drei D poesie: Künstlerinnen und Künstler

Jagna Anderson

Jagna Anderson (c) Roberto Duarte

Jagna Anderson (geb. 1969 in Lublin, Polen) lebt und arbeitet als multidisziplinäre Künstlerin und promovierte Kunsthistorikerin und Kuratorin in Berlin. Ihre Arbeit bewegt sich zwischen vokaler Performancekunst, choreographischer Inszenierung, Rauminstallation und performativer Aneignung urbaner Räume. Ihr Interesse gilt dem dynamischen Verhältnis von Struktur und Handeln, wodurch Konditionierungen, verinnerlichte Machtgefüge und vordergründige Identifikationen hinterfragt werden; die Frage nach Freiheit wirft sie neu auf. Der Körper ist für sie wichtigstes Material und Speichermedium dieser Prozesse. Jagna Anderson ist Gründerin des p.u.r.e. - performative urban research ensemble (2016) und Gründungsmitglied des experimentellen Vokalquintetts Medulla (mus. Lt. Ulrike Sowodniok) sowie des mulitidisziplinären Künstlerinnenkollektivs WAH (Weber - Anderson - Helschinger). Seit 2015 leitet sie impro.per.arts, eine Forschungs- und Produktionsplattform für interdisziplinäre Improvisation.

jagna-anderson.de

impro-per-arts.de

Wojtek Blecharz

Wojtek Blecharz (c) Jacek Poremba

Wojtek Blecharz (geb. 1981 in Polen), Komponist, studierte bis 2006 an der Frederic Chopin Musik Akademie in Warschau, 2015 promovierte er in Komposition an der Universität von Kalifornien San Diego. Seit 2012 kuratiert er das Instalakcje Musikfestival am Novy Theater in Warschau, wo er „Nicht-Konzert-Musik“ präsentiert, nämlich Soundinstallationen, Performanceinstallationen, Soundskulpturen, Musikvideos, Musiktheater u.a.. Blecharz entwickelte 2013 seine Opern-Installation Transcryptum als Auftragsarbeit der Grand Theater National Opera in Warschau, 2016 die Park-Opera für das Theater Pwrzechny in Warschau sowie Body-Opera für das Huddersfield Contemporary Music Festival. Derzeit arbeitet er an seiner vierten Oper FIASKO für das Staatstheater Darmstadt in der Regie von K.A.U. Kollektiv & Wdowik.
Blecharz wurde vielfach ausgezeichnet, darunter ist der Passport Award für klassische Musik, für den er 2012 nominiert wurde. Transcryptum wurde als größtes kulturelles Ereignis des Jahres 2012 von der Zeitung Gazeta Wyborcza Daily nominiert. 2013 gehörte Blecharz zu den Gewinnern des Kompositionswettbewerbs impuls in Graz und wurde für den PKN Orlen Prize „Poles with Verve“ und als „Culture Man of the Year“ eines Polnischen Radiosender nominiert. 2016 erhielt er den Musiktheater-Preis Best Performance of Contemporary Play (Warsaw/Wałbrzych).
wojtekblecharz.com

Maya Matilda Carroll

Maya Matilda Carroll c_Gadi Dagon

Maya Matilda Carroll (geb. 1976 in Petach-Tikva, Israel) ist eine unabhängige Choreografin, Performerin, Tänzerin und Tanzdozentin mit eigener künstlerischer Methodik. Seit 2004 arbeitet sie in Berlin. In den vergangenen dreizehn Jahren hat Carroll über 30 Werke geschaffen, von Solostücken bis hin zu erweiterten Gruppenstücken. Sie bewegt sich zwischen Tanz, Musik und bildender Kunst. Ihre Performer kommen aus aller Welt und aus verschiedenen künstlerischen Disziplinen: klassische bis zeitgenössische Tänzer, Dichter, Musiker, Schauspieler, Opernsänger sowie Amateure.  Die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse hinterlassen Spuren in ihrem Werk. Carroll choreographiert eigene Stücke und schreibt für Staatstheater, unabhängige Kompanien und Tanzakademien. Sie leitet Klassen und Workshops in Europa und im außereuropäischen Ausland und entwickelt so ihre Lehrmethoden parallel zu ihrer künstlerischen Arbeit. 2011 gründete Carroll zusammen mit ihrem Partner, dem Komponisten und Musiker Roy Carroll „The Instrument“. Ihre Werke sind zwischen dem Tastbaren und dem Imaginären verankert, zwischen Wirklichkeit und Mythos und nutzen das Körpergedächtnis, die sozialen Wurzeln von Menschen und Menschengruppen und ihrer Umwelt. www.theinstrument.org

Maya Consuelo Sternel

Maya Consuelo Sternel (c) Akkamiau

Maya Consuelo Sternel ist Musikerin, Komponistin und Produzentin elektronischer Musik. Sie spielt Theremin und kombiniert dieses mit geräuschhaften Texturen und vielschichtigen Sounds, oft mit einem Reggae-Vibe und immer viel Groove. Unter ihrem Künstlernamen Donna Maya arbeitete sie zunächst als DJ. Sie veröffentlicht international Schallplatten und CDs, schrieb Filmmusik für den Film „Kurz und Schmerzlos“ von Fatih Akim und komponierte Turntable-Konzerte für die Kammerphilharmonie. Ihre musikalischen und filmischen Arbeiten wurden aufgeführt u.a. auf der Transmediale in Berlin und auf dem Sonar Festival in Barcelona, sowie in der Pinakothek der Moderne in München. 


www.donnamaya.de

Roy Carroll

Roy Carroll c_Shiran Eliaserov

Roy Carroll (geb. 1974 in Dublin, Irland) lebt als Musiker und Komponist in Berlin. Seine Arbeit umfasst Improvisation, Komposition, choreografische Zusammenarbeit und praktische, experimentelle Forschung mit durchlässigen Grenzen zwischen den Bereichen. Dabei liegt Carolls Interesse in elektroakustischen musikalischen Prozessen und deren physische und akustische Manifestation in der Performance. Seine jüngsten Stücke provozieren instabile Wechselwirkungen zwischen verschiedenen elektroakustischen Medien wie Wandler, Aktuatoren, Verstärker und Signalverarbeitung. Roy schuf zusammen mit seiner Partnerin Maya Matilda Carroll rund 22 Werke. Seine Arbeiten mit The Instrument erweitern seine elektroakustische, kinetische Ästhetik um Bewegung und Körperlichkeit sowie die Möglichkeiten der Bühne und des Theaters.

www.roycarroll.com

Anna Clementi

Anna Clementi (c) Johann Camut

Die italienisch-schwedische Sängerin Anna Clementi wuchs in Rom auf, wo sie zunächst Querflöte studierte. Im Anschluss schloss sie eine Schauspielausbildung ab und zog nach Berlin. Dort begegnete sie dem Komponisten Dieter Schnebel, bei dem sie an der HdK experimentelle Vokalmusik und experimentelles Musiktheater studierte. Daraus ergab sich eine langjährige Zusammenarbeit, die bis heute anhält. Über viele Jahre wirkte sie in der von Dieter Schnebel gegründeten Gruppe „Die Maulwerker“. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf John Cage, dessen Werke sie weltweit aufgeführt hat. 

Sie bezeichnet sich eher als „Schauspielerin der Stimme“ als als „pure Sängerin“. Auf diese Weise drückt sich ihre Vielfältigkeit aus, die immer auf der Suche nach Kombinationen von Stimme, Geste, Sprache, Bewegung und Theater ist. Sie hat mit zahlreichen Komponistinnen und Komponisten zusammen gearbeitet. 

2000 inszenierte sie mit den Maulwerkern „Glossolalie 2000“ von Dieter Schnebel. Mit Steffen Schleiermacher hat sie die CD „John Cage: Voice and Piano“ veröffentlicht. 

Weitere Veröffentlichungen (Auswahl): „Suzuki“ und „Dehli 9“ mit Tosca und „tre“ mit The Dining Rooms. 2005 brachte sie ihre erste Solo-CD “Love is a Reason“ raus. 2011 folgte das Album „Fräulein Annie“. Sie arbeitet im Duo mit Rupert Huber und mit Thomas Stern. Mit Christian Kesten und Daniel Ott wurde 1995 das Trio „Intermission 3“ gegründet. Sie ist Mitglied der Vokalgruppe Voxnova Italia.

www.annaclementi.com

Anne Duden

Anne Duden (c) gezett

Anne Duden (geb. 1942 in Oldenburg) verbringt ihre Kindheit in Berlin und Ilsenburg/Harz (DDR). 1953 flüchtet sie mit ihrer Mutter – die Eltern wurden 1950 geschieden – und ihren zwei Geschwistern nach Westdeutschland. Die Schulzeit verbringt sie bis zum Abitur in Oldenburg, danach absolviert sie eine Buchhändlerlehre in Westberlin. Nach 1964 geht sie verschiedenen Jobs nach und besucht nebenbei germanistische, soziologische und philosophische Vorlesungen und Seminare an der Freien Universität Berlin. Nach einer Mitarbeit beim Wagenbach Verlag ist sie 1973 Mitbegründerin des Rotbuch Verlages, in dem sie auch mehrere Jahre arbeitet. Seit Ende 1978 lebt sie als freie Schriftstellerin in Berlin und London.

