Haus für Poesie

Lesung & Gespräch

Die Gedichte von Radmila Petrović (geboren 1996 in Užice) in dem Band Meine Mama weiß, was in den Städten vor sich geht (Verlag Voland & Quist 2023, Übersetzung: Philine Bickhardt und Denijen Pauljević) führen die Leser:innen in eine ländliche, brutale Welt der vertrunkenen Höfe, der Nachbarschaftsfehden und ausgepressten Schweinegrieben. Es ist eine von Männern regierte Welt, in der die Geburt einer Tochter als Niederlage empfunden wird. Eine Frau zu sein, sei schlimmer als ein Hund, heißt es einmal, ein anderes Mal: „mädchen, die so geboren sind / kennen die götter nicht.“ Petrović beschreibt sich als heranwachsendes Mädchen, eine Einzelgängerin aus Notwendigkeit, die den Fluch des Waldes in sich trägt und „pistolen, bagger und den hammer“ liebt. Marko Pogačars (geboren 1984 in Split) neuer Gedichtband Glossen gegen Gott (Edition Korrespondenzen 2022, Übersetzung: Alida Bremer) versammelt Gedichte, die geschrieben sind mit einer „Fischgräte im Herzen“. In ihnen wird von den Nächten erzählt, in denen „die Dunkelheit durch die Kühe zieht“, und vom März, der „die Luft aus dem Schlauch des Winters lässt“. Es sind lästerliche Anmerkungen zu einer missglückten Schöpfung, voll mit pyromanischen Fieberträumen. Die Welt erscheint als Metzgerei eines „Wurstmachergottes“ und das Gedicht selbst verwandelt sich in eine Zündschnur, „um die Welt zu verbrennen“.

Die Veranstaltung wird bosnisch/kroatisch/serbisch-deutsch gedolmetscht.

Mit freundlicher Unterstützung von TRADUKI

In Lesung und Gespräch: Radmila Petrović | Marko Pogačar

Moderation: Lana Bastašić

Ort:
Haus für Poesie
Kulturbrauerei

Knaackstr. 97, 10435 Berlin

Eintritt:
6/4 €

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