Künstler 2008 – Arnaldo Antunes und Chico César

Arnaldo Antunes

Der Performance-Künstler, Autor und Musiker Arnaldo Antunes (*1960, São Paulo) zeichnet sich durch die Vielfältigkeit seiner Arbeit aus, die ihn nicht nur in Brasiliens aktueller Kunstlandschaft einzigartig macht. Er schreibt Lyrik, malt, macht Ausstellungen und publiziert Kunstmagazine. „In primitiven Gesellschaften gibt es keine Trennung zwischen Leben und Kunst. Die Zivilisation hat eine Trennung geschafft: Musik sei zum Hören, Literatur zum Lesen. Die Modernität hat das wieder gemischt. Man fängt an, visuelle Werke zu sehen, die das Wort nutzen, Lautpoesie. Das hat Repertoires durcheinander gebracht, Hoch und Niedrigwertiges: Kitsch mit Gelehrtem- ich mochte schon immer diese Spitzen, niemals die Mitte.“ Von 1982 bis 1992 war er Mitglied der Band „Titãs“, einer prägenden Kraft in Brasiliens junger Musikszene. 1993 erschien sein Solo Debüt „Nome" als Buch, Video und CD – ein Projekt, das Poesie, Musik und Computeranimation verbindet. Im selben Jahr vertonten Caetano Veloso und Gilberto Gil sein Gedicht „As coisas". Das Album „Tribalistas“ (2002), das zusammen mit Marisa Monte und Carlinhos Brown entstand, wurde mit dem Latin Grammy ausgezeichnet und zum Nr. 1 Hit in Italien und Portugal.

Audio (Auswahl)
Ao vivo no estúdio
Biscoito Fino – 2007
Qualquer
Biscoito Fino – 2006
Saiba
BMG – 2004
Paradeiro
BMG – 2001
O Corpo
BMG – 2000
Um som
BMG – 1998
O silêncio
BMG – 1996
Ninguém
BMG – 1995
Nome
BMG – 1993

Bücher
Como É que Chama o Nome Disso - Publifolha, 2006.
Frases do Tomé aos Três Anos - Alegoria, 2006.
Antologia - Vila Nova de Famalicão, Portugal: Quasi, 2006.
ET Eu Tu - São Paulo: Cosac & Naify, 2003. Mit Fotografien von Marcia Xavier.
Palavra desordem - São Paulo: Iluminuras, 2002.
Outro - Curitiba: Mirabilia, 2001.
40 escritos - São Paulo: Iluminuras, 2000.
Doble Duplo - Barcelona: Zona de Obras / Tan, 2000. Mit Vorwörtern von David Byrne and Arto Lindsay.
2 ou + corpos no mesmo espaço - São Paulo: Perspectiva, 1997.
Nome - BMG, 1993.
As coisas - São Paulo: Iluminuras, 1992.
Tudos - São Paulo: Iluminuras, 1990.
Psia - São Paulo: Iluminuras, 1986.
OU E - São Paulo: edição do artista, 1983.
http://www.arnaldoantunes.com.br

Chico César

Chico César (*1964, Catolé de Rocha, Brasilien) ist Autor, Komponist und Musiker und neben Carlinhos Brown der profilierteste Vertreter der aktuellen Música Popular Brasileira. Seinen ersten Erfolg in Europa feierte er 1991 beim Tübinger Festival Viva Afro Brasil. Das veranlasste ihn, sich ganz der Musik zu widmen. Den Durchbruch schafft er dann 1996 mit den Hits „Mama Africa“ und „A Primeira Vista“. César verbindet Stilelemente aus der Música Popular Brasileira mit Funk, Reggae mit folkloristischen Rhythmen wie dem Forró, Baião, Coco und Carimbó, indianischem Pfeifen und der Embolada, einer brasilianischen Urform des Rap. Seine Songs sind geprägt von Wortwitz: “Ich stehe in der oralen Tradition des Nordostens, wo das gesprochene Wort sehr wichtig ist. Ich liebe die poesie concrète der Dichter aus São Paulo, aber auch die Dichtung von Tom Zé, von Caetano Veloso, Gilberto Gil. Die Wortkunst ist stets sehr präsent in der brasilianischen Pop-Musik“, meint César über die poetische Kraft seiner Werke. Im Jahr 2005 erschien sein erster Gedichtband „Cantáteis, cantos elegíacos de amozade“ (Verlag Garamond).

Discographie
Jahr Titel Plattenlabel Brasilien Int´l Plattenlabel
1995 Aos Vivos Velas Velas Int´l
1996 Cuzcuz clã MZA / Polygram Polygram
1997 Beleza Mano MZA / Universal Totem
1998 Brazilian Collection: Chico César Polygram
2000 Chico César Putumayo
2000 Mama Mundi MZA / Universal Universal Jazz
2002 Respeitem Meus Cabelos, MZA / Abril Music Exil Musik
Brancos
2004 Brincadeira (mit Zezo Ribeiro) MZA Nubenegra
2004 Perfil: Chico César Som Livre Som Livre
2005 De uns tempos pra cá Biscoito Fino Discmedi
2006 Cantos e Encontros de uns Biscoito Fino
Tempos pra cá (DVD)
Site: www.chicocesar.com.br (portugiesisch)
www.myspace.com/chicocesar (englisch)