Neben ihren Büchern veröffentlicht sie Prosatexte und Essays in Zeitschriften und Anthologien. Sie erhält u.a. das Niedersächsische Künstlerstipendium, das Märkische Stipendium sowie ein Stipendium des Deutschen Literaturfonds, Darmstadt. 1987 ist sie Gastprofessorin für Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg. Des weiteren hält sie Gastdozenturen an den Universitäten Paderborn (1995/1996) und Zürich (Poetik-Vorlesung 1996/1997). Anne Duden ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, des PEN Dutschland und korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz.

Liz Erber

Liz Erber (c) Sven Hagolani

Liz Erber, in den USA geboren und aufgewachsen, ist Tänzerin, Choreographin und Tanzpädagogin. Sie lebt und arbeitet seit 2008 in Berlin. Bis 2005 hat sie Tanz und Theater an der Universität von Washington studiert, von 2006 bis 2008 war sie Lehrkraft in der Momentum Music and Dance Academy in Seattle. Erber entwickelt eigenständige, körperbasierte Tanz- und Theaterperformances für die Bühne sowie für ortsspezifische Inszenierungen und Film. Ihre weitverzweigten Interessensgebiete haben sie immer wieder zu multi-disziplinären Stücken und zur Erkundung unterschiedlicher Performancearten inspiriert. Diese reichen von zeitgenössischem Tanz bis zu originellen Tanz-, Theater-, Live-Musik- und Filmaufführungen sowie zu Stücken mit Publikumsinteraktion, von Street-Dance bis zur Integration historischer Tanzformen. Dabei arbeitet sie sowohl mit professionellen Performern als auch mit Laien und Gruppen zusammen, darunter die jugendlichen Mitglieder des Snoqualmie Indianerstammes im Staat Washington (2006). Zu den Berliner Aufführungsorten ihrer jüngsten Arbeiten gehören das English Theater Berlin, die Sophiensäle, das ada studio berlin, die Tanzfabrik, das K77 Studio und die Eden***** Studios.
www.lerber.com

Daniel Falb

Daniel Falb © Tineke de Lange

Daniel Falb, geboren 1977 in Kassel, lebt in Berlin. Er veröffentlichte die Gedichtbände „die räumung dieser parks“ (2003), „bancor“ (2009) und „CEK“ (2015), alle bei kookbooks. In Übersetzung erschien „Naturezas-mortas sociais“ (port.-dt., Edition Sextante, 2009) und „New Zork“ (niederl., Zegwerk, 2014). Neben der Dichtung arbeitet Falb zu Fragen der Geophilosophie, Poetik und Kunsttheorie. Er war Kollaborateur der kollektiven Poetik „Helm aus Phlox“ (mit A. Cotten, H. Jackson, S. Popp. M. Rinck; Merve 2011) und ist Mitherausgeber von „Post-Studio Tales“ (mit U. Gerhardt, F. Heckel; Textem, 2015). Seine philosophische Promotion erschien unter dem Titel „Kollektivitäten“ (transcript, 2015). Falb erhielt den Lyrikdebütpreis des LCB (2005), seine Arbeit wurde mit zahlreichen Stipendien gefördert, zuletzt am Künstlerhaus Edenkoben (2015).

In seinen herausfordernden Gedichte wirft Falb einen universellen Blick auf das Leben, in dem wir alle Teil einer generationalen Kette sind. Immer wieder stehen Fragen der Paläontologie und des Klimas im Zentrum, hinzu kommt das Element des Konservierens und Archivierens. Diese Themen entfaltet er auch in seinem 2018 entstandenen „Svalbard Paem“ entlang des Saatgut-Tresors auf Spitzbergen und des Tonarchivs Lyrikline. Zusammen mit drei weiteren längeren Gedichten erschien es im Frühjahr 2019 in seinem neuen Gedichtband „Orchidee und Technofossil“ bei kookbooks.


Veröffentlichungen:

die räumung dieser parks, kookbooks 2003
bancor, kookbooks 2009
CEK, kookbooks 2015
Chicxulub Paem, Broken Dimanche Press 2017
Orchidee und Technofossil, kookbooks 2019


Auszeichnungen:
Preisträger beim Literaturpreis Prenzlauer Berg Berlin 2001
Lyrik-Debüt-Preis des Literarischen Colloquiums Berlin 2005
Kurt Sigel-Lyrikpreis des deutschen PEN 2016

Heidi Gröger

Heidi Gröger (c) Christian Klenk

Heidi Gröger (geb. in Eichstätt) studierte nach ihrem Schulmusikstudium in München Barockcello bei Jaap ter Linden und Viola da gamba bei Philippe Pierlot am Königlichen Konservatorium in Den Haag. Stipendien der Huygens Stiftung und weitere sowie Auszeichnungen bei internationalen Alte Musik Wettbewerben in York (UK), Wassenaer (NL) und Neuburg/Do. folgten. Ihr musikalischer Werdegang wurde bereits im Studium durch das Spiel in Ensembles wie dem Freiburger Barockorchester, Concerto Vocale, den Berliner Barock Solisten oder Harmonie Universelle geprägt. Mit ihrem eigenen Ensemble, dem Ensemble Fleury, nahm Gröger bei sony classics die „pièces de clavecin“ von J.Ph. Rameau erstmalig auf einer goldenen 8-saitigen Viola da gamba auf. Für den Bayerischen Rundfunk spielte sie das Werk „Diletto Musicale“ für Viola da gamba solo von G. Thim (*1922) ein. In Zusammenarbeit mit Johannes Weiss organisierte sie zahlreiche Konzerte und die neu stattfindenden Sommerkurse auf Schloss Seehaus (Franken). Seit 2011 unterrichtet Heidi Gröger Viola da gamba an der Musikhochschule in Frankfurt/ Main. Heidi Gröger gehört zum Ensemble Komboï, das sich auf die Aufführung von Repertoire und neuen Werken auf historischen Instrumenten spezialisiert hat.

Jenny Haack

Jenny Haack (c) Barbara Dietl

Jenny Haack absolvierte 1999 ihre Ausbildung in New Dance und Improvisation in Freiburg, bevor sie an die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig ging, Freie Kunst studierte und Meisterschülerin in Performance und Video wurde. Seit 1996 realisierte Jenny Haack eine Vielzahl eigener Projekte, Installationen und Tanzstücke als Tänzerchoreografin und Videokünstlerin und wirkte in zahlreichen interdisziplinären künstlerischen Projekten mit. Ihre Werke erhielten internationale Anerkennung, Stipendien und Auszeichnungen. 2013 gründete sie die gemeinnützige Organisation b.arts.u - berlin arts united und verantwortet unter anderem die Festivals Improvisation XChange Berlin (2013–2016) und das SOUN D ANCE Festival 2017 im DOCK11.

Mit Hui-Chun Lin bildet sie seit 2016 das Duo Ocean of pink dots an der Schnittstelle von Tanz und Musik. Die beiden Performerinnen verweben direkte Interaktion zwischen Klang, Instrument, Körper und Bewegung mit narrativen Szenen. Die Neugier auf das "Dazwischen" von Tanz und Musik prägt ihre Stücke und Improvisationen. Ocean of pink dots  zeigte erste Interventionen zwischen Tanz, Cello und Stimme 2016 im DOCK11, den EDEN Studios und Mime Centrum Berlin.

www.jennyhaack.de

Simen Hagerup

Simen Hagerup (c) privat

Simen Hagerup (geb. 1980 in Porsgrunn, Norwegen) ist Dichter, Kritiker und Übersetzer. Er studierte kreatives Schreiben in Telemark und vergleichende Literaturwissenschaft in Kopenhagen und Paris. Im Jahre 2004 veröffentlichte er sein erstes Buch Absolutt alt ("Absolut Alles") und arbeitet seitdem mit verschiedenen Genres und Hybridformen, vom lyrischen Essay zum Walfangmusical. Seine Arbeit ist auf der ständigen Suche nach einer Praxis zwischen Magie und Politik und ergreift eher Partei für Insekten und Zombies als für traditionelle Helden oder U-Bahn-Kontrolleure. Hagerup lebt heute in Berlin mit seiner besseren Hälfte und ihren zwei Kindern.

