Künstler 2007 – VERSschmuggel

Ken Babstock

Als er 2009 zu einem der zehn besten lebenden englischsprachigen Dichter Kanadas gekürt wurde, war Ken Babstock (*1970, Neufundland, Kanada) keine 40 Jahre alt. Mit seinem aktuellen Band, aus dem er bei Weltklang liest, ist er schon zum zweiten Mal für den Griffin Poetry Prize nominiert, den weltweit höchstdotierten Lyrikpreis.
»Hier haben wir es mit einem Dichter zu tun, der praktisch alles gestalten kann, in formaler wie thematischer Hinsicht, Liebe, Landschaft, Körper, Stadt, physischer Schmerz und die freudige Wahrnehmung sinnlicher Details einer Welt voller Wunder und Rätsel. Babstock kann prägnant sein, von abgründiger Komik, zärtlich, elegisch, weise, geheimnisvoll, doch ist er dabei stets unverbraucht und stets aufrichtig«, begründete die Jury ihre Nominierung.
Babstock wuchs als Sohn eines Pfarrers in Pembroke im Ottawa-Tal auf und befasste sich schon als Jugendlicher mit Poesie. Nach einem abgebrochenen Studium an der Concordia University, Montreal, arbeitete er zunächst zwölf Jahre lang in Irland und Kanada, in Wäldern, Fabriken und auf dem Bau.
Sein erster Gedichtband Mean erschien 1999 im renommierten House of Anansi Press, Toronto. Bis heute veröffentlicht er in diesem Verlag, in dem er inzwischen auch als Lyriklektor arbeitet. Drei weitere Bände folgten: Days into Flatspin (2001), Airstream Land Yacht (2006) und Methodist Hatchet (2011), allesamt von der kanadischen Presse hochgelobt – Babstock wurde in einem Atemzug mit W. H. Auden genannt.
Zur Zeit ist er Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD.

Claude Beausoleil

Claude Beausoleil (*1948, Montréal, Kanada) war bis 2004 Professor für Literatur an der Université du Québec in Montréal. In seinem literarischen Schaffen hat er einen charakteristischen Stil urbaner Lyrik entwickelt. Darin reflektiert er u.a. immer wieder die singuläre kulturelle Situation seiner Heimatregion Québec. Er beteiligt sich rege an internationalen Literaturfestivals und Kolloquien, außerdem ist er als Direktor der Zeitschrift „Lèvres urbaines“. Er ist Mitglied der Académie Mallarmé. Veröffentlichungen (Auswahl): "Au milieu du corps l`attraction s`insinue" (1980), "Une certaine fin de siècle" (1983), "Fureur de Mexico" (1992), "Grand hôtel des Étrangers" (1997), "Regarde, tu vois" (2006). Auszeichnungen (Auswahl): Prix Émile-Nelligan (1980), Prix de poésie Terrasses Saint-Sulpice (1991), Prix Alain-Grandbois de l`Académie des Lettres du Québec (1997), Grand Prix du Festival international de la poésie de Trois-Rivières (1997 und 2004)

Nico Bleutge

Nico Bleutge

Nico Bleutge (geb. 1972, München) ist Lyriker, Essayist und Literaturkritiker. Er studierte Neuere Deutsche Literatur, Allgemeine Rhetorik und Philosophie in Tübingen und unterrichtet am Studio Literatur und Theater der Universität Tübingen sowie an der Bayerischen Akademie des Schreibens. Landschaft ist in Nico Bleutges Gedichten ein Terrain der Erinnerung, das er sehend, hörend, tastend auslotet, in seine materiellen Bestandteile auflöst und in einem komplexen klanglichen Sprachgewebe gleichsam neu zusammensetzt. Für seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2012 mit dem Erich-Fried-Preis und 2014 dem Christian-Wagner-Preis.

