Haus für Poesie

Lesung & Gespräch

Agi Mishol (geboren 1946 in Siebenbürgen, Rumänien), die Tochter von ungarischen Shoah-Überlebenden, gilt als bedeutendste Dichterin der modernen hebräischen Poesie, sicherlich ist sie neben Jehuda Amichai deren populärste Stimme. Sie veröffentlicht seit 1972 Gedichte, 20 Bücher liegen mittlerweile vor, ausnahmslos Bestseller. Der 2024 erschiene Band Gedicht für den unvollkommenen Menschen (Edition Lyrik Kabinett im Hanser Verlag, deutsche Übersetzung: Anne Birkenhauer) versammelt in einer großzügigen Auswahl Texte aus den letzten 21 Jahren.

Es sind Gedichte über Mathematik und das Hüten von Gänsen, über Elvis und die Einsamkeit in der Nacht.  Manchmal sind es Loblieder auf die Zartheit einer linken Hemdtasche oder sie nehmen die Form einer Wegbeschreibung an, mit dem Orange der Sonne im Seitenspiegel und Pfauen, die die Fahrbahn queren. Ihre Gedichte sind gemacht aus „der dichten Materie der Alchemie“. Die Traurigkeit der Tiere nach der Paarung findet hier genauso selbstverständlich Platz wie die Spucke eines Alpakas. Einmal heißt es: „Fürs Schreiben zu leben bedeutet / die Molleitern der Kindheit / rauf- und runterzuklettern.“ Agi Mishol versteht sich wie kaum eine andere Dichterin auf das gelassene Aussprechen von Sätzen, die „die Ewigkeit rammen“.

In Lesung & Gespräch: Agi Mishol
Moderation: Anne Birkenhauer

Ort:
Haus für Poesie
Kulturbrauerei

Knaackstr. 97, 10435 Berlin

Eintritt:
8/5 Euro

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