Christian Hawkey

Christian Hawkey c_Timm Kln

Christian Hawkey (geb. 1969 in Hackensack, New Jersey, USA) wuchs auf Pine Island in Florida auf und studierte Kreatives Schreiben an der University of Massachussetts Amherst. Im Jahr 2008 war er Stipendiat des Berliner Künstlerprogramms des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Christian Hawkey übersetzt zeitgenössische deutsche Lyrik sowie Kurzprosa der österreichischen Schriftstellerin Ilse Aichinger. Seine eigenen Arbeiten wurden in zwölf Sprachen übersetzt. Er lehrt Kreatives Schreiben am Pratt Institute, Fine Arts Department, in Brooklyn, das er 2013 gegründet hat. Christian Hawkey veröffentlichte drei Gedichtbände, vier Lesehefte, sogenannte chapbooks, sowie die zweisprachigen Erasures der Sonette von Elizabeth Barrett-Browning „Sonne from Ort“ (kookbooks 2013) mit der deutschen Dichterin Uljana Wolf. 2006 erhielt er einen Creative Capital Innovative Literature Award.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Ventrakl (Gedichte). Ugly Duckling Presse 2009
Citizen Of (Gedichte). Wave Books 2007
The Book of Funnels (Gedichte). Wave Books 2005

Hen

Hen (c) Laurent Lavol

Hen (geb. 1977 in Seoul) hat Tanz und Intermedia Arts am Mills Collage (Oakland, Kanada), wo sie den Innovative Choreography-Preis gewonnen hat, studiert. Sie führte in San Francisco, Oakland, Puerto Rico und Vancover Tanz-, Sound- und Videokunst auf, bevor sie 2011 nach Berlin kam. Sie gehört zu den Gründerinnen des StratoFyzika-Kollektivs. Mit StratoFyzika und seinen audiovisuellen, bewegungsbasierten, interaktiven Performances war sie im Programm verschiedener Festivals; beispielsweise auf dem Cynetart Festival, in den Uferstudios Berlin (Month of Performance), der Platoon Kunsthalle Berlin und der Galeria de Arte Digital do Sesi-SP/FIESP in Sao Paulo, Brasilien. Hen war zudem Gründungsmitglied der Performancekollektive A.R.G. (Anomolous Research Group), Suki Twadry und dem Black Cactus Choir. Dort arbeitete sie sowohl als Tänzerin und Choreographin als auch als künstlerische Leitung, Sound Artist und physisch/narrative Darstellerin. Hen war außerdem in Fashion Shows, Musikvideos, Werbespots und Tanzfilmen zu sehen.

Martin Hiendl

Martin Hiendl (c) Daniel Pufe

Martin Hiendl (geb. 1986 in Berlin) ist Komponist und Performer, dessen Arbeiten sich sowohl im Konzertformat als auch in Performance, Installation und interdisziplinären Räumen verorten lassen, mit Instrumenten meist in engem Zusammenspiel mit elektronischen Mitteln. Dauer und installative Zeitlichkeit sind ein wichtiger Aspekt seiner künstlerischen Arbeit, um gegen die Synchronisierung ästhetischer Erlebniswelten anzuarbeiten und um die Performativität des Raum-Zeit-Körper-Verhältnisses in Musik zu untersuchen. Es verbindet ihn eine enge und langjährige Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern wie der Schriftstellerin Göksu Kunak, der Video-Künstlerin Monica Duncan, der Bühnenbildnerin Claudia Doderer, dem Choreografen Julian Weber sowie Ensembles wie dem Zafraan Ensemble, International Contemporary Ensemble oder dem Ensemble KNM Berlin. Martin Hiendl studierte Komposition in Frankfurt am Main bei Beat Furrer und in San Diego bei Roger Reynolds. Derzeit promoviert er an der Columbia University New York bei George E. Lewis. Als erster Preisträger des Johann-Joseph-Fux Opernkompositionswettbewerbes wurde seine Installationsoper „Paradise“ beim musikprotokoll im steirischen herbst 2016 uraufgeführt.

Anna Huber

Anna Huber c_Bettina Stoess

Anna Huber (geb. 1965 in Zürich, Schweiz), Choreografin und Tänzerin, lebt in Bern, Schweiz, und Berlin. Sie erforscht Bewegung als komplexe, differenzierte Sprache an der Schnittstelle von darstellender und bildender Kunst zwischen Abstraktion und Emotion. Seit 1995 entwickelt sie zahlreiche Soli, Duos, Gruppenstücke sowie architekturspezifische Projekte mit denen sie international tourt. Mit ihren Bühnenstücken sowie interdisziplinären und raumspezifischen Projekten und Improvisationen schafft sie eine eigenständige künstlerische Sprache, die in ihrer Präzision, Komplexität und Präsenz ebenso intensive wie fragile Momente der Wahrnehmung erzeugt. Huber arbeitet international als Dozentin und Mentorin an Universitäten und Hochschulen. 2008 und 2013 hatte sie die Valeska-Gert-Gastprofessur für Tanz und Performance an der Freien Universität Berlin inne.
Ihre Arbeiten wurden mit zahlreichen internationalen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, unter anderem mit dem Hans Reinhart-Ring 2002, Schweizer Tanz- und Choreografiepreis 2010 sowie einem Atelierstipendium in New York der Stadt Bern 2014.

Lenka Kocisova

Akkamiau (c) privat

Lenka Kocisova a.k.a. Akkamiau (geb. 1976 in Gaya, Tschechien) ist Klangkünstlerin und Komponistin. Sie arbeitet und lebt als audiovisuelle Künstlerin, experimentelle Musikerin, Performerin, Konzeptautorin und Eventmanagerin in Berlin. 2014 erhielt sie ihren PhD in Audiovisual Performance an der Technischen Universität in Brünn, wo sie auch Performance Art, Pädagogik, Multimedia und Kunstmanagement studierte. In Europa und den Vereinigten Staaten sammelte sie Erfahrungen in der Kunst- und Musik-Subkultur. Sie war Koordinatorin des female:pressure Festival Perspectives in Berlin und des New Media Festival Multiplace sowie Mitglied von Czech it!, Anymade Studios und Fauchmiau. Als künstlerische Leitung entwickelte sie die Projekte L to the B und Zbrojovka site-specific. Experimentelle audiovisuelle Aufführungen performt sie seit 2006 als Akkamiau, seit 2012 schreibt sie Soundkompositionen für das audiovisuelle interaktive Kollektiv StratoFyzika. Vor kurzem gründete sie das experimentelle Techno-Projekt hiT͟Hərˈto͞o mit Veröffentlichungen auf female:pressure, Decadence recordings, SPRINGSTOFF und Establishment Records.

akkamiau.weebly.com

Dagmara Kraus

Dagmara Kraus © Marcin Wezowski

Dagmara Kraus (geb. 1981 in Wrocław, Polen) erschafft in ihren Gedichten Sprachuniversen, die sich in ihrer Multilingualität einem direkten Verstehen entziehen. In strengem Takt spürt sie einem Weg nach, zu erzählen, ohne in einer einzigen Sprache zu verweilen, zumal Menschen wie Gedichte multilingual kommunizieren.

 Nach einem Studium der Komparatistik, Kunstgeschichte und des Literarischen Schreibens in Leipzig, Berlin und Paris lebt sie als Lyrikerin und Übersetzerin aus dem Polnischen in Straßburg und Berlin. Für ihre dichterische Tätigkeit erhielt sie verschiedene Auszeichnungen, darunter den Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung 2017, den Kasseler Förderpreis für Komische Literatur 2018 und den Basler Lyrikpreis 2018.

 Zuletzt veröffentlichte sie das Kinderbuch „alle nase diederdase“ (Kinderbuch, kookbooks 2017) und die „Appropriation Aby Ohrkranf's HUNCH POEM“ (Urs Engeler/roughbooks 2018).


Veröffentlichungen:

kummerang, kookbooks 2012

kleine grammaturgie, roughbooks 2013

revolvers für flubis, SuKuLTuR 2013

das vogelmot schlich mit geknickter schnute, kookbooks 2015

wehbuch (undichte prosage), roughbooks 2016

alle nase diederdase, kookbooks 2017

Appropriation Aby Ohrkranf's HUNCH POEM, roughbooks 2018

 

Auszeichnungen:

Prosanova-Publikumspreis 2008

Förderpreis für Literatur der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit (GWK) 2010

Förderpreis zum Heimrad-Bäcker-Preis 2016

Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung 2017

Förderpreis Komische Literatur zum Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor 2018

Basler Lyrikpreis 2018

Alessandra Leone

Alessandra Leone (c) privat

Alessandra Leone, geboren 1983, ist ausgebildete Motion- und Graphikdesignerin und Programmiererin im Selbststudium. Sie beschäftigt sich mit Wahrnehmung, Bewusstsein und Realität und schafft visuell beeindruckende und fordernde Werke. Nachdem sie klassische Musik als Pianistin und Flötistin studierte, schloss sie ein Studium in Kommunikationsdesign und in Produktdesign am Politecnico in Mailand an. Als live-Videokünstlerin performte Leone auf Festivals wie dem Geneva Mapping Festival, B-Seite – festival für visuelle Kunst und Jetztkultur in Mannheim und dem Month of Performance Art Berlin, wo sie Lösungen für Interaktivität auf der Bühne und in immersiven Umgebungen ausprobierte. Leone lebt derzeit als Motion Graphics Dozentin und freischaffende Künstlerin in Berlin, arbeitet als Animatorin und Editorin mit Werbe- und Designstudios zusammen und entwickelt eigene künstlerische Projekte.

www.alessandraleone.com

Michael Lentz

Michael Lentz (c) gezett

Michael Lentz wurde am 15. Mai 1964 in Düren (Westf.) geboren. Das Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie führte ihn zunächst nach Aachen und 1987 nach München, wo er heute noch lebt. 1998 promovierte er mit einer umfangreichen Arbeit über Lautpoesie/-musik nach 1945.