Veröffentlichungen (Auswahl):
verdecktes gelände. Gedichte. C. H. Beck 2013
fischhaare finden. Zu Papierschnitten von Max Marek. Edition Sutstein 2012
Wasser. Opernlibretto. Edition Peters 2012
fallstreifen. Gedichte. C. H. Beck 2008
klare konturen. Gedichte. C. H. Beck 2006

Marc André Brouillette

Marc André Brouillette (*1969 in Montréal, Kanada) ist der Verfasser mehrerer Lyrik-Bände. Seine Arbeiten sind in Gemeinschaftsbänden, Anthologien und Schulbüchern sowie in internationalen Zeitschriften veröffentlicht worden. Er beteiligt sich häufig an Lesungen und literarischen Kolloquien. Daneben ist er Mitarbeiter von verschiedenen Zeitschriften und publizistischen Projekten im Bereich der aktuellen Literatur. Veröffentlichungen (Auswahl): "Les champs marins" (1991), "Carnets de brigance" (1994), "Vent devant" (2001), "M’accompagne" (2005). Auszeichnungen (Auswahl): Prix Desjardins (1995), Prix Louis Guillaume (2005)

Suzanne Buffam

Die kanadische Dichterin Suzanne Buffam (*1972 in Montréal, Kanada) verwickelt in ihren Gedichten die Leser in Reflexionen über die dunkleren Seiten des Lebens wie etwa Verlusterlebnisse und das Scheitern der Liebe. Dabei scheinen aber immer wieder unerwartet lichte Momente auf. Sie hat Studienabschlüsse beim Iowa Writers` Program und am English Department der Concordia University Montreal gemacht und war von 2004 – 2005 als Visiting Poet am Columbia College/Chicago tätig. Veröffentlichungen (Auswahl): "Past Imperfect" (2005). Auszeichnungen (Auswahl): Canadian Literary Award for Poetry (1998), Gerald Lampert Memorial Award (2006)

Denise Desautels

Denise Desautels (*1945, Montréal) hat seit 1975 mehr als 30 Bücher mit Lyrik und Prosadichtung sowie fünf Hörpsiele veröffentlicht. Sie ist seit 1995 Mitglied der Académie des lettres du Québec sowie des Organisationskomitees der internationalen Zusammenkunft von Autoren in Québec. Ihr literarisches Schaffen gleicht einer Archäologie des Intimen. Desautels begibt sich auf die Suche nach einer Sprache, die sich von ihrem alltäglichen Gebrauch fortentwickelt und es ermöglicht, andere Menschen in ihrer eigenen Intimität zu erreichen. Sie hat immer wieder mit zahlreichen anderen Autoren und darstellenden Künstlern kooperiert, darunter Michel Goulet, Martha Townsend und Betty Goodwin. Veröffentlichungen (Auswahl): "Comme miroirs en feuilles" (1975), "En état d`urgence" (1982), "La Répétition" (1986), "Leçons de Venise" (1991), "Le Saut de l`ange" (1992), "Tombeau de Lou" (2000), "Pendant la mort" (2002), "Une solitude exemplaire" (2004), "Ce désir toujours" (2005). Auszeichnungen (Auswahl): Poesie-Preis des Journal de Montréal (1990), Governor General`s Award (1993), Médaille Échelon vermeil de la ville de Paris (1999), Prix de la Société des ecrivains canadiens (2001)

Stéphane Despatie

Stéphane Despatie (*1968 in Montréal, Kanada) war Herausgeber der Zeitschrift „Entracte“ (1993 – 1995) und hat als Redakteur für Literatur bei Radio-Canada (1997 – 1999) gearbeitet. In seinen Gedichten erzeugt Despatie dichte Bilder und Stimmungen, die einem eigenen, gleichmäßigen Rhythmus folgen. Das vorrangige Thema, zu dem er immer wieder zurückkehrt, ist die Liebe. Veröffentlichungen (Auswahl): "Charpente Sauvage" (1997), "Les Crimes du hasard" (1998), "Engoulevents" (2000), "Au milieu du vacarme" (2002), "El aroma de los puentes/L`odeur des ponts" (2004), "Chotacabras" (2005), "Ce qu`il reste de nous" (2006)

Hélène Dorion

Hélène Dorion (*1958 in Québec, Kanada) provoziert in ihren Dichtungen immer wieder eine Auseinandersetzung mit der Umwelt und der eigenen Person. Seit 1983 hat sie über 20 Bücher veröffentlicht, darunter neben vielen Lyrikbänden auch Romane und essayistische Arbeiten. Ihre Texte wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Veröffentlichungen (Auswahl): "Portraits de mers" (Gedichte, 2000), "Jours de sable" (Roman, 2002), "Sous l`arche du temps" (Essay, 2003), "Ravir: les lieux" (Gedichte, 2006), "Mondes fragiles, choses freles" (Lyrik-Retrospektive, 2006). Auszeichnungen (Auswahl): Prix Alain-Grandbois (1996), Prix Aliénor (1999), Prix Anne-Hébert (2004), Preis der Académie Mallarmé (2005), Preis des Generalgouverneurs von Kanada (2006), Mitglied der Académie des lettres du Québec (2006)

