Künstler 2006 – Der Wald im Zimmer

Björn Kuhligk

Björn Kuhligk Foto: gezett

Björn Kuhligks (*1975 Berlin) Gedichte drehen sich “halbhumorig, halbpathetisch um Liebe, Sex, Geburt, Tod, Trinken, Reisen, Berlin und Musik”. Sie sind prägnante Momentaufnahmen, die oft frei aneinander collagiert, immer wieder aufblitzende Klarheitsmomente darbieten. Auch wenn sein letzter Gedichtband „Die Stille zwischen Null und Eins“ im ländlichen Umfeld Berlins angesiedelt ist, behält er die kritisch-selbstironische Distanz die seine Stadtszenen charakterisieren und vermeidet vernebelte Naturromantik.

Kuhligk ist auch Organisator, Förderer und Katalogisierer der jungen deutschen Dichterszene. Von 1996 bis 1999 veranstaltete er die Lesereihe „Die Schwarzleserey“. Von 2002 bis 2006 war er Redakteur der Berliner Zeitschrift „lauter niemand“, mit Tom Schulz verlegte er von 1997 bis 1999 die „edition minotaurus“ und gemeinsam mit Jan Wagner gab er 2003 und 2008 die Anthologien „Lyrik von Jetzt“ I und II heraus.

Zuletzt gewann er 2013 den Kunstpreis Literatur von Lotto Brandenburg.


Veröffentlichungen (Auswahl)

Es gibt hier keine Küstenstraßen. Gedichte, Lyrikedition 2001
Am Ende kommen Touristen. Gedichte, Berlin Verlag 2002
Großes Kino. Gedichte, Berlin Verlag 2005
Leben läuft. Texte, SuKuLTuR Verlag 2005
Der Wald im Zimmer, Eine Harzreise (gemeinsam mit Jan Wagner), Berliner Taschenbuch Verlag 2007
Von der Oberfläche der Erde. Gedichte, Berlin Verlag 2009
Bodenpersonal. Texte, Verlagshaus J. Frank 2010
Die Stille zwischen null und eins, Hanser 2013

Jan Wagner

Jan Wagner (*1971 Hamburg) lebt  in Berlin als freier Lyriker, Literaturkritiker, Übersetzer (Matthew Sweeney, Simon Armitage) und war von 1995 bis 2003 Mitherausgeber der internationalen Literaturschachtel „Die Außenseite des Elements“. Zusammen mit Björn Kuhligk publizierte er die Anthologie „Lyrik von Jetzt. 74 Stimmen“ (DuMont Literatur- und Kunstverlag 2003) sowie das Buch „Der Wald im Zimmer. Eine Harzreise“ (Berliner Taschenbuch Verlag 2007).
Als großer Erzähler der kleinen Form verbindet er virtuos das Alltägliche mit dem Mythischen, klassische Lyrikformen mit freien Improvisationen.
Für seine präzise Sprache, seine stimmigen Bilder und sein müheloses Spiel mit den Formen wurde er vielfach ausgezeichnet, u.a. 2004 mit dem Anna-Seghers-Preis und 2011 mit dem Kranichsteiner Literaturpreis. Im selben Jahr erhielt er außerdem das Stipendium der Deutschen Akademie Rom.
Veröffentlichungen (Auswahl):
Probebohrung im Himmel. Berlin-Verlag 2001.
Guerickes Sperling. Berlin-Verlag, 2004.
Achtzehn Pasteten. Berlin-Verlag, 2007.
Australien. Berlin-Verlag, 2010.