Michael Lentz ist Autor, Musiker (Sprecher, Saxophonist) und Interpret von experimentellen Texten und Lautgedichten. Er war Schüler von Josef Anton Riedl und ist seit 1989 Mitglied in dessen Ensemble.

Neben seinen zahlreichen Publikationen und Veröffentlichungen in Anthologien, Zeitschriften, Katalogen, im Internet, auf CD sowie im Rundfunk und Fernsehen, war er mit seinen Sprechakten und Kompositionen für verschiedene Besetzung [mit DJ, Schlagzeuger, Tonträgerensemble, Sampler, Talkbox, Blechspielzeug, Spielzeuglokomotive mit Feuerstein, Papierwerfer, Uhrgeräusch, akustischen und elektrischen Gitarren] oftmals live zu erleben u.a. in: Amsterdam, Berlin, Bern, Bologna, Chicago, Kopenhagen, Kwangju, Los Angeles, Luzern, München, Seoul, Wien, Zürich.

Im Rahmen der Lautpoesie und Lautmusik, bei Experimentalfilmen oder dem Sprechen live hat Michael Lentz u.a. mit Zoro Babel, Isabeella Beumer, Jaap Blonk, Peter Brötzmann, Frieder Butzmann, Bob Cobbing, Eugen Gomringer, Bernard Heidsieck, Michael Hirsch, Thomas Kapielski, Arrigo Lora-Totino, Hugh Metcalfe, Franz Mon, Oskar Pastior, Josef Anton Riedl, Roland Sabatier, Valeri Scherstjanoi, Amanda Stewart, Trevor Wishart gearbeitet.

Seit Januar 1996 ist er Kurator der bestehenden Veranstaltungsreihe SOUNDBOX. Akustische Kunst in Salzburg (TOI-Haus, Theater am Mirabellplatz) und München (Marstall-Theater, Goethe-Forum, Black Box)

Annapaola Leso

Annapaola Leso (c) Chiara Bonetti

Annapaola Leso (geb. 1988 Verona, Italien) lebt und arbeitet als freischaffende Tänzerin in Berlin. Neben der Aufführung und Entwicklung von Stücken und Choreografien beschäftigt sie sich intensiv mit Improvisation. In ihrer Heimatstadt Verona begann sie mit Ballettunterricht und schloss 2009 ihr Studium an der "Academy of Contemporary Dance and Theatre" in Mailand ab. Sie war als Assistenz-Choreographin von Shang-Chi Sun (Taiwan) in seinen Produktionen "Breakfast" 2012, "Uphill" 2013, "Threads" 2013, "Transit in Préludes" 2014 und "The Photographer" 2014 tätig. 2014 arbeitete sie mit der Neon Dance Company, London, unter der Leitung von Adrienne Hart für das Stück "Empathy" zusammen. Beim Kammerensemble Neue Musik Berlin wirkte sie erstmals in 2013 als Performerin und Choreographin für das Stück "Capìtan Luiso Ferrauto" mit Musik von Ana Maria Rodriguez mit, das beim Clang Cut Book Festival aufgeführt wurde. Des Weiteren war sie an der Produktion "Camera Lucida" (2013) bei LaborGras beteiligt. Sie wirkte in der Lecture-Performance "Notion: Dance Fiction" von Choy Ka Fai mit, die 2013 bei "Tanz im August" und 2014 bei "December Dance Bruges" in Brügge aufgeführt wurde. Seit 2015 arbeitet sie mit Sasha Waltz & Guest. Zusammen mit Natascha Roy gibt Annapaola Leso regelmäßig Workshops in Tanzimprovisation und -komposition in Verbindung mit live Musik.

Hui-Chun Lin

Ocean of pink dots (c) Dieter Hartwig

Hui-Chun Lin (TWN) lebt als freischaffende Musikerin in Berlin. Sie lernte klassisches Klavier und Cello ab früher Kindheit, absolvierte ihr Cello-Studium an der Musikhochschule Dresden und ein Aufbaustudium für Improvisation an der Musikhochschule Leipzig. Hui-Chun Lin bewegt sich als Musikerin zwischen Weltmusik, Free Jazz, Improvisation, zeitgenössischer Musik, experimenteller und klassischer Musik sowie Performance. Lin tritt als Solistin und Performerin auf. Sie wirkte bei zahlreichenden CD Produktionen mit und ist Produzentin des Berliner Labels Maybee Records.

Mit Jenny Haack bildet sie seit 2016 das Duo Ocean of pink dots an der Schnittstelle von Tanz und Musik. Die beiden Performerinnen verweben direkte Interaktion zwischen Klang, Instrument, Körper und Bewegung mit narrativen Szenen. Die Neugier auf das "Dazwischen" von Tanz und Musik prägt ihre Stücke und Improvisationen. Ocean of pink dots  zeigte erste Interventionen zwischen Tanz, Cello und Stimme 2016 im DOCK11, den EDEN Studios und Mime Centrum Berlin.

 www.huichunlin.weebly.com/

Ana Laura Lozza

Ana Laura Lozza (c) Matthias Grübel

Ana Laura Lozza (geb. in Bahía Blanca, Argentinien) ist Choreografin, Tänzerin, Performerin, in und jenseits von Tanzprojekten auch manchmal Tanzdramaturgin und viele Male künstlerische Mitarbeiterin. Sie lebt in Berlin. Unter dem Label Acá No Hay Delivery (Buenos Aires‑Berlin) kreiert und produziert sie mit ihrer künstlerischen Partnerin und langjährigen Freundin Bárbara Hang sowohl in Zusammenarbeit als auch individuell Stücke. Ihre letzte choreografische Arbeit „Arcadia (2017) handelt von einem Raum, in dem Worte, Objekte und Menschen ein unvollkommenes und fragiles Gleichgewicht bilden. Sie arbeitet in Südamerika und Europa und ist Mitglied des Kollektivs Berliner Garage.

 

Hubert Machnik

Hubert Machnik c_Christine Peters

Hubert Machnik, (geb. 1955 in Frankfurt am Main) ist Komponist und Gitarrist und spielt vorwiegend „Neue Musik“. Er war Mitglied im Ensemble Modern 1981 bis 1989. Machnik komponiert Klavier- und Kammermusik, Musik für Bühne, Tanz, Film und audiovisuelle Installationen sowie Computermusik, elektronische Musik und Radiostücke. Für Konzerte reist er nach Tokyo, New York, Montreal, Toronto, Sao Paulo und in viele Städte Europas. Zuletzt war er Gastprofessor an der Universität Gießen für Computermusik/Multi Media Anwendungen und entwickelte das Stück „Humboldt/ Pym-Travelogue & Prospekt\ion“ (Lefkada & Thessaloniki, National Theatre of Greece). Er arbeitete mit Musikern wie Heiner Goebbels, Richard Siegal, Arto Lindsay und Vollrad Kutscher und spielte in Ensembles und Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Blindman Saxophonquartett, Deufert & Plischke, der Anouk van Dijk Dance Company und der William Forsythe Company.