Louise Dupré

Louise Dupré (*1949 in Sherbrooke, Kanada) hat sich vielen literarischen Genres angenähert. Sie hat Lyrik, Romane, Essays und Theaterstücke veröffentlicht. Ihr Studium an den Universitäten von Sherbrooke und Montréal schloß sie mit einem Doktortitel in Literatur ab. Sie ist Professorin für Kreatives Schreiben an der Universität Québec in Montréal. In ihren Werken wirft sie einen Blick auf das Intime und hinterfragt das Feminine in seiner Beziehung zum Anderen und zur Welt. Veröffentlichungen (Auswahl): "La peau familière" (1983), "Noir déjà" (1993), "La memoria" (1996), "Tout près" (1998), "La Voie lactée" (2001), "Une écharde sous ton ongle" (2004), "Tout comme elle" (2006). Auszeichnungen (Auswahl): Prix Alfred-Desrochers (1984), Grand Prix du Festival International de poésie de Trois-Rivières (1993), Prix Ringuet de l`Académie des lettres du Québec (1996), Mitglied der Académie des lettres du Québec (1999), Mitglied der Académie des lettres et des sciences humaines de la Société royale du Canada (2002)

Orsolya Kalász

Orsolya Kalász (*1964, Dunaújváros, Ungarn) lebt in Budapest und Berlin. Seit 1984 arbeitet sie als Autorin und Übersetzerin. Sie ist im Ungarischen und Deutschen gleichermaßen zuhause. In ihren eigenen Gedichten spielt sie mit den idiomatischen Interferenzen dieser beiden Sprachen, lotet die Möglichkeiten eines solchen Dialoges aus. Monika Rinck schreibt über sie, ihre Gedichte würden „von Fremdheit und der Fähigkeit, mit dieser Fremdheit zu leben“ zeugen. Insbesondere in ihrer Tätigkeit als Übersetzerin macht sie sich verdient um den Austausch zwischen ungarischer und deutscher Literatur. Mit Gerhard Falkner zusammen hat sie die vielbeachtete Anthologie „Budapester Szenen“ herausgebracht.
Veröffentlichungen (Auswahl):
Babymonster und die Gärtner. Poetische Bögen: Heft XII,  Connewitzer Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1997.
Budapester Szenen. Junge ungarische Lyrik, DuMont Verlag, Köln 1999.
Alles, was wird, will seinen Strauch, Gutleut Verlag, Frankfurt/Main 2007.
Naive Pflanze, Merz & Solitude, Stuttgart 2008.
Sandfuge: Gedichte, Merz & Solitude, Stuttgart 2009.
Orsolya Kalász im ZVAB

Tim Lilburn

Tim Lilburn (*in Regina, Kanada) ist promovierter Philosoph und lehrt derzeit an der University of Victoria. Er hat bislang sechs Bände mit Poesie veröffentlicht, außerdem arbeitet er als Essayist. Lilburns Gedichte sind in mehrere Sprachen übersetzt worden und in zahlreichen Anthologien erschienen. Darin werden mit nahezu religiöser Intensität und kontemplativem Tiefgang Begegnungen des Menschen mit der natürlichen Umwelt thematisiert. Veröffentlichungen (Auswahl): "Tourist to Ecstasy" (1989), "Moosewood Sandhill" (1994), "To the River" (1999), "Kill-Site" (2003). Zwei weitere Arbeiten von ihm sollen im kommenden Jahr erscheinen: "Orphic Politics", eine Gedichtsammlung, sowie ein Essay-Band mit dem Titel "Going Home". Auszeichnungen (Auswahl): Canadian Authors Association Award (1994), Saskatchewan Book of the Year Award (1999), Governor General`s Award (2003)

