Künstler 2007 – Multimedial durch Montréal

Fortner Anderson

Fortner Anderson (USA) lebt seit 1976 in Montréal, ist experimenteller Dichter und einer der ersten spoken word Künstler überhaupt. Seit mehreren Jahren inszeniert er im Fernsehen eine Serie über das Performen von Poesie. Anderson arbeitet häufig in Verbindung mit Musik und hat bereits mehrere Poesie-CDs gemeinsam mit Musikern produziert. Er ist bekannt für seine starke Bühnenwirkung und Performance sowie a capella Lesungen. Anderson war Mitbegründer des Labels „wiredonwords.com“, ist Host einer Radiosendung über Poesie und spoken word. Veröffentlichungen (Auswahl): Poetry Nation (1998), Short Fuse anthology (2002). CD: sometimes I think (Wired On Words, 2000), Six Silk Purses (Wired on Words, 2006), La Vache Enragée (Planète Rebelle, 1998).

Michel F. Côté

Michel F. Côté (*Montréal) ist Improvisationskünstler, Drummer und Percussionist, der immer wieder mit Dichtern zusammenarbeitet. Wie Falaise hat auch er bei verschieden Gelegenheiten mit „Les Filles électriques“ (ein Projekt von D.Kimm) gewirkt sowie über mehrere Jahre mit Robert Lepage in unterschiedlichen Formationen kooperiert und an internationalen Festivals teilgenommen; ein Künstler, der in seiner Arbeit als Musiker versinkt, damit nichts erstarrt. Er stellt sich der Idiotie und Leichtigkeit, entgleist wo er will, wann er will und wie er will. Er kreiert einen Sound, indem er sich ihm von allen Seiten nähert: Konzerte, Tonaufnahmen, Theatermusik und Tanz, jegliche Art von Performance und Auftritten. 1999 brachte er mit „Compil zouave“ sein erstes Soloalbum heraus.

Bernard Falaise

Bernard Falaise (*Montréal) ist Komponist, Gitarrist und experimenteller Improvisationskünstler. Spielerisch improvisiert er in verschiedenen Konstellationen wie Miriodor, Klaxon Gueule und Les Projectionnistes neue Elemente mit seiner elektrischen Gitarre. Falaise komponiert für Ausstellungen, Fernsehen, Theater und Choreographien, eine Arbeit, die ihn schon früh mit „Les Filles électriques“ bekannt machte. Der Musiker entdeckt mit seiner Musik neue Kategorien wie den sauren Rock, Reihenwalzer und industriellen Tango.

D. Kimm

D. Kimm (*Montréal) ist Dichterin und künstlerische Leiterin mehrerer Literaturfestivals, bekannt für ihre ausdrucksstarke Performance und eine intensive Kooperation mit verschiedensten Musikern, Comediens, Tänzern und Autoren. Seit 2 Jahren tritt sie selbst als Musikerin auf. D. Kimm ist Direktorin des Projekts „Les Filles électriques“, einer Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, interdisziplinäre Kunstevents mit mündlicher und schriftlicher sowie elektronischer Literatur zu veranstalten. Zwischen 1995 und 1998 war sie künstlerische Leiterin des „Festival de la littérature“ in Montréal. Zusammen mit Alexis O’Hara bildet sie das Duo Mankind. Veröffentlichungen (Auswahl): „La Suite mongole“ (2001), „O Solitude!“ (1987), „Chevale et Tableaux “ (1989, 1991), „La Suite mongole“ (Buch + CD, 2001). CD: “Le Silence des hommes“ (2006), „Le Band de poètes“ (2005).

Alexis O`Hara

Alexis O’Hara (*Ottawa) ist eine dreisprachige Performerin (Englisch, Französisch, Spanisch), Musikerin, Kolumnistin und Stimmkünstlerin mit einem Hang zum Experimentellen. Sie lebt seit 1997 in Montréal und widmet sich dem Poetry Slam, der Musik und der interaktiven Lebenskunst. O’Hara überschreitet Disziplinen, malt Laut-schaften und textuelle Atmosphären in variierender Stimmart in Kombination mit elektronischen Geräten. Als Improvisationskünstlerin gilt sie als exzentrisch, wechselhaft, androgyn und lustig. Die Dichterin verzaubert mit ihrer Philosophie, ihrem Freestyle und zeigt die Absurditäten des menschlichen Seins. Seit 1999 arbeitet sie als Solo-Künstlerin auch in der Band Jimmy Brain. Veröffentlichungen (Auswahl): „(more than) Filthy Lies“ (2001), Anthologien: „Poetry Slam“ (2000), „Ribsauce“ (2002), „Short Fuse“ (2002). CD: „In Abulia“ (Grenadine, 2002)

Luciane Pinto

Die Tänzerin Luciane Pinto (*Goiania, Brasilien) studierte an der Royal Academy of Dance Ballett. Sie setzte ihre Ausbildung an der Walnut Hill School in Boston und der Alvin Ailey School of Dance in New York City fort. Seit 1993 lebt Pinto in Montréal und kombiniert dort in verschiedenen Projekten und Workshops neue Tanztechniken und Darstellungsformen. Pinto lehrt nicht nur Bewegungs- und Improvisationskompositionen in Europa, Kanada und Brasilien, sie tanzt außerdem mit diversen Choreographen wie Henrique Rodovalho, Angelika Oei, Helene Blackburn, George Stamos und Benoit Lachambre.

Michel Vézina

Michel Vézina (*Rimouski, Québec) ist Lyriker, Journalist, Übersetzer, Kolumnist, Literaturchronist bei Radio-Canada und Redakteur. Er etablierte sich als Clown in der Zirkus-Gruppe Bérurier Noir und ist Mitbegründer der Straßentheatergruppe „Le Cochon souriant“. Hierfür hat er über 6 Jahre Skripte geschrieben, Inszenierungen produziert, ist aufgetreten, hat Feuer gespuckt und gesungen. Vézina organisiert in Kooperation mit dem Musiker Vander Animationen für die Abendveranstaltungen „Dub et Litté“. Veröffentlichungen (Auswahl): „Asphalte et vodka“ (2005), „Les Contes de l'inattendu“ (1991), „Acid Run“ (1993). Dokumentationen: „Singing Bridges“ (1991), „Le 2116, André Fortin, cinéaste“ (2001)