Tabea Xenia Magyar

Waller Greimel Magyar (c) privat

Tabea Xenia Magyar lebt und arbeitet als Choreographin,Performerin, Lyrikerin und Übersetzerin in Berlin und der Schweiz. Sie wurde 1988 in Zürich geboren, wo sie Philosophie, Politikwissenschaft und Französisch studierte. Tabea ist Teil der Kollektive BlingBlingRecycling, Breakfastclub Collective und des Lyrikkollektives G13, mit denen sie regelmäßig auftritt. 2013 erhielt sie zusammen mit Tristan Marquardt den 1. Feldkircher Lyrikpreis, den sie im Jahr darauf jurierte. Dank des Künstlerstipendiums der Villa Decius verbrachte sie 2015 einige Zeit in Krakau. 2017 wurde sie zum danceWeb Stipendium nach Wien eingeladen.

tabeaxeniamagyar.com

Weitere Informationen zu den Kollektiven: gdreizehn.com, blingblingrecycling.com, breakfastclubcollective.com

Lee Méir

Lee Méir (c) André Lewski

Lee Méir ist ChoreographIn, PerformerIn und KostümbildnerIn. Sie praktiziert vorwiegend in Berlin und Tel-Aviv. In ihrer Arbeit erforscht sie Fragen zu Rhythmus und Sprache, und die Spannung zwischen Wort und Aktion. Ihre Stücke wurden u.a. im Rahmen von Tanz im August, Brighton Festival und Tanzquartier Wien gezeigt. Ihre Soloperformance Translation included erhielt 2011 den 1. Preis für junge Choreografen bei der israelischen Biennale in Tel Aviv. 2014-2015 wurde sie von der Berliner Senatskanzlei sowie dem israelischen Kulturministerium gefördert, und erhielt das Stipendium Danceweb. Ihr Studium der Choreografie am Hochschulübergreifenden Zentrum für Tanz in Berlin schloss sie 2013 ab. 2017 realisierte sie das kolleborativ-Idealistische Kabarett Across the middle, Past the East, mit einer Gruppe von KünstlerInnen aus dem Mittleren Osten, unterstützt von der HKF und Stiftung ZURÜCKGEBEN. Zur Zeit entwickelt und zeigt sie ihre Soloreihe fourteen functional failures.

Herta Müller

Herta Müller c_von Becker

Die Autorin Herta Müller (geb. 1953 in Nitzkydorf, Rumänien) lebt und arbeitet in Berlin und ist Literatur-Nobelpreisträgerin. Sie war nach ihrem Studium der deutschen und rumänischen Philologie in Temeswar in den siebziger Jahren zunächst als Übersetzerin in einer Maschinenfabrik tätig. Dort wurde sie bald entlassen, da sie sich weigerte, für den rumänischen Geheimdienst Securitate zu arbeiten. Ihr erstes, 1978 fertiggestelltes Buch „Niederungen“ wurde erst 1982 und als zensierte Fassung veröffentlicht. Es dauerte weitere zwei Jahre bis die Originalfassung in Deutschland erschien. Verhöre, Hausdurchsuchungen und Bedrohungen durch die Securitate zwangen sie dazu, 1987 nach Deutschland überzusiedeln.
Seit 1995 ist Herta Müller Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Verschiedene Gastprofessuren führten sie nach England, in die USA und die Schweiz. Auch wenn der Schwerpunkt ihres Schaffens im Prosawerk liegt, hat sie mit ihrer Dichtung einen unverzichtbaren Beitrag zur deutschen Lyrik geschaffen. Müllers zentrale Themen sind Abschiede, Auswandern und das Weggehen, ohne je irgendwo anzukommen. Für das Buch „Atemschaukel“ erhielt Herta Müller 2009 den Nobelpreis für Literatur.
 
Veröffentlichungen (Lyrik):
Vater telefoniert mit den Fliegen. Collagen. Hanser 2012
Die blassen Herren mit den Mokkatassen. Collagen. Hanser 2005

Weitere Veröffentlichungen (Auswahl):
Immer derselbe Schnee und immer derselbe Onkel. Hanser 2011
Der Fuchs war damals schon Jäger. Roman. Neuausgabe. Hanser 2009
Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt. Erzählung. Neuausgabe. Hanser 2009
Atemschaukel. Roman. Hanser 2009
Herztier. Roman. Neuausgabe. Hanser 2007
Der König verneigt sich und tötet. Essays. Hanser 2003

Eugene Ostashevsky

Eugene Ostashevsky (c) Eugene Timerman

Eugene Ostashevsky (geb. 1968 in Leningrad) emigrierte als Kind mit seinen Eltern in die USA. Er studierte Komparatistik an der Stanford University. 2005 veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband Iterature. Er verbindet in seinen Texten spielerisch leicht und abgründig komisch die unterschiedlichsten Einflüsse. Daniil Charms trifft auf amerikanischen Ostküsten-Hip-Hop, und ein Pirat, der mit Gertrude-Stein-Action-Figuren spielt, lässt sich von seinem Papagei in Wittgenstein’sche Sprachspiele verwickeln. Auch als Herausgeber beschäftigte sich Ostashevsky mit Charms und der von ihm gegründeten Gruppe OBERIU; 2006 veröffentlichte er OBERIU: An Anthology of Russian Absurdism (Northwestern UP Evanston 2006), die erste englischsprachige Anthologie dieser Autoren. Zuletzt erschien der deutsch-englische Gedichtband Der Pirat, der von Pi den Wert nicht kennt (kookbooks 2016), mit Übersetzungen von Monika Rinck und Uljana Wolf. 2014 war Ostashevsky Stipendiat im Berliner Künstlerprogramm des DAAD. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Veröffentlichungen
Der Pirat, der von Pi den Wert nicht kennt. kookbooks 2016
als Übersetzer: Alexander Vvedensky: An Invitation for Me to Think. New York Review of Books Poets. New York 2013
Auf tritt Morris Imposternak, verfolgt von Ironien. SuKuLTuR Berlin 2010
The Life and Opinions of DJ Spinoza. Ugly Duckling Presse. New York 2008
Iterature. Ugly Duckling Presse. New York 2005

Marija Pendeva

Marija Pendeva (c) Guillermo Martinez

Marija Pendeva studierte Klavier an der Hochschule für Musik in Köln in der Klasse von Prof. Arbo Valdma und Prof. Roswitha Gediga bis 2002 und Cembalo an der Real Conservato­rio de Música de Madrid in der Klasse von Prof. Alberto Martinez Molina bis 2008. Seit 2005 arbeitet sie als Pianistin, Cembalistin und Organistin in verschiedenen Projekten mit den Chören Via Magna und Capilla Real de Madrid. Sie spielte Continuo (Generalbassaussetzungen) in zahlreichen Konzerten zu­sammen dem Joven Orquesta de la Comunidad de Madrid, dem spanischen Rundfunkorchester (RTVE), La Capilla Real de Madrid und der Lautten Compagney in Berlin. Seit 2011 wohnt sie in Berlin und ist in verschiedenen Projekten als Pianistin, Cembalistin und Korrepetitorin in Deutschland sowie in Spanien tätig. Marija Pendeva spielt ein Einmanualiges Cembalo, nach Ruckers-Couchet von Cisneros & Crijnen gebaut. Pendeva gehört zum Ensemble Komboï, das sich auf die Aufführung von Repertoire und neuen Werken auf historischen Instrumenten spezialisiert hat.

Tomi Paasonen

Tomi Paasonen (c) Barbara Dietl

Tomi Paasonen, 1970 in Helsinki (Finnland) geboren, hatte Solistenverträge mit dem Hamburger Ballett von John Neumeier, Alonzo King’s Lines Ballet in San Francisco und Joffrey Ballet in Chicago. Neben seiner Tänzerkarriere kreierte er seit seinem 21. Lebensjahr kontinuierlich eigene Tanzstücke in Hamburg, San Francisco und Chicago.

1998 gründete er die spartenübergreifenden Kunstproduktionsfabrik KUNST-STOFF in San Francisco, für die er bis 2013 regelmäßig neue Werke entwickelte. Seit 2003 lebt er in Berlin und arbeitet international als Regisseur und Choreograph unter den Namen PAA – Public Artistic Affairs. Hierunter entwickelte er themenspezifische choreographische und strukturelle Improvisationsmethoden und kreiert Welten, Bühnenbilder und Systeme, in denen alle Komponenten Live auf einander reagieren. Seine Werken spannen von choreographischen Stücken für zeitgenössisch und klassisch ausgebildete Tänzer bis Inszenierungen von Neue Musik, Opernregie, Stücke mit Behinderten, Gefängnisinsassen, Sexualminoritäten, Schauspieler und Laien. Oft löst er die vierte Wand auf und lässt seine experimentale Bühnenkunst weiter in interaktive Konstellationen entfalten. Der mehrfach preisgekrönte Choreograph hat international mehr als 65 Stücke kreiert.

Seit 2014 ist er der künstlerische Leiter von ITAK - Regionale Tanzzentrum Ost-Finnlands, einer der sieben staatlichen Organisationen in Finnland die Tanzkunst fördert. Er kuratiert zwei Festivals für Zeitgenössischer Tanz, entscheidet über Förderungen, entwickelt internationale Koproduktionen und programmiert Tanz für mehrere Theater in der Region.

Markus Pesonen

Markus Pesonen c_Catarina Brazo

Markus Pesonen (geb. 1984 in Kuopio, Finnland) ist ein finnischer Komponist, Gitarrist, Sound-Alchemist und Multimediakünstler, der die Auswirkungen von Klang auf Mensch und Umwelt untersucht. Er komponiert für ganz unterschiedlich aufgestellte Musikgruppen: von Solo-Gitarre mit Live-Elektronik bis zu seinem elfköpfigen Ensemble Markus Pesonen Hendectet, von Kammermusik bis Techno. Parallel zu seinen zehn veröffentlichten Alben hat Pesonen die Musik für 13 Tanz- und Theaterstücke sowie drei Filme geschrieben. Er hat Aufführungen und Ausstellungen in Europa, Amerika und Asien, beispielsweise in der Royal Albert Hall, im Museo de Arte Moderno in Mexiko-Stadt, auf dem Taipei Arts Festival, dem Gateshead International Jazz Festival in Großbritannien, dem Jazzfestival Banlieues Bleues in Frankreich, dem WeJazz Festival in Finnland, dem New Directions Festival Luleå in Schweden, im Kulturhuset Stockholm, auf dem Jazz Festival in Willisau, im Exploratorium Berlin, im Radial System und in der Berliner Schaubühne.

