30 Jahre Haus für Poesie im September
Das Haus für Poesie feiert im September sein 30-jähriges Bestehen mit einem Poesie-Programm, mit neuen und bewährten Formaten, on- und offline.
Dem 22. poesiefestival berlin in seiner online-Ausgabe auf poesiefestival.org, folgt nun im zweiten Teil ein Liveprogramm:
- Literaturexpress Europa, eine Reise von über 100 AutorInnen quer durch Europa im Jahr 2000, wird zur Zeitreise und fragt: Was ist aus der Aufbruchstimmung von damals geworden? Es antworten sechs AutorInnen auf der Bühne und zum Lesen laden 17 Online-Essays ein.
- Poets‘ Corner kommt wieder in die Bezirke – und überzieht die Stadt von neun Orten aus mit Gedichten und Musik.
- Wie die Renaissancedichterin Louise Labé mit allen Konventionen bricht, zeigt die Vertonung ihrer Lyrik, verwoben in ein Gesprächskonzert mit Agnès Guipont.
Unsere Veranstaltungen im Jubiläumsmonat:
- Maren Kames, Brigitte Oleschinski und Nico Bleutge durchstreifen das Veranstaltungsarchiv des Hauses für Poesie. Ihre Hörfeatures gehen mit der Live-Veranstaltung online. Öffnet die Archive? fragt zudem Jörg Sundermeier (Verbrecherverlag) und Kenneth Goldsmith (Ubu-Web) nach einem kreativen Umgang mit Archiven.
- Am Internationalen Tag des Übersetzens stellen die ÜbersetzerInnen-Kollektive Wiese (wie es ist) und Versatorium (Verein für Gedichte und Übersetzen) ihre Arbeit vor. In der Vorbereitung erproben sie die neue Übersetzungsplattform von Lyrikline, die an diesem Tag weitere Neuerungen launcht.
- Die Liebesgedichte von Edip Cansever, Cemal Süreya und Turgut Uyar haben in der Türkei Kultstatus und wurden während der Gezi-Proteste 2013 an Hauswände gesprüht. Angelika Overath und Nursel Gülenaz stellen ihre zweisprachige Anthologie über die Lyriker vor.
- Gedichte im Gehen – ein Lyrik-Spaziergang, eine Anleitung zum kontrollierten Verlaufen diesmal mit Björn Kuhligk in Kreuzberg.
- Die vier österreichischen DichterInnen Sandra Hubinger, Sandro Huber, Cornelia Hülmbauer und Caca Savic kommen bei Lyrikline Live zur Lesung und ins Aufnahmestudio.
- Ursula Krechel und Anja Utler durchqueren in Das Gedicht in seinem Jahrzehnt die zurückliegenden Jahrzehnte bis in die Gegenwart und sprechen über Gedichte, die sie prägten sowie eigene Texte (Online-Veranstaltung).
Das Haus für Poesie wurde am 15.9.1991 (damals als Literaturwerkstatt Berlin) eröffnet und hat seither Formate und Strukturen aufgebaut, die für die Kunst der Dichtung einzigartig in Deutschland und zum Teil einmalig in der Welt sind. Auf dem weltgrößten Online-Portal für zeitgenössische Dichtung Lyrikline.org sind inzwischen 1500 DichterInnen im Original zu lesen und mit ihrer Stimme zu hören sowie über 20.000 Übersetzungen weltweit zu verstehen. Der open mike geht in die 29., das poesiefestival berlin in die 22. und das ZEBRA Poetry Film Festival in die 12. Auflage. 14 große VERSschmuggel Übersetzungsworkshops hat es bisher gegeben. Das Mitmach-Programm Komm zur Sprache entwickelt Workshops für alle von 3 bis 99 sowie Weiterbildungen für PoesievermitlerInnen. Und on top entsteht Monat für Monat ein immer neues Programm, in den vergangenen 14 Monaten digital mit Video- und Audio-Veranstaltungen.