Erín Moure

Erin Mouré (*1955 in Calgary, Kanada) lebt und arbeitet in Montréal als freie Autorin und Übersetzerin. Dabei überträgt sie Literatur vom Französischen, Galicischen, Portugiesischen und Spanischen ins Englische. In ihren Gedichten begibt sie sich auf die Suche nach Stimmen, Erinnerungen und Begierden, die dem (weiblichen) Körper seine Identität verleihen. Wild und gleichwohl mit großer Sensibilität erkundet sie, was es bedeutet, in dieser Zeit zu leben. Veröffentlichungen (Auswahl): "Empire", "York Street" (1979), "Domestic Fuel" (1985), "Sheepish Beauty", "Civilian Love" (1992), "Search Procedures" (1995), "A Frame of the Book or The Frame of a Book" (1999), "O Cidadán" (2002), "Little Theatres" (2005), "O Cadoíro" (2007). Sie hat außerdem Lyrik-Übersetzungen von Nicole Brossard (mit Robert Majzels, aus dem Französischen), Andrés Ajens (aus dem Spanischen), Chus Pato (aus dem Galizischen) und Fernando Pessoa (aus dem Portugiesischen) veröffentlicht. Auszeichnungen (Auswahl): Governor General`s Award (1988), QSPELL Poetry Prize (1989), A. M. Klein Poetry Prize (2006)

Robert Schindel

Robert Schindel (*1944 in Bad Hall, Österreich) überlebte als Kind jüdischer Kommunisten den Nationalsozialismus in einem NS-Wohlfahrtsheim. Er studierte Philosophie und engagierte sich in der 68er-Bewegung. Schindel ist gleichermaßen als Lyriker, Romancier sowie Essayist in Erscheinung getreten. Darüber hinaus entstanden Arbeiten für Rundfunk, Film und Fernsehen. Bestimmende Themen seines Werkes sind neben dem Holocaust auch Zwischenmenschliches, Alltägliches oder die Verfehlungen der Mächtigen. Veröffentlichungen (Auswahl): "Drei Miniaturen" (1970), "Zwischen den Maulschellen des Erklärens" (1979), "Geier sind pünktliche Tiere. Gedichte" (1987), "Gebürtig. Roman" (1992), "Immernie. Gedichte vom Moos der Neunzigerhöhlen" (2000), "Fremd bei mir selbst. Die Gedichte 1965 – 2003 (2004), "Wundwurzel. Gedichte" (2005). Auszeichnungen (Auswahl): Förderpreis des österreichischen Staatspreises für Literatur (1992), Erich-Fried-Preis (1993), Eduard-Mörike-Preis der Stadt Fellbach (2000), Jakob-Wassermann-Literaturpreis der Stadt Fürth (2007)

Sabine Scho

Sabine Scho studierte Germanistik und Philosophie in Münster. Sie lebt und arbeitet derzeit in São Paulo/Brasilien und in Berlin. 2001 erschien ihr erster Lyrikband „Thomas Kling entdeckt Sabine Scho“, wiederaufgelegt bei kookbooks 2008 als "Album". Im Herbst 2008 folgte der Band "farben". In ihrem Werk seziert sie kühl Bilder und Werte, um sie aus neuen Blickwinkeln zu zeigen. "Eine lyrische Mentalitätshistorikerin, die so spröde und schräg dichtet wie sonst niemand heute.“ (Süddeutsche Zeitung). Thomas Kling attestierte ihr einst, er kenne niemanden, dem die „(ressentimentlose-didaktikfreie: eben dichterische) Benennung des Geschlechterkampfes (hier trifft das Wort) in seinem verdrucksten Elend treffender gelingt, wie der 1970 geborenen Sabine Scho.“ Sabine Scho wurde für ihre Arbeiten u.a. mit dem Leonce-und-Lena-Preis (2001) und dem Förderpreis zum Ernst-Meister-Preis (2001) ausgezeichnet.
Sabine Scho im ZVAB