Ana Maria Rodriguez

Ana Maria Rodriguez (c) Anja Weber

Ana Maria Rodriguez studierte Klavier und Komposition in Buenos Aires und zog 1996 nach Berlin. Zwischen 1997 und 1998 präsentierte sie erste Konzertinstallationen, bei denen sie ausformulierte Partituren mit installativen Präsentationsformen verband. Sie interagiert als Laptopspielerin mit Musikern und beteiligt sich aktiv an der Interpretation ihrer eigenen Werke. Gleichzeitig arbeitet sie in ihren Kompositionen, Konzertinstallationen oder szenischen Werken mit den konkreten akustischen und architektonischen Bedingungen des Aufführungsraumes.
2005 gründete sie das Ensemble „Les Femmes Savantes“.

Ana Maria Rodriguez arbeitete mit Künstlerinnen und Künstlern verschiedener Genres zusammen; u.a. mit den Videokünstler und –künstlerinnen Melita Dahl, Andreas Köpnick, Joanna Rajkowska, Steffi Weisman und dem Lyriker Ron Winkler. Seit 2015 arbeitet sie mit der belgischen Regisseurin Ingrid von Wantoch Rekowski und dem Bühnenbildner Fred Pommerehn für das Projekt „Das Stereoskop der Einzelgänger“ in Reims, Marseille, Berlin und Hannover. Zur Erarbeitung eines neuen Werks für europäische und indische Musiker, reiste sie 2015 und 2016 nach Chennai, Indien. Mit Projekten wie „Querklang“ der Universität der Künste und „Open Your Ears“ des Konzerthauses Berlin, ist Ana Maria Rodriguez auch im Bereich Education tätig. Sie gab zahlreiche Seminare zum Thema „Musik und Technologie“.
Thematisch kreisen die letzten Arbeiten um einen Schwerpunkt, die Wechselbeziehung von Poesie und Technologie, wobei die Spontaneität der Improvisation und die Struktur/Ausarbeitung der Partituren miteinander verknüpft werden. Diese Beziehung meint nicht nur die kompositorische Verwendung von Text, Poesie und literarischen Vorlagen, sondern auch abstrakter das musikalische Nutzen der technologischen Mittel für einen in der Poesie angelegten Perspektivreichtum. Heterogene Zeitschichten, vielfältige Räume, der Logik zuwiderlaufende Handlungsstränge, wie in der Poesie, knapp und sinnlich zu formulieren, ist ihr ein wesentliches Anliegen.

Einladungen zu Festivals: Berlin in Lights (NYC), Brückenmusik Köln, Chiffren-Biennale Kiel, Donaueschinger Musiktage, drei D poesie, Foro International de Música Nueva (Mexiko), Forum Neuer Musik (DLF Köln), Les Musiques Marseille, MaerzMusik-Festival für Zeitfragen, November Musik Essen, Poesiefestival Berlin, Festival Scènes d’Europe Reims, Tage für neue Kammermusik Witten, Transmediale Berlin, Wiener Festwochen, Wien Modern, Visiones sonoras Mexiko, KunstFestSpiele Hannover-Herrenhausen u.w.

Tian Rotteveel

Tian Rotteveel (c) Jakub Wittchen

Tian Rotteveel (geb. 1984 in den Niederlanden) ist Komponist, Choreograf und Performer. Für den in Berlin lebenden Künstler sind Klang und Bewegung Prozesse, die Bedeutung entfalten, sich jedoch auch zu einer sinnlichen Empfindung verdichten können. Choreografie versteht er als Choreografie von Aufmerksamkeit: Die Aufmerksamkeiten für Klang, Bewegung und Stimme werden als frei austauschbare Parameter geordnet und entwickeln dadurch neue „Traumsprachen“ und „Traumtänze“. Tian Rotteveel studierte Komposition am Koninklijk Conservatorium Den Haag und Tanz/Choreografie am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin (HZT). Er hat bereits unter anderen mit Diego Gil, Hermann Heisig, Claire Vivianne Sobottke, Willy Prager, Lea Martini, Jeremy Wade, Tino Seghal und Martin Nachbar zusammengearbeitet. Nach seinen bisher vier produzierten Bühnenprojekten, erforscht er derzeit für seine neue Arbeit am Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg choreografische Möglichkeiten, um Sprechen mit dem Performen von Klang zu ersetzen.

Gabriel Santander

Gabriel Santander (c) Jennifer Eberhardt

Gabriel Santander (geb. 1978 in Tunesien), Kind argentinischer und spanischer Eltern, wuchs in Argentinien, Venezuela, Singapur, Ägypten und Spanien auf. Klassisch ausgebildet in Gitarre, präsentierte er seine ersten Stücke 1999 beim 4. „Festival International des Cordes Pincées“ in Marokko. Nach seinem Studium am Real Conservatorio Superior de Música de Madrid gewann er den ersten Preis beim Flora Prieto Kompositionswettbewerb 2010. Santanders Interesse gilt einer Klangkunst, die sich mit dem Hören selbst, den Klangmaterialen, dem „Site-specific“-Ansatz und der Überschreitung der Aufführungstraditionen beschäftigt. 2012 arbeitete er als Sound Designer in A. Charims „Bismarckstraße 35 – Eine Konzertinstallation mit Musik von Helmut Lachenmann“ an der Deutschen Oper Berlin. 2013 gewann er den „Clang Cut Book“ Realisierungs­wettbewerb Preis des KNM Berlin mit seinem Werk „Has vuelto, Leiermann, has vuelto…“. Seit 2011 wohnt er in Berlin, sein jüngstes Werk „Gesang in der Architektur des Schreiens“ (2017) nach Federico García Lorcas „Schrei gegen Rom“ wurde an der Komische Oper Berlin gezeigt. Gabriel Santander ist Gründer und Leiter des Ensemble Komboï, das sich auf die Aufführung von Repertoire und neuen Werken auf historischen Instrumenten spezialisiert hat.

Éric Sarner

Éric Sarner

Éric Sarner (geb. 1943 in Algier, Algerien), Dichter und Schriftsteller, hat Philosophie und Englische Sprache in Frankreich und London studiert und viele Bücher unterschiedlicher Genres vorgelegt. Zudem hat er sich als Journalist und Dokumentarfilmer einen Namen gemacht. Zwanzig Kultur- und Reisedokumentationen, darunter „Sénac, Jean, algerischer Dichter“ (2010), hat er gedreht. Der bekennende Jazz-Fan hat seine Passion auch immer wieder literarisch zum Ausdruck gebracht, unter anderem in dem Gedichtband „Éblouissement de Chet Baker“ (2010), einer poetischen Hommage an den US-amerikanischen Jazzmusiker Chet Baker. Im Jahr 2013 wurde Éric Sarner mit dem Tudor Arghesi Preis (Rumänien) ausgezeichnet. Für sein Buch „Cœur chronique“  (2013) erhielt er 2014 den Max Jacob-Preis. Sein jüngster Gedichtband ist „22 Figures au passage“ (2015). Sarner lebt zwischen Berlin und Paris.

