen Führung am eigenen Volk. Ihr aktuelles Album „Rebel Woman“ ist ein beherztes lyrisches Statement zur katastrophalen politischen und humanitären Lage Simbabwes unter der Präsidialherrschaft Mugabes. Textlich unerschrocken und klanglich erfindungsreich versucht Chiwoniso zu einer besseren Zukunft Simbabwes beizutragen. Derzeit arbeitet Chiwoniso mit Keith Farquhuarson an  einer dritten Solo-CD. Ende August verließ Chiwoniso Maraire Simbabwe, um ihren Kindern das Aufwachsen in einer friedlicheren Umwelt zu ermöglichen und ihr künstlerisches Schaffen weiterzuführen. Trotzdem betont sie: „Zimbabwe is my heart and my soul.“
Veröffentlichungen (CDs):
Ancient Voices (2000)
Timeless (2005)
Rebel Woman (2008) 

Chiwoniso - Wandirasa

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Keamogetsi Joseph Molapong

Keamogetsi Joseph Molapong (*1972 Windhoek, Namibia) ist Dichter, Schauspieler und Theaterschreiber. Er veröffentlicht seit 1990 seine Werke in englischer Sprache. Molapong war Mitbegründer der Kitso Poets, einer Gruppe, die sich der Performance-Poesie widmet und diese unterrichtet. So wollen sie für die Bildung der Bevölkerung sorgen und den Analphabetismus bekämpfen. Die Kitso Poets treten bei Workshops und Festivals auf und sind im Radio und Fernsehen präsent. In seiner melodischen Poesie kritisiert Molapong hauptsächlich die Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten im postkolonialen Namibia.
Veröffentlichungen:
We Opened the Door and Saw Ourselves (1998)
The Black people I know (2002)
Come Talk Your Heart (2005)

Gankhanani Moffat Moyo

Gankhanani Moffat Moyo (*1980 Lusaka, Sambia) ist ein junges Multitalent. Er hat bereits drei Gedichtbände veröffentlicht, im Radio gewirkt und Workshops zum Thema afrikanischer Poesie, Theater und zeitgenössischer Narration an der Universität von Sambia geleitet. In Helsinki trat er bei verschiedensten Poetry-Performances, Tanz- und Theaterveranstaltungen auf. Moyo ist Herausgeber des literarischen e-magazines „Echoes of Tomorrow“ mit mehr als 10.000 Lesern weltweit. 2001 gründete er die „Yourg Writers Association“ in Sambia. Seine Poesie spielt mit Klängen, mit Rhythmen und Alliterationen. Er befasst sich mit dem Alltag, beschreibt musikalisch seine Eindrücke, kritisiert, klagt an und zeichnet mit hoffnungsvollen Worten eine neue, bessere Welt.
Veröffentlichungen:
Orgasm (2009)
Songs from my Soul: poems (2008)
Anthologien: Imagination of Poets. An Anthology of African Poems (2005)

Iain Gregory Robinson, a.k.a Ewok

Iain Gregory Robinson, a.k.a Ewok (*1981 Durban, Südafrika) ist der Shooting Star der südafrikanischen HipHop Szene. Er ist Dichter, Battle Rap Champion (Indaba 2004), Slam Poet, Graffitti-Künstler, Schauspieler und Musiker. Seine Poesie ist leidenschaftlich, pointiert und präzise, stark geprägt von HipHop Elementen. Ewoks faszinierende Wortspiele, packende Bilder, schlagkräftige Visionen und kritische Beobachtungen werden im ganzen Land gelobt. “To watch Robinson perform is to watch a man in command, a man possessed.” (Sunday Tribune).
Veröffentlichungen:
Customized Hype (2007)
CD: Higher Flyer for Hire (2007)
Preise:
Pick of the Festival-Preis beim Musho! One Man/Two Man Play Festival in Durban (2007), Diverse Hip Hop und Slam Freestyle Battle Preise zwischen 2004-2007, 5. Platz des Poetry International Festival World Slampionship, Rotterdam (2005), Battle Rap Champion, Indaba (2004)

Phillippa Yaa de Villiers

Phillippa Yaa de Villiers Foto: gezett

Phillippa Yaa de Villiers (*1966 Johannesburg/Südafrika) wurde als Tochter einer australischen Mutter und eines Vaters aus Ghana unter dem Apartheidregime Südafrikas von einer weißen Familie adoptiert.  Erst im Alter von 20 Jahren erfuhr sie davon.

„Ich fühlte mich als würde Kolonisierte und Kolonisatorin in meinem Hirn miteinander kämpfen“, sagt sie in einem Interview. Aber auch: „Als Afrikanerin mit gemischter Abstammung und Adoptivkind fühle ich mich, paradoxerweise, zugleich unterdrückt und völlig frei.“

Verschärft von dieser paradoxen Biografie stellen sich in ihrem  Werk Fragen nach ethnischer Herkunft, nach Ausgrenzung und Identität auf dringliche, sehr persönliche Weise. Ihre Gedichte sind wütend und traurig, aber auch witzig und in ihrer Gesellschafskritik nicht selten selbstironisch: „Freiheitslieder“, die es weder sich noch dem Leser leicht machen.

Phillippa Yaa de Villiers studierte Journalismus in Grahamstown und in den späten 90er Jahren Schauspiel in Paris. Sie verbrachte einige Zeit in Los Angeles bevor sie nach Johannesburg zurückkehrte, wo sie Straßentheater spielte und eine Drehbuchschule absolvierte. Seither schrieb sie Drehbücher für zahlreiche Fernsehserien, 2005 auch ein Theaterstück, „Where the Children Live“ (Wo die Kinder leben).

2006 erschien ihre erster Gedichtband, „Taller than Buildings“ (Größer als Gebäude), 2010 folgte „The Everyday Wife“ (Die alltägliche Frau). 2009 war sie Writer in Residence an der Villa Vollezele in Belgien und erhielt neben weiteren Auszeichnungen 2011 den South African Literary Award.

Veröffentlichungen

Taller Than Buildings, Centre for the Book 2006
The Everyday Wife, Modjaji Books 2010