Lutz Seiler

Lutz Seiler (*1963, Gera, Thüringen) lebt im Peter-Huchel-Haus in Wilhelmshorst bei Berlin. Er leitet dort das Literaturprogramm. Von 1994 bis 1999 war er Mitherausgeber der Literaturzeitschrift „Moosbrand“. Seine Bücher sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. Spätestens seit Veröffentlichung der Gedichtbände „pech & blende“ und „vierzig kilometer nacht“ zählt er zu den wichtigsten deutschsprachigen Lyrikern. Die Frankfurter Rundschau rühmte seine „seltene Bildfindungskunst“. Harald Hartung spricht von „schönen und wichtigen Gedichten“, die man nicht so bald auslese. Die Süddeutsche Zeitung rückte ihn in die Nähe der großen Schriftsteller Wolfgang Hilbig und Peter Huchel. Mit „Turksib“ und „Die Zeitwaage“ hat Lutz Seiler sich auch als Prosaautor einen Namen gemacht. Im Jahre 2007 wurde er für die Titel gebende Geschichte seines ersten Erzählungsbandes mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet.
Veröffentlichungen (Auswahl):
berührt/geführt, Oberbaum Verlag, Chemnitz 1995.
pech & blende, Suhrkamp Verlag, Frankfurt/Main 2000.
vierzig kilometer nacht, Suhrkamp, Frankfurt/Main 2003.
Turksib.Zwei Erzählungen, Suhrkamp, Frankfurt/Main 2008.
Die Zeitwaage, Suhrkamp, Frankfurt/Main 2009.
Lutz Seiler im Zvab

Karen Solie

Karen Solie (*1966 in Moose Jaw, Kanada) ist vielen verschiedenen Tätigkeiten nachgegangen, bevor sie sich hauptberuflich der Dichtung zuwandte. U.a. war sie Zeitungsreporterin, Musikerin, Barkeeperin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im akademischen Betrieb. Mit klarem sprachlichen Ausdruck versteht sie es, einen dunklen Sinn für Humor zu kultivieren und dabei dennoch eine Verletzlichkeit durchschimmern zu lassen, die ihren Nachhall nicht verliert. Veröffentlichungen (Auswahl): "Short Haul Engine" (2001), "Modern and Normal" (2005). Auszeichnungen (Auswahl): Dorothy Livesay Poetry Prize (2002)

Paul Vermeersch

Paul Vermeersch (*1973 in Mississauga, Kanada) lebt als Dichter in Toronto. 1998 gründete er die I.V. Lounge-Lesereihe und brachte dazu später eine Anthologie heraus, The I.V. Lounge Reader (2001). Seine Gedichte thematisieren häufig die Kräfte, die den einzelnen von seiner Umwelt und seinen Mitmenschen isolieren. Die Folie dafür liefern ihm beispielsweise Kindheitserinnerungen und Szenerien aus dem Familienleben. Gegenwärtig lehrt Vermeersch Kreatives Schreiben am Sheridan College in Oakville, Ontario. Außerdem ist er Herausgeber für Lyrik bei Insomniac Press in Toronto. Veröffentlichungen (Auswahl): "What You Wish Wasn`t True" (1999), "Burn" (2000), "The Fat Kid" (2002), "Between the Walls" (2005)

Jan Wagner

Jan Wagner (*1971 Hamburg) lebt  in Berlin als freier Lyriker, Literaturkritiker, Übersetzer (Matthew Sweeney, Simon Armitage) und war von 1995 bis 2003 Mitherausgeber der internationalen Literaturschachtel „Die Außenseite des Elements“. Zusammen mit Björn Kuhligk publizierte er die Anthologie „Lyrik von Jetzt. 74 Stimmen“ (DuMont Literatur- und Kunstverlag 2003) sowie das Buch „Der Wald im Zimmer. Eine Harzreise“ (Berliner Taschenbuch Verlag 2007).
Als großer Erzähler der kleinen Form verbindet er virtuos das Alltägliche mit dem Mythischen, klassische Lyrikformen mit freien Improvisationen.
Für seine präzise Sprache, seine stimmigen Bilder und sein müheloses Spiel mit den Formen wurde er vielfach ausgezeichnet, u.a. 2004 mit dem Anna-Seghers-Preis und 2011 mit dem Kranichsteiner Literaturpreis. Im selben Jahr erhielt er außerdem das Stipendium der Deutschen Akademie Rom.
Veröffentlichungen (Auswahl):
Probebohrung im Himmel. Berlin-Verlag 2001.
Guerickes Sperling. Berlin-Verlag, 2004.
Achtzehn Pasteten. Berlin-Verlag, 2007.
Australien. Berlin-Verlag, 2010.