Das Gedicht in seinem Jahrzehnt III

Mit Marcel Beyer Dichter, Dresden Nadja Küchenmeister Dichterin, Berlin | Moderation: Gregor Dotzauer Literaturkritiker, Berlin 

In der dritten Veranstaltung der alten/neuen Reihe Das Gedicht in seinem Jahrzehnt begegnen sich der Büchner- und Huchel-Preisträger Marcel Beyer (geboren 1964 in Tailfingen, Baden-Württemberg) und die Dichterin Nadja Küchenmeister (geboren 1980 in Berlin), die mit ihrem jüngsten Band Im Glasberg (Schöffling & Co. 2020) von der Kritik gefeiert wurde. 

Das Haus für Poesie feiert seinen 30. Geburtstag und lässt eine Veranstaltungsreihe aus den Anfangstagen neu aufleben. Unter der Überschrift "Das deutsche Gedicht in der 2. Hälfte des XX. Jahrhunderts" lud der Schriftsteller Karl Mickel Anfang der 90er Jahre LyrikerInnen ein, eigene und fremde Gedichte aus den vergangenen drei Jahrzehnten auszuwählen und zu diskutieren. 

In der Neuauflage treffen jeweils zwei DichterInnen aus unterschiedlichen Generationen aufeinander, die gemeinsam die zurückliegenden Jahrzehnte bis in die Gegenwart durchqueren. Sie wählen deutschsprachige und internationale Gedichte aus, die sie in einer bestimmten Zeit besonders geprägt haben. Hinzu kommen eigene Texte, die von dieser Prägung zeugen. 

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GEDICHTE (in alphabetischer Reihenfolge) 

Jürgen Becker: Unbekannte Pilze. Aus: Dorfrand mit Tankstelle, Suhrkamp Verlag 2007.
Marcel Beyer: Farn. Aus: Dämonenräumdienst, Suhrkamp Verlag 2020.
Günter Eich: Namen. Aus: Gesammelte Werke. Band I: Die Gedichte – Die Maulwürfe, Suhrkamp Verlag 1973 / revidierte Ausgabe 1991.
Elke Erb: In zwanzig Jahren. Aus: Mensch sein, nicht. Gedichte und andere Tagebuchnotizen. Urs Engeler Editor 1998.
Ludwig Greve: Fremde Tochter. Aus: Bei Tag. Neue Gedichte. Klett 1974.
Seamus Heaney: Kinship. Aus: North, Faber and Faber 1975. Übersetzung: Richard Pietraß aus: Norden. Reclam 1987.
Michael Hofmann: My Father’s House Has Many Mansions. Aus: Acrimony, Faber and Faber 1986. Übersetzung Marcel Beyer aus: Feineinstellungen, DuMont Buchverlag 2001.
Ernst Jandl: von schlafkunst. Aus: die bearbeitung der mütze, Luchterhand Literaturverlag 1978. 
Linton Kwesi Johnson: Inglan Is a Bitch. Aus: Inglan Is a Bitch, Race Today Publications 1980. Übersetzung: Marcel Beyer.
Thomas Kling: ihr hinterleib in ständiger bewegung. Aus: Fernhandel, DuMont Buchverlag 1999.
Nadja Küchenmeister: rauperich. Aus: Im Glasberg. Schöffling & Co. 2020.
Christine Lavant: Trau der Mannschaft deines Seglers zu. Aus: Die Bettlerschale, Otto Müller Verlag 1956.
Friederike Mayröcker: dann hört alles plötzlich auf auch die Lerche Narzisse die. Aus: dieses Jäckchen (nämlich) des Vogel Greif. Gedichte 2004 – 2009, Suhrkamp Verlag 2009.
Gellu Naum: Wie zwei Glocken. Aus: Pohesie. Sämtliche Gedichte. Urs Engeler Editor 2006. Übersetzung: Oskar Pastior.
Helga M. Novak: ihr geht mir nach. Aus: Solange noch Liebesbriefe eintreffen. Gesammelte Gedichte, Schöffling & Co. 1999.
Frederick Seidel: Invisible Dark Matter. Aus: The Cosmos Trilogy, Farrar, Strauss and Giroux 2003. Übersetzung: Matthias Kniep & Nadja Küchenmeister.
Tomas Tranströmer: Einsamkeit. Aus: Sämtliche Gedichte. München: Carl Hanser Verlag 1997. Übersetzung: Hanns Grössel.