Sven Seeger

Sven Seeger (c) Fred Mosley

Sven Seeger ist Choreograf, Projektinitiator und Tänzer. Er studierte Tanz an der Ballett Rambert School London und als Gast an der Folkwang Hochschule Essen. Es folgten Engagements mit der Ismael Ivo Company/ DNT Weimar, an den Städtischen Theatern Chemnitz sowie Gastengagements am Aalto Theater Essen, Theater Bremen und Oldenburger Staatstheater. Weitergehend tanzte er in Choreographien und Inszenierungen unter anderem von Daniela Kurz, Felix Ruckert, Christoph Loy, Isabelle Schad, Jochen Roller und Susanne Lietzow. Er choreographierte Tanz- und Performance Projekte in der freien Szene und in Theatern und realisierte performative Interaktionen für den öffentlichen Raum. Seit 2000 ist Sven Seeger als Dozent und Choreograf im Ausbildungsbereich tätig. Er realisierte zahlreiche interkulturelle Tanz- und Performance Projekte national und international.
Unterrichtet hat er in Berlin im Dock11, der Tanzfabrik, Marameo und der Etage (Berufsausbildung), 2009/10 übernahm er die Leitung der an der Etage. Seit Mai 2015 ist Sven Seeger im Leitungsteam der Gärtnerei, einem Projekt der Schlesischen27 und raumlabor Berlin für Geflüchtete und Menschen aus der Nachbarschaft. svenseeger.wordpress.com

Donna Stonecipher

Donna Stonecipher (c) Millay Hyatt

Donna Stonecipher wuchs in Seattle und Teheran auf. Sie veröffentlichte vier Gedichtbände, zuletzt 2015 Model City. Für ihr drittes Buch The Cosmopolitan wurde sie mit dem Preis National Poetry Series 2007 ausgezeichnet. Sie erhielt außerdem zahlreiche Arbeits- und Aufenthaltsstipendien, darunter in Yaddo, New York, und das Carl-Djerassi-Stipendium in Kalifornien. Gedichte von Donna Stonecipher wurden in vielen Zeitschriften veröffentlicht, darunter The Paris Review, und sowohl Model City als auch The Cosmopolitan wurden ins Spanische übersetzt. Ihr Prosa-Buch Prose Poetry and the City erschien Ende 2017. Sie übersetzt aus dem Französischen und Deutschen und arbeitet derzeit an einer Übersetzung von Friederike Mayröckers études, für die sie 2015 einen Förderpreis der National Endowment for the Arts gewann. 2012 erschien ihre Übertragung der Erzählung Bergfahrt (Ascent) des Schweizer Autors Ludwig Hohl. Donna Stonecipher lebt in Berlin, wo sie als Schriftstellerin und Übersetzerin arbeitet.

Veröffentlichungen (Lyrik)
Model City. Shearsman 2015
The Cosmoplitan. Coffee House Press 2008
Souvenir de Constantinople. Instance Press 2007
The Reservoir. University of Georgia Press 2002

Shang-Chi Sun

Shang-Chi Sun c_Ping Yen Chou

Shang-Chi Sun (geb. 1977 in Taipei, Taiwan), Tänzer und Choreograf, erhielt seine Tanzausbildung an der National Academy of Arts in Taiwan und erwarb 2012 den Master of Arts in Choreografie an der Ernst Busch Hochschule und am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz in Berlin. Er zeigt seine Arbeiten in Europa und Asien, unter anderem auf dem Festival d’Avignon, Maison de la Danse in Lyon, dem Festival Tanz im August in Berlin, dem Shizuoka Arts Festival und dem Taiwan International Festival of Arts. Seine Arbeiten befassen sich mit rotierenden Bewegungen und visuellen Szenarien. Zu den Auszeichnungen Shang-Chi Suns gehören der „Bayerische Theater- und Literaturpreis“ der Kulturstiftung der IHK München (2005) sowie der „Erste Preis für Choreografie“ des 12. Internationalen Tanzsolo Festivals in Stuttgart.

Kinga Tóth

Kinga Tóth © Dirk Skiba

Kinga Tóth (geb. 1983 in Sárvár, Ungarn) ist Sprachwissenschaftlerin und (Klang-)Poesie-Illustratorin. Sie arbeitet als „Kommunikationsspezialistin“ (Journalistin) und ist Lektorin für Kunstmagazine. In ihrem eigenen künstlerischen Schaffen arbeitet sie oft spartenübergreifend, sie performt ihre eigenen lyrischen Texte häufig mit Soundunterstützung und hat einige ihrer Gedichtbände selbst illustriert. Darüber hinaus ist sie Songwriter in und Frontfrau des Projektes Tóth Kína Hegyfalu sowie Vorstandsmitglied des József-Attila-Kreises für junge Schriftsteller und aktives Mitglied bei zahlreichen anderen Projekten und Verbänden.

Auszeichnungen:
Stipendium der Akademie Schloss Solitude 2013
Havirov art residency, Czech Republic, Visegrad Project; Literaturpreis Móricz Zsigmond 2014
Leipziger Buchmesse, Visegrad Program Bratislava, Literaturwerkstatt Berlin 2015
Gast der Goldsmith University, London; Rosenthal Stipendium Jena, BOSCH-Solitude-Wimmelforschung Art Program, GEDOK Kunst Stipendium Lübeck 2016
Bestes Lyrikdebüt, Haus für Poesie, Berlin 2017
Stipendium des Literarischen Colloquiums Berlin 2017

Veröffentlichungen auf Englisch, Deutsch und Ungarisch (Auswahl):
Zsúr. Gedichte mit Illustrationen, Prae Kiadó 2013
All Machine Gedichte, Magvető Kiadó 2014
Village 0-24. Gedichte, Grafik und Soundkunst, Melting Books Publisher 2016
Wir bauen eine Stadt. Gedichte, Grafik, Fotos, Parasitenpresse: Köln 2016
Party. Gedichte mit Illustrationen, Bird LCC Publishing House 2017
Holdvilágképűek, Magvető Kiadó 2017

www.tothkinga.blogspot.de

Eiko Tsukamoto

Tsukamoto (c) privat

Die japanische Komponistin Eiko Tsukamoto studierte zunächst Philosophie in Tokio und erhielt gleichzeitig privaten Kompositionsunterricht bei Toshio Hosokawa. Nach Abschluss ihres Philosophiestudiums kam sie 2009 nach Deutschland, seit 2014 lebt sie in Berlin.

Sie erhielt Kompositionsaufträge von KölnMusik, ON Neue Musik Köln, Tongyeong International Music Festival, WDR Köln, Ensemble Musikfabrik, Kunststiftung NRW,  Korean Music Project, Fondation Royaumont und Ensemble Berlin PianoPercussion und hat bereits mit renommierten Orchestern und Ensembles gearbeitet, u. a. mit dem Mahler Chamber Orchestra, dem Ensemble Musikfabrik, dem Schlagquartett Köln, dem E-MEX Ensemble, dem Exaudi Vocal Ensemble, dem Ensemble ascolta, dem Schallfeld Ensemble und dem Ensemble SurPlus.

Tsukamoto ist Preisträgerin des Takefu Composition Award 2008 und war 2012 für den 22. Akutagawa Kompositionspreis nominiert. Sie erhielt Stipendien von der Rohm Music Foundation (2013), von der Nomura Foundation (2014) und von der Hans und Stefan Bernbeck-Stiftung (2016).

2017 erhielt sie ein Aufenthaltsstipendium im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.

Tsukamoto nahm an mehreren internationalen Meisterkursen teil, wie Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt (2014), Royaumont Voix Nouvelles for Composers (2016, mit Auszeichnung), impuls 10. Internationale Ensemble- und Komponistenakademie für zeitgenössische Musik (2017, Graz, als Stipendiatin gefördert durch Ulysses Network), der Sommerakademie Schloss Solitude (2017, Stuttgart).

In Berlin studierte Tsukamoto Komposition an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Prof. Johannes Schöllhorn und an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin bei Prof. Hanspeter Kyburz.

Jan Wagner

Jan Wagner c_gezett

Jan Wagner (geb. 1971 in Hamburg) verschmilzt höchste Formbeherrschung mit überraschenden poetischen Bildern, ohne je traditionalistisch zu sein. Kaum ein Dichter seiner Generation spielt so virtuos mit der lyrischen Tradition von der Antike bis vorgestern in einem so unverwechselbaren Ton. Er verhilft dem Rettich zu einem Auftritt im Gedicht, aber auch Mücken als Sphinxleibern oder einem Biker in der Weite Montanas.
Wagner studierte Anglistik in Hamburg, später am Trinity College in Dublin, bevor er 1995 nach Berlin zog, wo er seither lebt. Parallel zum Studium widmete er sich verstärkt der Arbeit an der internationalen Literaturschachtel „Die Außenseite des Elements“, die er bis 2003 mit Thomas Girst herausgab. Gemeinsam mit Björn Kuhligk gab er 2003 im DuMont Buchverlag die Anthologie „Lyrik von Jetzt. 74 Stimmen“ heraus, die den Auftakt einer Reihe von einflussreichen Sammlungen junger deutschsprachiger Lyrik bildete.
Neben eigenen Gedichten, Essays und Kritiken übersetzt Wagner seit den neunziger Jahren englischsprachige Dichtung, unter anderem von Charles Simic, James Tate, Matthew Sweeney, Simon Armitage, Robin Robertson, Michael Hamburger und Dan Chiasson. Wagners Gedichte wurden in über dreißig Sprachen übersetzt. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Bayerischen Akademie der Schönen Künste sowie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt Wagner 2015 als erster Lyriker den Preis der Leipziger Buchmesse.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Der verschlossene Raum. Beiläufige Prosa. Hanser Berlin, Berlin 2017
Selbstporträt mit Bienenschwarm. Ausgewählte Gedichte 2001–2015. Hanser Berlin, Berlin 2016
Regentonnenvariationen. Gedichte. Hanser Berlin, Berlin 2014
Die Sandale des Propheten. Essays. Berlin Verlag, Berlin 2011
Australien. Gedichte. Berlin Verlag, Berlin 2010
Achtzehn Pasteten. Gedichte. Berlin Verlag, Berlin 2007
Guerickes Sperling. Gedichte. Berlin Verlag, Berlin 2004
Probebohrung im Himmel. Gedichte, Berlin Verlag, Berlin 2001

Auszeichnungen (Auswahl):
Samuel-Bogumil-Linde-Preis (gemeinsam mit Kazimierz Brakoniecki) 2016
Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie „Belletristik“ 2015 für „Regentonnenvariationen“
Mörike-Preis der Stadt Fellbach 2015
Stipendium der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo 2011
Friedrich-Hölderlin-Preis der Universität und der Universitätsstadt Tübingen 2011
Arno-Reinfrank-Literaturpreis 2006
Ernst-Meister-Preis 2005
Anna-Seghers-Preis 2004

Juan Felipe Waller

Waller Greimel Magyar (c) privat

Juan Felipe Waller, geboren 1971 in Mexiko Stadt, ist Komponist und Performer und lebt seit 2009 in Berlin. 1994 emigrierte er nach Europa, wo er Kompositionsstudien bei Klaas de Fries am Rotterdam Konservatorium und in Paris am IRCAM aufnahm. Die Inszenierungen seiner Werke reichen von Symphonischen Orchestern, zu Kammermusik und Elektronik, oftmals in Kombination mit Multimedia-Elementen. In Wallers Musik überlagern sich oft divergierende Elemente, die eine zusammenhangsbezogene musikalische Realität erzeugen und auf eine surrealistische Umgebung verweisen. Seine Kompositionen erforschen dabei Materialien wie Keramik, Plastik und recycelbare Materialien, welche besondere Timbres erkunden; es entstehen Klänge, die elektronischen Tönen ähneln, jedoch akustisch erzeugt werden.
Juan Felipe Waller hat mehrere Preise und Stipendien erhalten, unter anderem den NOG 1. Preis Komposition Concours für Orchester (1999, NL), FONCA Jóvenes Creadores (1997, 2003, MX), Sistema Nacional de Creadores de Arte (2008, 2011, 2016 MX), Camargo Foundation Residency (2006, FR).
Zu seinen Kompositionen zählen: "Teguala", ein Perkussionsquartett für 120 Keramikfliesen und Elektronik; "Lhorong (31ºN 96ºE)", ein mikrotonales Duo für "Fokker organ" und "Carillo Klavier"; "Dreizehn Kontemplationen gegen eine Intervention des Schalls"; und vor kurzem "Echo Chambers Chronicles" aufgeführt vom LA Philharmonic in Los Angeles.

Anja Weber

Anja Weber (c) Dodi Helschinger

Anja Weber absolvierte eine Ausbildung zur zeitgenössischen Tänzerin am Iwanson International School of Contemporary Dance, München, und schloss akademische Studien in Philosophie/Musik- und Theaterwissenschaft, Psychologie und Medizin ab. 1991 gründete sie die dance-aarts-cie., die zunächst als festes Ensemble mit Gasttänzern und Choreographen, später als freie Gruppe mit wechselnder Besetzung an der Verortung von zeitgenössischem Tanz im Verhältnis zu anderen Kunstformen, insbesondere Musik, Poesie und bildender Kunst arbeitet. Unter dem Künstlernamen Mila Chiral produziert sie elektronische Musik. Ihr künstlerisches Forschungsinteresse bezieht sich auf die Untersuchung impliziten Wissens im Tanz und anderen Kunstformen insbesondere bezüglich zeitlicher Aspekte (Rhythmus, Timing, Phrasierung, Zeitlichkeit). Ihre Choreographien/Kompositionen bilden ein vierdimensionales Gewebe, aus dem sich Bedeutung und Assoziationen dynamisch erschließen lassen, bei Wahrung von Freiheit im Vorstellungsraum der Rezipienten.  

www.aartsanjaweber.de

Julian Weber

Julian Weber (c) Joel Mu

Julian Weber (geb. 1986 in Deutschland) ist Choreograf, Tänzer und bildender Künstler. Er arbeitet intensiv an Interaktionsräumen, die Körper, Material und Bewegung involvieren. Er entwickelt eigene Arbeiten an der Schnittstelle von Choreografie und bildender Kunst oder kooperiert mit Künstlerinnen und Künstlern wie Meg Stuart, Boris Charmatz und Tino Sehgal. Julian Weber studierte an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK), der Akademie der bildenden Künste Wien, am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin (HZT) und an der Theaterschool in Amsterdam. 2015 gewann er mit seiner Arbeit „the touristden Berlin Art Prize.

Maya Weinberg

Maya Weinberg (c) Bart Grietens

Maya Weinberg (geb. 1975 in Petach-Tikva, Israel) interessiert sich für grundsätzliche Fragen des Mediums Performance, während sie unerwartete Wege mit den tragisch komischen Lücken zwischen Sprache und unausgedrückten Intentionen begeht. Sie studierte am Seminar Hakibutz im College of Arts and Technology und arbeitete 8 Jahre als Tänzerin für Yasmeen Godders Kompanie. Sie unterrichtete Tanz u.a. an Godders Schule, an der Schule für visuelles Theater in Jerusalem, Smash Berlin und am HZT Berlin. Maya Weinberg hat diverse eigene Arbeiten für Tanz- und Performance Festivals kreiert, oftmals genreübergreifend mit Tanz, Videokunst und Performance.

In den letzten Jahren hat sie als Performerin mit dem Regisseur Sebastian Blasius, mit Antonia Baehr (Normal Dance, HAU, 2016), als auch mit der Choreographin Antje Velsinger (K3, Hamburg 2015), Zufit Simon und Tami Lebovits gearbeitet. Nach ihrer Residenz im ‘Ausland’ Berlin, haben ‘The Defaults of Self Indulgence (Lee Méir & Maya Weinberg) 2016 ihre Arbeit ‚The Extended Book Practice’ im Petach Tikva Museum of Art in Israel als Teil der Ausstellung ‘Bi-bli-o-logia: The book as body’ gezeigt. Maya Weinberg ist außerdem Mitglied der Swan Song Operetta, einem queer-feministischen Kollektiv, das ihre Arbeit bei NGBK Berlin im Sommer 2017 präsentierte. „Is It Better With Headphones“, eine Kollaboration mit Juliana Piquero, hatte seine Premiere beim Diver Festival, Tel Aviv, im September 2017.

Zu ihren Arbeiten gehören u.a. ‘Trained’, ‘On a faithful friend’ mit Keren Ida Nathan; ‘Homonimy’, ‘My True Self’’ für die Fattoria Vittadini Dance Company; “Some Fish Swim Up the River to Die”, Curtain Up Festival, 2011;‘if it’s fun’, Tanztage Festival Sophiensaele, 2014,  Berlin, sowie beim Tel Aviv Museum of Art - mit Lee Méir; ‘While House’, ‘The Instrument’ mit Maya M. Carroll und Roy Carroll, Curtain Up Festival, Tel–Aviv, 2014 und Ausland, Berlin.

Érica Zíngano

Érica Zíngano

Érica Zíngano (geb.1980 in Fortaleza, Brasilien) reflektiert in der Bibliothek, zu Hause und auf dem Bürgersteig mit Humor über das eigene poetische Schaffen. In ihren Gedichten und anderen visuellen Arbeiten unterstreicht Érica Zíngano das Alltägliche mit einer betonten Rhythmik, wobei scheinbar banale Bilder genutzt werden, um Spannungen innerhalb der Sprache aufzudecken. Ohne falsche Scheu befragt sie dabei die literarische Tradition: Camões, Madame Bovary, aber auch das Guinness Buch der Rekorde und Google werden zu Quellen ihrer doppelbödigen Gedichte. Érica Zíngano nahm an mehreren Poesiefestivals und Lesungen teil, beispielweise für das Projekt VERSschmuggel im Rahmen des poesiefestival berlin 2012. 2014 gewann sie zusammen mit der brasilianischen Künstlerin/Performerin Luísa Nóbrega und dem argentinischen Poeten/Künstler Cristian Forte (und weiteren beteiligten Künstlern) den ersten Preis des internationalen Literaturfestivals SOUNDOUT – New Ways of Presenting Literature des Literaturhauses Lettrétage in Berlin-Kreuzberg. Für 2018 erhielt sie ein Arbeitsstipendium für nichtdeutschsprachige Literatur der Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlin.

Veröffentlichungen:
fio, fenda, falésia, 2010
Pé-de-Cabra ou Rabo de Saia – eis uma Dúvida cruel!, 2012
Ich weiß nicht warum – Zeichnungen und Texte für Unica Zürn, hochroth: Berlin 2013
eine Sache für eine andere, bulky news press 2017– ein kollektiver Band mit Lotti Thießen, Nathalie Quintane, Marion Breton, Rob Packer, Odile Kennel, Mercedes M. and Marília Garcia.